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0070 - Die letzten Tage von Atlantis

Titel: 0070 - Die letzten Tage von Atlantis
Autoren: Unbekannt
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eingeleiteten Sprungimpuls gab, hatten wir zweiundachtzig Prozent der einfachen Lichtgeschwindigkeit erreicht. Die PAITO hatte infolge ihrer höheren Beschleunigungswerte auf zwanzigtausend Kilometer aufgeschlossen. Dann kam der kurze Entmaterialisierungsschmerz der Transition. Sie war nur sehr kurz. Die Begleiterscheinungen beachteten wir kaum.
    Ich hörte noch das eigenartig winselnde Geräusch der Strukturfeld-Generatoren. Dann umflorten sich meine Sinne.
     
    6.
     
    An meinem Kommandosessel wurde heftig gerüttelt. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis ich wieder klar bei Sinnen war. Ein Schalterdruck brachte die automatische Vibrationsanlage zum Stillstand.
    In der Zentrale der TOSOMA schienen hundert heftige Gewitter auf einmal ausgebrochen zu sein. Die Waffen der Grün-Breitseite feuerten in einem atemberaubend schnellen Rhythmus. Natürlich war es die justierte Feuerleitpositronik, die viel schneller als wir die Ziele aufgefaßt und den Salventakt eröffnet hatte.
    Als ich wieder klar sehen konnte, bemerkte ich, daß wir mitten in den Haufen hineingesprungen waren. Die sieben Feindeinheiten waren völlig überrascht worden.
    Ehe ich noch meine Anweisungen in die Mikrophone rufen konnte, hatte die Ü-Batterie der Grünseite bereits das Wirkungsschießen eröffnet. Die meterstarken, sonnenheißen Energiestrahlen konnte ich infolge des fehlenden Mediums im luftleeren Raum nicht sehen. Wohl aber hörte ich das Läuten der überlichtschnellen Energieortung, die einen gewaltigen Ausbruch in nächster Nähe meldete. Sekunden später kam das Licht an.
    Auf den Bildschirmen der Panoramagalerie leuchteten gleichzeitig zwei Atomsonnen auf. Aus den Pünktchen wurden handgroße Bälle und aus den Bällen blähten sich mammuthafte, blauweiß strahlende Glutkugeln auf.
    „Abschuß Ziel eins. Abschuß Ziel vier, Totalverlust", meldete die blecherne Automatenstimme des Feuerleitrobots.
    Ich sah an den leuchtenden Anzeigen, daß die Waffenkuppeln umgeschwenkt wurden. Wir feuerten mit allem, was wir im Schiff hatten. Unter der molekülzerstörenden Wirkung der Desintegratorgeschütze löste sich ein weiteres Feindschiff in fluoreszierenden Staub auf. Diese Erscheinung war nur auf den Tasterschirmen als Reliefabdruck zu sehen.
    Tarts hatte auf Manuellkontrolle umgeschaltet. Es ging alles so schnell, daß es der Verstand kaum erfassen konnte.
    Wir rasten durch die Formation des Gegners hindurch, und vor uns öffnete sich der Schlund des rötlich leuchtenden Trichters. Wir kamen gar nicht mehr dazu, noch weitere Schiffe zu bekämpfen. Unsere Kurse waren gegensätzlich, weshalb das ganze Gefecht nur wenige Augenblicke dauern konnte.
    Ich bemerkte noch zwei weitere Explosionen, die anscheinend von den Geschützen der dichtauf folgenden PAITO erzeugt worden waren. Demnach hatte der Gegner bei einem einzigen, blitzartigen Feuerüberfall fünf Einheiten von insgesamt sieben verloren.
    Mir wurde bewußt, daß die Unbekannten der arkonidischen Gefechtserfahrung grenzenlos unterlegen waren. Natürlich würden sie lernen, wie alle unsere Gegner mehr oder weniger schnell gelernt hatten.
    Die Abschußortung sprach an. Wir vernahmen ein kurzes Knallen, das vom tiefen Donnern unserer nach wie vor auf Vollschub laufenden Triebwerke fast übertönt wurde. Die Meßgeräte zeigten an, daß unsere dreifach gestaffelten Schutzschirme von einem Thermostrahl getroffen worden waren. Das Ergebnis war ausgesprochen kläglich. Mit solchen Waffen konnte man gegen ein Großkampfschiff vom Range der TOSOMA nicht ankommen.
    „Hoho, hoho!" lachte Tarts dröhnend. „Sie haben miserable Schutzschirme und noch schlechtere Angriffswaffen. Ich ...!"
    Ein fürchterliches Heulen übertönte seine begeisterten Worte. Wir waren in das hineingeschossen, was Kosol ein Entladungsfeld nannte. In unseren magnetischen, hypergravitorischen und gravomechanischen Abwehrfeldern ringsum der Kugelzelle begann es zu flammen. Wir konnten es deutlich auf den Bildschirmen der Normaloptik sehen; ein Zeichen dafür, daß es draußen feinstverteilte Materie gab.
    Das Kreischen steigerte sich, je näher wir der minimalen Trichterverengung kamen. Die separaten Kraftwerke der TOSOMA liefen mit höchster Kapazität. Die Automatik schaltete alle nicht lebenswichtigen Nebenanlagen ab.
    Auf den Bildschirmen sah ich nur noch wallendes Rot. Es war ein Wagnis ohnegleichen, mit nahezu lichtschneller Fahrt in dieses unheimliche Gebilde vorzustoßen. Von den beiden restlichen Feindschiffen war
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