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0070 - Die letzten Tage von Atlantis

Titel: 0070 - Die letzten Tage von Atlantis
Autoren: Unbekannt
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im großen Naturhafen des Inselkontinentes, holten die eingeborenen Fischer und Händler schleunigst die bunten Segel ihrer Holzschiffe ein. Sie wußten aus trüben Erfahrungen, wie verheerend die Druckwellen aufsteigender Großraumschiffe wirken konnten.
    In der Bodenschleuse der TOSOMA wurde ich mit dem ehrwürdigen Flottenzeremoniell empfangen. Tarts legte großen Wert auf Formen. Drei Minuten später wurden die Impulskonverter der fünfzehn Resttriebwerke vorsichtig ausgefahren. Wir starteten mit der Geräuschentwicklung ausbrechender Vulkane.
    Vor uns öffnete sich der freie Raum. Der dritte Planet fiel zurück und wurde gleich darauf zu einem schimmernden Ball.
    Durch den Umbau von drei Triebwerkseinheiten zu überdimensionierten Waffenstrahlern benötigten wir nunmehr fast dreizehn Minuten zur Erreichung der einfachen Lichtgeschwindigkeit. Damit war die alte TOSOMA nicht mehr das, was man von ihr bei einer modernen Raumkriegsführung erwarten konnte. Wir nahmen direkten Kurs auf Larsa, den zweiten Planeten des Systems. Die junge Dschungelwelt sollte nicht nur von allem menschlichen Leben, sondern auch von einem Großteil des tierischen Lebens entblößt sein, war mir berichtet worden. Bei den zahlreichen Durchgängen der Relativfronten waren die Wesen in die andere Zeitebene gezerrt worden. Wir waren nicht daran interessiert, auf Larsaf III ähnliche Vorgänge zu erleben.
     
    5.
     
    Es war alles anders gekommen, als ich es mir vorgestellt hatte. Jene energetischen Entladungsgebilde, die der Mathematiker Kosol „Ausfalltrichter" genannt hatte, waren unberechenbar. Wenn eine solche Erscheinung auftrat, wußten wir niemals genau, wie lange sie nun anhalten würde.
    Unsere Bordpositronik gehörte zu den besten und modernsten Recheneinheiten des Großen Imperiums. Trotzdem war es nicht gelungen, bestimmte Intervalle festzustellen, oder auch nur Annäherungswerte für die Beständigkeit der Ausfall-Energiefelder zu ermitteln.
    Uns fehlten die Beobachtungsergebnisse über einen längeren Zeitraum hinweg, aus denen wir einigermaßen genaue Grunddaten hätten ableiten können.
    Mit der gewohnten, vierdimensionalen Mathematik kamen wir überhaupt nicht weiter. Eine proportionale Steigerung im Quadrat der näherkommenden Totalüberlappung ließ sich auf der Programmierungstastatur der Positronik leicht durchführen, nur stimmten die Resultate mit der Wirklichkeit niemals überein.
    Dann hatten wir versucht, mit dem Hyperrechensektor des Computers zum Ziel zu kommen. Dabei hatten wir derart verrückte Ergebnisse erhalten, daß es sinnlos war, überhaupt nochmals darüber zu diskutieren. Letztlich hatten wir erkannt, daß es sich bei den Ausfalltrichtern um eine Art von Blitzentladungen handelte, die jedoch ganz anders abliefen und völlig verschiedenartigen Gesetzen unterlagen.
    Wir hatten es nicht mit fünfdimensionalen Feldeinheiten zu tun, sondern mit solchen auf normaluniverseller Basis. Die schwankenden Faktoren konnten nur identisch sein mit einer relativistischen, von uns nicht erfaßbaren Zeitverschiebung, die im Zuge einer Auffüllungsangleichung mehr und mehr einen labilen Charakter annahm. Der unbekannte Gegner kannte sich natürlich mit den für uns rätselhaften Gesetzen seiner Existenzebene besser aus als wir.
    Nachdem wir acht Tage im Raum gestanden und lediglich beobachtet hatten, waren seine Raumschiffe ein zweites Mal aus dem seltsamen Entspannungsfeld hervorgebrochen. Ich hatte im letzten Augenblick auf Feindseligkeiten verzichtet. Wir waren weit genug entfernt gewesen, um uns dem Feuer der Unbekannten nicht aussetzen zu müssen.
    Immerhin hatten wir aus diesem Vorgang eine bedeutsame Lehre gezogen!
    Wenn fremde Schiffe so plötzlich auftauchten, kam es praktisch niemals zu Strukturerschütterungen, wie sie bei unserer Überlichtflugtechnik ganz zwangsläufig auftraten. Meine mathematische Abteilung hatte errechnet, daß die Unbekannten im Sinne des Wortes die fünfte Dimension durchflogen. Das war ein ganz wesentlicher Unterschied zu der von uns ausgeübten Sprungmethode oder sogenannten Transition. Zweitens waren die erkannten Raumschiffe niemals schneller als fünfzig Prozent Licht gewesen, obwohl unsere Energieortung auswies, daß ihre Triebwerke mit Höchstleistung gelaufen waren.
    Drittens stand es nun fest, daß die Rätselhaften nur dann kamen, wenn ein Ausfalltrichter für den Zeitraum von wenigstens drei Stunden in sich stabil blieb!
    Das war wahrscheinlich die wichtigste Entdeckung, die
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