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007 - Das Grauen von Blackwood Castle

007 - Das Grauen von Blackwood Castle

Titel: 007 - Das Grauen von Blackwood Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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wieder, wischte einfach mit der
Hand über den Tisch und schlug seinen Turm zusammen. Dann trommelte er auf der
Tischplatte herum, ein Ebenbild des Bösen. Er warf die Plastikwürfel an die
Wand, biss auf ihnen herum. Dave Wellington stampfte wie ein wütendes,
ungezogenes Kind in der Zelle herum, schrie, jammerte und trommelte gegen die
Wände.
    Larry Brent beobachtete das Verhalten des Geisteskranken.
    Der Zellenbewohner drehte sein Gesicht dem Beobachtungsloch zu. Die Züge
dieses kranken Menschen drückten Verzweiflung, Zorn und Ratlosigkeit aus, und
man gewann den Eindruck, dass Dave Wellington die ganze Welt hasste.
    Dann fielen die Verkrampfung und die Anspannung von ihm ab. Die
Gesichtszüge glätteten sich, wurden wieder friedlich.
    »Dieser Mann ist gemeingefährlich«, tönte die Stimme von Dr. Free hinter
dem PSA-Agenten. »Er wirkt wie ein Kind, aber er ist ein potentieller Mörder.
Diese Ausbrüche kommen immer wieder, unvermutet und unvorhersehbar. Es ist ein
reiner Glückszufall, dass Sie Zeuge wurden. Dave steht unter der Einwirkung
starker Psychopharmaka. Dennoch hilft es kaum, wie Sie selbst sehen. Diesen
Mann freizulassen, bedeutet tödliche Gefahr. Er ist wie eine Bombe, die jeden
Augenblick explodieren kann. Es besteht nicht die geringste Chance, dass dieser
Mann je wieder ein freier Mensch sein wird.«
    Larry Brent stand noch immer vor der Tür und konnte seine Blicke nicht von
diesem unheimlichen Menschen lassen. Unzählige Gedanken gingen ihm durch den
Kopf, und er war wie benommen.
    Bruchteile von Sekunden war er nur auf Dave Wellington konzentriert. Und
das genügte, um Dr. Free Handlungsfreiheit zu geben. Der Psychiater bewegte
sich kaum. Er berührte nur mit seinem rechten Zeigefinger den Lichtschalter.
    Larry Brent erwischte es im selben Augenblick.
    Die graue Metalltür stand unter Strom. Funken sprühten und tanzten über
Larrys Finger. Der Körper des Agenten straffte sich und wurde steif wie eine
Fliege, die man an die Wand klatschte. So klebte er an der Tür.
    Dann wurde das Licht wieder eingeschaltet.
    X-RAY-3 glitt zu Boden, ohne den geringsten Laut von sich zu geben. Er
wurde auf die andere Seite des Ganges geschleift. Mit fliegenden Bewegungen
wurde eine Tür aufgeschlossen, Larry Brent in den dunklen Raum gezogen, die Tür
verriegelt und der schwere Körper auf eine Liege gelegt.
    In dem veralteten Labor gab es einen Schreibtisch, zwei Stühle, einen
großen Glasschrank mit zahllosen Schachteln und Ampullen, ein Regal mit
Reagenzgläsern. Dr. Free befestigte Larrys schlaffen Körper mit breiten
Ledergurten auf der Liege. Er beugte sich zum Schreibtisch, wo ein alter
Telefonapparat stand und wählte eine kurze Nummer. »Ich erwarte dich, James. Im
alten Labor.«
     
    ●
     
    Sheila Martens blieb am folgenden Morgen länger im Bett, als es sonst ihre
Art war. Als sie sich dann entschloss, aus dem Bett zu steigen, lief vor ihrem
geistigen Auge noch einmal das Geschehen der letzten Nacht ab.
    Es kam ihr jetzt vor wie ein Traum.
    Eine Wanne voller Raupen – Halluzination oder Wirklichkeit?
    Sie machte das Bett und räumte den Nachttisch auf. Dabei fiel ihr ein
Deckchen herunter und landete unter dem Nachttisch. Sie musste sich bücken und
ziemlich weit nach vorn strecken, um es wieder zu erreichen. Dabei geriet sie
mit dem Kopf unter den Nachttisch und sah zufällig, dass unter der untersten
Schublade die Spitze eines weißen Tuches hervorschaute. Sie griff danach. Es
war ein Taschentuch. In der obersten Ecke eingestickte Initialen: »E. E.«
    Sheila Martens schluckte. »Eileen«, flüsterte sie erregt, und sie wusste
selbst nicht, weshalb sie diese Tatsache so aufregte. Sie betrachtete das
Taschentuch. Es musste beim Ein- oder Ausräumen zwischen die Lade gerutscht und
dann von der Freundin vergessen worden sein.
    Siedend heiß durchrieselte es sie plötzlich.
    Sie war im selben Zimmer, das Eileen bewohnt hatte? Zufall, Absicht?
    Das musste sie herausfinden!
    Sheila ging zum Schloss, sprach im Büro des Sekretärs vor und bat darum,
ihr ein Frühstück aus dem Schloss zu überlassen.
    »Das ist leider nicht möglich«, erhielt sie zur Antwort. »Wir machen
grundsätzlich keine Ausnahme. Sie müssen sich schon etwas in der nächsten
Ortschaft besorgen, Miss. Die Bungalows sind für Selbstversorger eingerichtet.«
    »Ich weiß, aber mein Entschluss, hierzubleiben, erfolgte plötzlich.«
    »Tut mir leid.«
    Die nächste Ortschaft lag zehn Kilometer entfernt. Vor dem Schlosshof

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