Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0070 - Die letzten Tage von Atlantis

Titel: 0070 - Die letzten Tage von Atlantis
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nach Arkon zurückgeschickt werden."
    Ich drehte mich langsam um. Tarts faltiges Gesicht war wie erstarrt. Inkar, der noch junge, hitzköpfige Kommandant des Schlachtkreuzers PAITO, hatte eine scharfe Antwort auf der Zunge. Ich winkte ab.
    „Soll ich die Steinzeitbarbaren dieser Welt vor die Geschützkontrollen setzen?" erkundigte ich mich müde und innerlich ausgelaugt. „Ich verfüge noch über das Geschwaderflaggschiff TOSOMA und den Schlachtkreuzer PAITO! Beide Einheiten sind nur noch bedingt gefechtsklar, da wir infolge der Ereignisse gezwungen waren, einige Triebwerke auszubauen. Wir haben sie in Waffen verwandelt, da unser Gegner mit normalen Kanonen nicht angreifbar ist. Man sollte auf Arkon einsehen, daß es sich hier um ein Ineinandergreifen von zwei verschiedenartigen Zeitebenen handelt. Drüben gibt es auch Intelligenzen. Die von den Methans drohende Gefahr ist wirklichkeitsnahe und mit dem Verstand begreifbar. Was in Larsafs Sektor geschieht, kann über kurz oder lang die gesamte Milchstraße erfassen. Die Naturgewalten sind auf der Seite der Unbekannten. In etwa vier Wochen hiesiger Zeit wird Planet Nummer drei in Opposition zu Nummer zwei stehen. Dann befinden wir uns im Gebiet der sogenannten Überlappungszone. Ich habe Atlantis in eine Festung verwandeln lassen. Wir haben alle Aussicht auf Erfolg, wenn wir Unterstützung erhalten."
    Der Kreuzerkapitän senkte den Kopf. Natürlich konnte er dazu keine Stellung nehmen. Es war überhaupt sinnlos, ihm meine Argumente zu unterbreiten. Er konnte bestimmt nichts an den Tatsachen ändern.
    Ich faßte einen Entschluß. „Du wirst sofort starten, Ursaf. Mein Bericht an den Imperator ist fertig. Du erhältst hiermit den Befehl, die Nachricht ausschließlich seiner Erhabenheit persönlich auszuhändigen. Ich bin nicht daran interessiert, die lebenswichtige Nachricht im Aktenschrank eines untergeordneten Beamten verschwinden zu sehen. Falls ich in vierzehn Tagen Standardzeit keine Antwort von meinem ehrwürdigen Oheim persönlich erhalten habe, gebe ich die Kolonie Atlantis auf und kehre mit meinen beiden Schiffen ins Arkon-System zurück."
    Mein Rang war zu hoch und die Disziplin in der Flotte zu groß, als, daß Ursaf es gewagt hätte, mich auf die Befehlsverweigerung hinzuweisen. Ich ahnte aber seine Gedanken.
    Tarts rötliche Augen leuchteten düster. Er hatte vollkommen verstanden. Natürlich würde ich Atlantis niemals aufgeben, aber hier schien nur noch eine massive Drohung zu helfen. Ursaf neigte den Kopf und legte die rechte Hand auf die Brust.
    Von meinem Arbeitszimmer aus konnte ich das weite Meer überblicken. Captain Fekif, unser tüchtiger Ingenieur für koloniale Aufbauplanung, hatte meinen Administrationssitz an den Flanken des Küstengebirges erbauen lassen. Weit unter mir liefen recht beachtliche Segelschiffe in den großen, von uns angelegten Hafen ein. Die Eingeborenen des dritten Planeten waren dabei, eine eigene Zivilisation zu entwickeln.
    Ich winkte den Kurier herbei und deutete mit der Hand auf die ferne Szene.
    „Es sollte dem Imperator berichtet werden, wie schade es wäre, auf die Früchte unserer Arbeit zu verzichten. Larsa, den zweiten Planeten, haben wir fluchtartig räumen müssen. Einschließlich meiner Schiffsbesatzungen befinden sich etwa vierzehntausend Arkoniden auf diesem Kontinent. Ich habe alles getan, um der zu erwartenden Katastrophe begegnen zu können. Schickt mir die angeforderten Raumschiffe und Waffen. In vier Wochen ist der Fall erledigt. Anschließend werde ich dem Imperium mit einem kampfstarken Verband zur Verfügung stehen."
    Ursaf sagte wieder nichts. Trotz seiner Jugend schien er genau zu wissen, was auf dem fernen Kristallplaneten gespielt wurde.
    „Ich bin sogar bereit, dir deinen werftneuen Kreuzer nicht abzunehmen", fügte ich ironisch hinzu. Der Kurier lächelte unsicher, und der alte Tarts schnaubte überrascht durch die Nase.
    „Die Idee!" sagte er begeistert. „Fragt sich nur, wie er zurückkommen soll."
    „Eben", fiel Inkar unwirsch ein. „Es ist eine Schande! Wir liegen hier mit ausgeleierten Triebwerken, unzureichenden Werftanlagen und einem Haufen Schrott aus den Magazinen einer geräumten Kolonialwelt. Als man dort die Versorgungslager auffüllte, hatte man wohl nicht daran gedacht, auch die Einheiten der Flotte zu berücksichtigen. Wir sind gezwungen, notwendige Reparaturen unter schwierigsten Verhältnissen auszuführen. Erkläre das seiner Erhabenheit."
    Ursaf breitete ergeben die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher