Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
007 - Das Grauen von Blackwood Castle

007 - Das Grauen von Blackwood Castle

Titel: 007 - Das Grauen von Blackwood Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Wellington aus verhältnismäßig
junger Vergangenheit aufgetrieben. Das Bild war in der Wohnung von Mrs.
Brighton gefunden worden, jener Frau, die auf Veranlassung des jetzigen Earl
nach dem Tod von Dave Wellingtons Mutter eine Art Mutterstelle an dem Kleinen
übernommen hatte. Auf dem Bild war Dave zwanzig Jahre alt, es wurde also vor
gut fünf Jahren aufgenommen.
    Dr. Free saß in seinem Arbeitszimmer und erwartete Larry Brent bereits.
»Setzen Sie sich, und dann schießen Sie mal los! Sie wollen ja allerhand von
mir wissen, hat mir mein Kollege Prix schon mitgeteilt.«
    Der Arzt hatte eine sehr saloppe und gewinnende Art zu sprechen. Dennoch
entlarvte Larry ihn schon nach wenigen Sekunden als Blender, als einen Mann,
der mehr schien, als er war. Er erfuhr im ersten Teil des Gesprächs im Prinzip
genau das, was Dr. Prix ihm schon erzählte. Darüber hinaus erfuhr X-RAY-3, dass
Dave in der Tat auf eine geistig-seelische Störung behandelt wurde.
    »Obwohl er immer wieder jegliche Schuld bestritt, gibt es doch keinen
Zweifel daran, dass er seine Mutter Laura Wellington umgebracht hat«, endete
Dr. Free. »Eine Zeitlang schien es, als befände er sich auf dem Weg der
Besserung – aber dann verschlimmerte sich sein Zustand so, dass wir Bedenken
bekamen. Wir haben alles für ihn getan – leider umsonst.«
    »Dennoch befindet er sich auf freiem Fuß?«, fragte Larry überrascht.
    »Aber nein, wie kommen Sie darauf?«
    »Dr. Prix sagte etwas davon, dass sich der junge Dave bei seinem Onkel
aufhalte.«
    Free schüttelte den Kopf. »Nicht mehr. Wir hatten den Versuch unternommen.
Der Earl of Wellington stellte ihm sogar eine Pflegerin zur Verfügung, die
praktisch Mutterstelle bei ihm einnahm.«
    »Mrs. Brighton, ja, ich weiß.« Larry erwähnte diesen Namen absichtlich.
    Dr. Free zuckte die Achseln. »Das weiß ich nicht. Sie sind besser
unterrichtet, als ich dachte.« Er lächelte gezwungen und fuhr dann fort:
    »Leider war die Mühe umsonst. Ich selbst bin zwar der Ansicht, dass Kinder,
die unter bestimmten seelischen und geistigen Störungen leiden, auf keinen Fall
abgesondert werden, sondern mit normalen Kindern zusammen sein sollten –
deshalb meine ideale Kombination, wie dieses Heim es darstellt, und wie es den
wenigsten eigentlich bekannt ist – das aber jegliches Risiko ausschaltet.
Niemand darf gefährdet oder geschädigt werden. Bei Dave Wellington erfüllten
sich meine Hoffnungen leider nicht. Sein Onkel brachte ihn bereits nach einem
halben Jahr wieder hierher. Dave hatte seine Pflegemutter angefallen.«
    In Larry Brent schlug eine Alarmglocke. Das konnte nicht sein! Er hatte das
Bild, das vor fünf Jahren aufgenommen worden war. Nach den Recherchen, die
Mittelsmänner der PSA vorgenommen hatten, stand fest, dass die als Hausdame und
Pflegemutter fungierende Mrs. Brighton mindestens zehn oder zwölf Jahre in den
Diensten des Earl of Wellington stand.
    Der Amerikaner ließ sich aus begreiflichen Gründen seine Überraschung nicht
anmerken. Er verfügte über die seltene Gabe, feine Nuancen herauszuhören. Die
Psychologen, die ihn bei der PSA trainiert hatten, konnten ihm manchen Tipp
mitgeben, wie aus der Stimme, aus den Bewegungen, aus unbewussten Reaktionen
Rückschlüsse auf den betreffenden Menschen zu ziehen waren.
    Für Larry stand in diesen Sekunden fest, dass es irgendeine geheimnisvolle
Verbindung von Dr. Prix zu Dr. Free gab. Eine, von der auch der Earl wusste?
Das würde in das Mosaik passen, das sich Larry langsam von den Dingen machte.
Hier ging es um eine Acht-Millionen-Erbschaft! Dave Wellington konnte in zwei
Tagen über dieses Geld verfügen. Aber er war nicht normal ... wer verwaltete
für ihn das Geld?
    Larry Brent nutzte die kurze Pause, um das Gespräch auf diese Dinge zu
bringen, sagte aber kein Wort zu viel.
    »Wer zahlte die Behandlung für Dave Wellington, Doktor?«
    »Der Earl. Er sorgte für alles. Daran wird sich auch nichts ändern. Der
Earl of Wellington ist ein ehrbarer Mann. Er wird von dem Vermögen, das dem
Jungen in zwei Tagen gehört, keinen Pfennig für sich beanspruchen, zwar
wahrscheinlich die Verwaltung vollends übernehmen, aber genau darüber Buch
führen. Die finanziellen Verhältnisse des Earl sind geordnet.«
    Damit sagte er genau das Gegenteil von dem, was Larry von Geoffrey
Hatkinson, dem Bankier, gehört hatte.
    Dr. Free erhob sich. »Kommen Sie, Mister Brent! Ich möchte Ihnen etwas
zeigen. Dave Wellington ... er ist hier in der Anstalt!«
    In Larrys Augen

Weitere Kostenlose Bücher