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0070 - Die letzten Tage von Atlantis

Titel: 0070 - Die letzten Tage von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wir überhaupt gemacht hatten. Der Gegner wußte also ganz genau, wann er sich einem solchen Energiegebilde anvertrauen durfte und wann nicht!
    Wir hatten innerhalb von acht Tagen recht gute Erfahrungen gewonnen. Der Feind konnte anscheinend in unserem Raum nur die halbe Lichtgeschwindigkeit erreichen. Außerdem besaß er eine lineare Hyperflugtechnik, und die Lebensdauer der Trichterkraftfelder konnte er auch berechnen. Das waren drei Grundwerte, auf denen wir aufbauen konnten. Wenn ich eine arkonidische Flotte zur Verfügung gehabt hätte, wäre der Spuk in einigen Tagen erledigt gewesen. Ich hätte es riskiert, einige robotgesteuerte Schlachtschiffe durch den erstbesten Entladungskanal zu schicken. Dann hätte es sich ja gezeigt, wie unsere Waffen auf der anderen Seite wirken!
     
    *
     
    Seit dem Alarmstart waren elf Tage Atlantiszeit vergangen. Ich stand mit meinen beiden Einheiten nur zehn Millionen Kilometer vom zweiten Planeten entfernt. Die vorzüglichen Vergrößerungsschaltungen unserer Fernaufnahme erlaubten einen klaren Blick durch die dichte Wolkendecke der Dschungelwelt. Da unten gab es fast kein animalisches Leben mehr.
    Das unter meiner Regentschaft fertiggestellte Computersystem auf Larsaf II schien aber in keiner Weise gestört worden zu sein. Seine Hyperfunkberichte liefen prompt auf Anruf ein. Die Meßergebnisse sagten uns aber nichts Neues. Die Festungsforts, die ich zum Schutze des großen Systems hatte erbauen lassen, waren noch kein einziges Mal in Tätigkeit getreten.
    „Mangels Masse!" hatte Tarts grimmig gesagt, als er davon erfahren hatte.
    Bisher war der dritte Planet von den eigenartigen Erscheinungen verschont geblieben. Nun aber näherten sich die Welten zwei und drei von Tag zu Tag. Die Vollopposition stand bevor. Damit mußten wir zumindest von Ausläufern der Zeitwand erfaßt werden.
    Ich sah nachdenklich auf die riesigen Bildschirme der Panoramagalerie. Die PAITO war knapp hundert Kilometer entfernt. Wir konnten uns noch gut über Normalfunk verständigen. Unsere Fahrt belief sich auf nur zehntausend Kilometer pro Sekunde, jedoch waren die Manöverstationen des Maschinenleitstandes mit Doppelposten besetzt.
    Wir warteten auf das Erscheinen des nächsten Ausfalltrichters. Mein Plan stand fest. Wenn wir wieder gegnerische Einheiten orten sollten, würden wir mit einer schnellen Kurztransition an den Rand des Entladungsfeldes springen und mit einem Überraschungsvorstoß eindringen. Dabei durften wir uns keinesfalls länger als eine Stunde Standardzeit im Nebenraum aufhalten. Unsere Vermutung, daß nach dem Absterben des Trichters eine Rückkehr unmöglich sein würde, war begründet. Die Unbekannten schienen den gleichen Schwierigkeiten zu unterliegen, da auch sie direkt fluchtartig den Kurs wechselten, sobald die Zeitgrenze erreicht war.
    Sehnsüchtig blickte ich auf jenes ferne, kaum erkennbare Lichtpünktchen, das in Wirklichkeit einen ganzen Sternhaufen verkörpert. Dort lag Arkon, unsere Heimat. Dort wurde erbittert um die Existenz des arkonidischen Volkes und um die des Großen Imperiums gerungen. Wir hatten keine Nachrichten mehr erhalten. Mein Funkspruch war unbeantwortet geblieben. Einen Nachschub an Schiffen und Reparaturmaterial hatte ich innerlich längst abgeschrieben. Sobald die Sache mit den Unbekannten geklärt war, wollte ich mich dem Flottenkommando wieder zur Verfügung stellen. Voraussetzung dafür war, daß ich wenigstens ein großes Raumschiff behielt. Verluste konnte ich nicht mehr riskieren, oder die Rückkehr war uns für immer verwehrt.
    Ich wollte soeben mit Tarts die einzelnen Möglichkeiten besprechen, als der diensthabende Funkoffizier die Zentrale betrat. Er hielt einen Folienstreifen mit entschlüsselten Zahlengruppen in der Hand.
    Captain Masal machte schweigend die Ehrenbezeugung.
    „Neue Schwierigkeiten, Erhabener", sagte er stockend. „Nachricht von Feltif. Die Kolonisten weigern sich, ihre Farmen zu verlassen. Sie begründen ihre Befehlsverweigerung mit der Tatsache, daß sie der zivilrechtlichen Gesetzgebung des Kolonisationsamtes unterstehen, nicht aber einem Flottenadmiral. Weiterhin teilt Feltif mit, daß unsere Siedler Vorsorge getroffen haben, um im Falle eines Angriffes die zahlenmäßig schwach besetzten Geschützstände zu verstärken."
    Ich schloß die Augen und holte tief Luft. Das hatte ich kommen sehen! Die Leute waren Arkoniden zweiten Grades. Sie stammten vom Planeten Zakreb V, der ehemals von echten Arkoniden besiedelt worden

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