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0070 - Die letzten Tage von Atlantis

Titel: 0070 - Die letzten Tage von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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klaffenden Entladungszone eindringen. Mehr konnte ich nicht tun. Außerdem war der Angriff auf Kehenes Beiboot durchaus als kriegerische Handlung zu bewerten.
    Das Entladungsfeld verschwand bereits nach vierzehn Minuten. Es gehörte zu den instabilen oder kurzfristigen Phänomenen, deren Lebensdauer wir mit dem besten Willen nicht berechnen konnten.
    Ich sah auf die Uhr und überlegte, ob ich die volle Gefechtsbereitschaft nicht für eine Stunde aufheben solle. Meine Leute waren überanstrengt und teilweise völlig ermattet.
    Da geschah das, womit ich nicht gerechnet hatte. Ein zweiter Entladungstrichter wurde knapp fünf Minuten nach dem Verschwinden der ersten Erscheinung sichtbar.
    Trotz der damit verbundenen Gefahr war ich fasziniert. Das Gebilde entstand mitten im scheinbar leeren Raum, und doch mußte das dünne Ende dort beginnen, wo die Überlappung durch das andere Universum stattfand.
    Der Trichter war lang und schmal; wenigstens sah es so aus. Unsere sofort anlaufenden Messungen bewiesen, daß der Trichter an seiner stärksten Verjüngung immerhin noch runde sechs Millionen Kilometer durchmaß.
    Er wurde deutlicher erkennbar, je mehr er aus der anderen Ebene mit Energie aufgeladen wurde. Oben wölbte er sich auf. Dort durchmaß die Öffnung mehr als dreißig Millionen Kilometer. Durch sein rötliches Leuchten hob sich der Trichter klar und deutlich gegen die Schwärze des interstellaren Raumes ab. Irgendwie schien er doch stofflich zu sein, da er die fernen Sterne verdeckte und deren Lichtschein aufsaugte oder reflektierte. Die Öffnung wies in einem Winkel von 43,7 Grad auf uns.
    Schweigend blickten wir auf die schwärzliche, gelegentlich von roten und indigofarbenen Leuchterscheinungen überdeckte Öffnung. Sekunden später begannen die Alarmpfeifen zu schrillen, ich fuhr zusammen.
    Die mit den Materietastern synchron laufenden Bildschirme der zentralen Ortung zeigten sieben grünlich schimmernde Pünktchen. Eine aufleuchtende Diagrammkurve gab gleichzeitig Auskunft über die stoffliche Zusammensetzung der ausgemachten Objekte. Zehn Sekunden später wußten wir, daß wir es mit Raumschiffen des Angreifers zu tun hatten.
    Nochmals zehn Sekunden danach war unsere Beobachtungsfahrt von den auf Vollschub laufenden Triebwerken aufgehoben worden.
    Ich hieb auf den Schalter für den Vollalarm. Als die Sirenen zu heulen begannen, wußten die dreitausend Männer an Bord der TOSOMA, daß der längst besprochene und pausenlos exerzierte Einsatz gekommen war.
    Wenn die Unbekannten diesmal gleich sieben Einheiten in unseren Raum schickten, handelte es sich garantiert um einen stabilen Entladungstrichter.
    Von da an arbeiteten die Automaten. Ich lauschte auf das Dröhnen der Triebwerke, beobachtete die aufzuckenden Kontrollampen der Waffenschaltungen und überprüfte die Energiewerte der unter Höchstbelastung laufenden Andruckabsorber.
    Da wir drei Triebwerkseinheiten nicht mehr zum Antrieb verwenden konnten, ordnete ich für die restlichen fünfzehn Einheiten Notleistung an. Die Tanks für das Stützmassen-Medium waren auf Atlantis aufgefüllt worden. Wir verwendeten Wismut, was auf Larsaf III reichlich zu finden war. So erreichten wir trotzdem eine Fahrtbeschleunigung von 500 km/sec im unterrelativistischen Geschwindigkeitsbereich.
    Die Randzone des Trichters war knapp neunzehn Millionen Kilometer entfernt. Zwei Minuten nach der ersten Ortung lag die Blitzberechnung der Sprungautomatik für eine Kurztransition vor.
    Ich gab den Impuls, als wir von den fremden Schiffen endlich geortet wurden. Wir registrierten die aufprallenden Hyperwellen, die als Echo in die Empfänger zurückkehren mußten.
    Offensichtlich arbeitete der Gegner nach einem anderen, sehr unzureichenden Verfahren, oder es lag an einem relativistisch-physikalischen Effekt, den die Verschiebung der Eigenzeit mit sich brachte. Wir hatten jedenfalls augenblicklich unsere Ortung gehabt. Die Fremden erfuhren jetzt erst, daß es in unmittelbarer Nähe zwei Großkampfschiffe gab, deren Abwehr- und Offensivwaffen in gar keinem Verhältnis zu denen des kleinen Beibootes standen.
    „... und danken dem Imperator, was er uns bescheret hat!" hörte ich Tarts die Formel sprechen. In der Flotte war es uralte Tradition, daß die Kommandanten kurz vor Beginn eines Gefechtes diese Worte in die Eigenverständigung riefen. Man machte es feierlich und möglichst wohltönend. Es hätte etwas gefehlt, wenn Tarts geschwiegen hätte.
    Als die Hyperpositronik den von mir

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