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0069 - Der unheimliche Bogenschütze

0069 - Der unheimliche Bogenschütze

Titel: 0069 - Der unheimliche Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verlassen kannst. Schließlich muß ich ja mein Spritgeld rauskriegen.«
    Bill lachte und legte auf.
    Ich leerte die Tasse, blickte auf meine Uhr und schaute zu Glenda Perkins hin.
    »Wollen Sie jetzt fahren, John?«
    »Ja, schließlich bin ich der Überstundenmeister. Und die dreißig Minuten nehme ich mir heraus.«
    »Okay, dann viel Spaß.«
    »Danke!«
    ***
    Sheila Conolly, Bills reizende blondhaarige Frau, empfing mich an der Tür.
    Neben ihr stand der kleine Johnny, der große Stolz der Conollys, und meiner auch, denn schließlich war ich sein Patenonkel. Der Kleine strahlte über sein rundes Gesicht, als er mich sah, und streckte beide Ärmchen aus.
    Er konnte inzwischen schon laufen und, wie mir Bill erzählt hatte, auch einige Worte sprechen. Wie Daddy und Mummy.
    Ich kniete mich nieder. Sofort drückte Johnny sein Gesicht gegen meine Wange. Sheila stand daneben und lächelte. Sie freute sich über ihren Stammhalter.
    Natürlich hatte ich ihm etwas mitgebracht. Es war zwar nur eine Tafel Schokolade, aber Johnny freute sich trotzdem. Er begann sofort damit, die Verpackung zu lösen.
    Mit seinen kleinen Fingern riß er sie auf und zeigte sie freudestrahlend seiner Mutter.
    Sheila nahm Johnny auf den Arm. »Du mußt gleich ins Bett, du kleiner Racker. Die Schokolade ist für morgen.«
    Ich stand noch vor der Tür und lächelte. »Hallo, Mutter«, sagte ich, »willst du mich nicht wenigstens auch begrüßen?«
    »Aber sicher.«
    Ich bekam zwei Küsse auf die Wangen und verdrehte verzückt die Augen.
    Bill Conolly tauchte auf und drohte scherzhaft mit dem Finger. »Spann mir meine Frau nicht aus, du Geisterjäger, sonst sag ich’s Jane.«
    Ich trat hastig zurück. »Nur das nicht«, erwiderte ich in gespieltem Ernst.
    »Dann komm erst mal rein«, forderte Sheila mich auf, und ich trat an ihr vorbei.
    Sheila trug ein langes Hauskleid aus buntem Stoff. Ihre blonden Haare fielen lang auf die Schulter. Sie hatte ein wenig Rouge aufgelegt und die Konturen der Lippen leicht nachgezogen.
    Sheila sah fantastisch aus. Sie war zu einer vollerblühten Frau herangereift nach der Geburt des kleinen Johnny.
    Er wollte vom Arm. Sheila ließ ihn zu Boden, und der Kleine trippelte vor uns her in den geräumigen Living-room.
    Bill zeigte auf seinen Sohn. »Du glaubst gar nicht, John, wie man auf ihn achtgeben muß. Schaust du mal nicht hin, hat er schon eine Decke vom Tisch gezogen oder irgend etwas anderes angestellt.« Bill strahlte. »Freude macht er uns trotzdem.«
    »Das glaube ich.«
    Und schon setzte sich Johnny hin. Er war über eine Teppichfalte gestolpert, aber sofort krabbelte er wieder hoch.
    Bill und ich nahmen am Kamin Platz. Wir tranken Campari mit Orangensaft und streckten die Beine aus.
    »Und worum geht es jetzt?« fragte ich.
    Bill stellte sein Glas weg. »Nach dem Essen reden wir darüber. Das ist besser.«
    »Wie du willst.«
    Bill wollte noch einmal nachschenken, doch ich wehrte ab. Der kleine Johnny kam zu mir, stellte sich an den Sessel und schaute mich an. Ich hob ihn auf den Schoß.
    Da hatte er seinen Spaß. Er quiekte und juchzte, bis Sheila kam, ihn wegnahm und zum Essen rief.
    Johnny aß mit uns. Er saß in seinem Stuhl, hielt einen Löffel in der Hand und spielte Dirigent.
    Sheila hatte ein Fischessen zubereitet. Vom Rollmops bis zum Lachs war alles vorhanden. Und natürlich gab es Salate. Knackig frisch und mit den richtigen Soßen versehen, waren sie eine Gaumenfreude.
    Mir schmeckte es ausgezeichnet, und auch das deutsche Bier, mit dem wir nachspülten, war Spitzenklasse.
    Hinterher lehnte ich mich stöhnend zurück.
    »Du ißt nichts mehr?« fragte Sheila.
    »Nein. Sei mir nicht böse, Sheila, aber ich kann einfach nicht mehr. Es war zuviel.«
    Bill grinste. »Kannst dir ja was einpacken und mitnehmen.«
    »Ich heiße ja nicht Conolly.«
    »Wieso?«
    »Als du am Beginn deiner Laufbahn standest, hast du so manches Mal was mitgenommen.«
    »Ich wurde ja auch als armer Student nicht unterstützt, sondern mußte in den Semesterferien hart arbeiten. Aber dafür geht es mir jetzt gut.«
    »Den Kaffee gibt es am Kamin«, sagte Sheila.
    Wir erhoben uns und gingen hin. Sheila hob ihren Sohn aus dem Stuhl und stellte den Kleinen dann in den Laufstall. Da war er gut aufgehoben.
    Der Mokka konnte wirklich Tote lebendig machen, so heiß und stark war er.
    Ich verbrannte mir die Lippen, und Bill lachte.
    Wir flachsten noch ein paar Minuten herum, bis ich schließlich sagte: »So, nun rück mal raus mit der

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