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0070 - Die letzten Tage von Atlantis

Titel: 0070 - Die letzten Tage von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Es sah aus wie ein riesiger Trichter, dessen Öffnung sich mehr und mehr erweiterte. Es geschah mit etwa zehn Prozent der einfachen Lichtgeschwindigkeit. Wo die Ausdehnung geschah, verschwanden die Sterne. Sie wurden von einem tiefroten, hier und da indigofarbenen Leuchten überdeckt. Unsere Schockwellen-Meßgeräte registrierten kurze Strukturerschütterungen, und dann waren sie plötzlich da."
    „Wer?" fragte Tarts laut. Sein Atem ging heftig.
    „Vier unbekannte Raumschiffe von langer, walzenförmiger Bauart. Die Energieortung zeichnete Impulstriebwerke auf. Wir bekamen klare Hyperechos, was mir bewies, daß es sich diesmal nicht um schattenhafte, körperlose Gebilde handelte. Die vier Einheiten kamen aus jener Trichteröffnung hervor, die wir beobachtet hatten. Ich zog mich sofort mit Vollschub zurück, aber sie hatten den höheren Fahrtüberschuß. Sie waren halb lichtschnell, ich stand praktisch fahrtlos auf Beobachtungsposition. Sie eröffneten das Feuer mit Thermokanonen, die ähnlich wie unsere Impulsstrahler wirkten. Ich flog die Ausweichmanöver nach den Trefferwahrscheinlichkeits-Berechnungen der Energieortungs-Positronik.
    Dreimal konnte ich dem Salvenfeuer ausweichen, doch dann haben sie mich im Winkelverfahren mitten in der Manöverkurve erwischt. Die TO-4 erhielt einen schweren Treffer in der Ringwulstzone. Antigrav und Funkanlage fielen aus, desgleichen Triebwerk drei und eins. Ich wäre nicht mehr entkommen, wenn sich die drei restlichen Einheiten nicht plötzlich in die Trichteröffnung zurückgezogen hätten. Als ich abflog, verging die Erscheinung schon wieder. Heimflug und Landung waren hart, Erhabener. Die Hälfte meiner Besatzung ist gefallen."
    Kehene schloß die Augen. Kurz darauf wurde er in die Bordklinik der TOSOMA gebracht. Wir sahen den medizinischen Robots nach, bis sie mit dem Verwundeten in der Bodenschleuse des Schlachtschiffes verschwunden waren.
    Der technische Stab des Flaggschiffes befand sich bereits in dem Wrack, das das für uns so kostbare Beiboot jetzt darstellte. Die TOSOMA hatte nur vier davon an Bord gehabt. Die TO-4 war das letzte, noch intakte Schiff gewesen.
    Ich erinnerte mich an den genialen Physiker und Mathematiker Grün, den ich vor Jahresfrist mit den unerhört wichtigen Unterlagen über eine neuartige Waffe nach Hause geschickt hatte. Er war bereits damals der Meinung gewesen, über kurz oder lang müsse eine zeitweilige Stabilisierung und konstant bleibende Überlappung der randzonalen Zeitzonen-Felder erfolgen.
    Ich brauchte nicht mehr auf die Techniker zu warten, da ich mir sehr gut vorstellen konnte, was sie in den Meßgeräten des Kleinraumschiffes finden würden. Es war das eingetreten, was Grün erwartet hatte. Eben aus diesem Grunde hatte ich Verstärkung angefordert. Wenn es dem Gegner von nun an möglich war, ohne besondere technische Hilfsmittel in unser Universum einzudringen, konnte es recht gut zu einem ganz normalen Gefecht kommen. Meine TOSOMA gehörte zu den älteren Einheiten ihrer Klasse. Sie hatte während der Ereignisse im Nebelsektor schon mehr Treffer erhalten, als ein Raumschiff eigentlich vertragen konnte.
    Inkars Schlachtkreuzer war ein Flottenneubau. Er gehörte zur großen Fünfhundert-Meterklasse aus der Fusuf-Serie. Mit den beiden Schiffen hätte ich ganze Völker besiegen können, vorausgesetzt, sie standen nicht oberhalb der Intelligenzstufe G.
    Nun aber hatte ich mit den kläglichen Überresten eines ehemals stolzen Geschwaders einen Gegner gefunden, dessen Raumfahrttechnik einige Phänomene aufwies. Ich war Hochenergie-Ingenieur.
    Demnach konnte ich mir vorstellen, was die von Leutnant Kehene beobachteten Erscheinungen zu bedeuten hatten. Wenn fremde Raumschiffe ohne gewaltige Strukturerschütterungen aus dem überdimensionalen Hyperraum kamen, dann beherrschten ihre Erbauer eine wesentlich einfachere Überlichtflugtechnik als wir. Es kam aber noch auf die Auswertung der TO-4-Daten an.
    Tarts baute sich vor mir auf. In seinem alten, faltig gewordenen Gesicht zuckte kein Muskel.
    „Besondere Anweisungen, Erhabener?"
    „Für dich bin ich nach wie vor Atlan, Freund", sagte ich abwesend. Anschließend musterte ich meine Stabsoffiziere. Sie waren alle da, und alle hatten sie das gewisse Funkeln in den Augen.
    Weiter links stand die mächtige PAITO auf ihren turmstarken Landebeinen. Es war wie ein Wunder, daß mir ausgerechnet die beiden stärksten Einheiten meines Einsatzverbandes geblieben waren. Von Arkon war keine Hilfe zu

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