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0070 - Die letzten Tage von Atlantis

Titel: 0070 - Die letzten Tage von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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alten Tarts herausschälte. Er lächelte mir beruhigend zu, und da verging auch das letzte Schmerzempfinden.
    Mein bewußter Verstand war ausgeschaltet worden. Nun dachte und handelte ich nur noch unter dem Zwang meines Erinnerungssektors, in dem all das aufgezeichnet und festgehalten war, was ich jemals erlebt hatte.
    Ich berichtete in englischer Sprache, weshalb ich wieder darauf verzichtete, technische Daten, Offiziersränge sowie kosmonautische Entfernungs- und Zeitangaben in arkonidische Begriffe zu fassen. Sie wären für viele Männer der Besatzung unverständlich gewesen, da nur die führenden Terraner das Arkonidische beherrschten.
    Es blieb sich auch gleich, ob ich einen Schiffskommandanten Erster Klasse nun Vereathor oder einfach „Kapitän" nannte.
    Rhodans letzte Worte, die ich noch einigermaßen klar verstehen konnte, lauteten: „Du solltest daran denken, uns zu sagen, wieso du über die Hyperraumfahrt-Technik der Druuf so gut informiert bist. Woher weißt du, daß sie nicht einfach transistieren, sondern im Sinne des Wortes fliegen? Atlan, hörst du noch? Marshall, rufen Sie Dr. Sköldson. Er ist ja leichenblaß. Beeilen Sie sich. Atlan, was ist...?"
    Ich bemühte mich um ein beruhigendes Lächeln. Meine Blässe war ganz natürlich, da der Blutdurchfluß meiner Gesichtshaut bei der erwachenden Aktivität des Logiksektors stark gestört wurde.
    Ich begann zu berichten. Die Gegenwart wurde nichtig. Für mein Extrahirn galt nur die Vergangenheit.
    Jemand kam auf mich zu. Es war Inkar, Kommandant des Imperium-Schlachtkreuzers PAITO...
     
    4.
     
    „... und so haben seine Erhabenheit, Imperator Gonozal VII. von Arkon beschlossen, das System von Larsafs Stern als vorgeschobenen Flottenstützpunkt des Großen Imperiums zu erklären. Admiral Atlan, Chef des Nebelsektor-Kreuzerverbandes, Kristallprinz aus seiner Erhabenheit Geschlecht der Gonozal, wird hiermit gehalten und angewiesen, Larsafs Stern mit allen Mitteln zu verteidigen und dafür Sorge zu tragen, daß dem nichtarkonidischen Gegner ein Eindringen in das System verwehrt wird. Ferner erhält Admiral Atlan von seiner Erhabenheit persönlich den Befehl, den Ausbau der jungen Kolonie zu fördern und zu unterstützen, sofern die dort lebenden niederen Intelligenzen willig und die Kriegsereignisse nicht vorrangig zu bewerten sind. Gezeichnet Umtar, Chef Kolonisationsplanung des Großen Rates von Arkon."
    Der blutjunge Kreuzerkommandant, eigentlich viel zu jung für eine solche militärische Rangstellung, ließ die Kunststoffolie sinken. Er hatte die von ihm überbrachte Nachricht des Rates laut und deutlich vorgelesen.
    Draußen, auf dem neuen Raumflughafen von Atlantis, wurde der schnelle Kurierkreuzer MATONI bereits wieder startklar gemacht. Kapitän Ursaf hatte den Befehl erhalten, sofort nach Überbringung der Botschaft den Heimflug anzutreten.
    Ich stand steif aufgerichtet hinter meinem Arbeitstisch. Meine Kehle war wie ausgetrocknet. Die sprachlich verschnörkelten Befehle wiesen einwandfrei darauf hin, daß sie in den Schablonenbüros des Kristallplaneten ausgefertigt worden waren. Für mich war der Wortlaut wie ein Schlag ins Gesicht.
    Raumkapitän Tarts, mein altgewordener Lehrmeister und Kommandant des Geschwaderflaggschiffes TOSOMA, verriet seine Meinung durch ein maliziöses Lächeln.
    „... sofern die dort lebenden Intelligenzen willig und die Kriegsereignisse nicht vorrangig zu bewerten sind!" wiederholte er spöttisch. „Sonst hat man uns nichts zu sagen? Wo bleibt der längst angeforderte Nachschub an kampfkräftigen Schiffen und Material? Was ist aus den Konverterkanonen geworden, deren Konstruktion Admiral Atlan erst durch die Beschaffung der Pläne ermöglicht hat? Man scheint auf Arkon zu übersehen, daß das berühmte Einsatzgeschwader unter Atlan nur noch aus zwei Schiffen besteht und, daß an ein Eindringen der nichtarkonidischen Methans in das Larsafsystem überhaupt nicht zu denken ist. Wir sind über dreißigtausend Lichtjahre von den Brennpunkten der Abwehrschlachten entfernt. Die Methans haben andere Dinge zu tun, als sich um dieses winzige, völlig unbekannte Sternchen zu kümmern, dessen Planeten weder einen militärischen noch wirtschaftlichen Rang haben.
    Die Transportkosten liegen höher als der Wert der zu befördernden Waren. Strategisch betrachtet ist die Errichtung eines Flottenstützpunktes sinnlos. Hier gibt es nichts zu erobern oder zu verteidigen. Ganz davon abgesehen fehlen uns die Mittel, den dritten Planeten

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