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0070 - Die Teufelsbraut

0070 - Die Teufelsbraut

Titel: 0070 - Die Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Lechenberg.
    »Ausgezeichnet.«
    »Spüren Sie schon eine Erleichterung?«
    »Ja. Es geht mir schon wieder etwas besser«, sagte Ludus Bajaja. Er blickte an Alf Lechenberg vorbei zum Fenster.
    Die Schatten der Bäume wurden allmählich länger.
    Die Nacht – die Verbündete des Alten – kam mit Riesenschritten herbeigeeilt, um Ludus Bajaja zu stärken und sich mit ihm zu verbünden.
    Lechenberg blickte nervös auf seine Uhr. »Tja, dann werde ich mich nun empfehlen.«
    »Bleiben Sie noch«, bat Ludus Bajaja.
    »Ich kann nicht. Der Bus. Sie wissen doch. Ich habe noch eine Menge Dinge zu erledigen.«
    »Nur noch ein paar Minuten«, sagte der Alte flehend.
    »Tut mir leid. Ich kenne den Weg nicht und möchte mir nicht in der Dunkelheit den Hals brechen.«
    Lechenberg zuckte die Schultern. Dann drehte er sich um und schickte sich an, die Hütte zu verlassen. Lautlos erhob sich in diesem Moment der Mulatte. Er griff sich einen schweren gußeisernen Topf und hieb ihn dem Deutschen über den Schädel.
    Da der Tag noch nicht ganz um war, war der Alte verhältnismäßig schwach. Dementsprechend kraftlos fiel auch der Schlag aus.
    Dennoch brach Alf Lechenberg in die Knie. Aber er verlor nicht das Bewußtsein, wie Ludas Bajaja das gern gehabt hätte.
    Benommen wandte sich der Busfahrer um. Er konnte nicht begreifen, was geschehen war.
    Bajaja holte zum zweiten Schlag aus. Lechenberg sah es wie durch einen dichten Schleier. Er mobilisierte seine Kraftreserven und sprang auf die Beine. Die herabsausende Pfanne fing er mit der Linken ab.
    Und dann versetzte er dem undankbaren Alten einen Kinnhaken, der den Mann zu Boden warf. Wutentbrannt starrte Lechenberg auf den Mulatten.
    Jetzt hatte er kein Mitleid mehr mit dem Mann. »Wahnsinniger!« brüllte er ihn an. »Hast du den Verstand verloren? Ist das der Dank für meine Hilfe? Warum hast du das getan? Rede! Warum hast du mich mit der Pfanne niedergeschlagen? Sag es mir, oder ich drehe dir deinen dürren Hals um!«
    »Ich mußte es tun«, ächzte der Mulatte. »Ich brauche Sie. Sie dürfen nicht gehen.«
    Lechenberg hob die Pfanne auf, die neben dem Alten lag. Er ließ sie auf und ab wippen. »Ich hätte Lust, dir’s zurückzugeben. Aber wahrscheinlich würde ich dich erschlagen. So etwas Irrsinniges ist mir noch nicht untergekommen.«
    Ludus Bajaja schaute zum Fenster.
    Der Tag ging zur Neige. Die letzten Sonnenstrahlen streiften die hohen Wipfel der Bäume. Unheimliche Kräfte erwachten in dem Mulatten.
    Seine schlaffen Muskeln strafften sich. Seine Sehnen bekamen die Festigkeit von Stahltrossen.
    Die Dämmerung setzte ein, und von ihr erhielt der Mulatte die Fähigkeit der Metamorphose verliehen.
    Alf Lechenberg warf die Pfanne in die Ecke. »Ich gehe jetzt!« knurrte er. »Wage nicht noch mal, mich aufzuhalten, sonst nehme ich dich Klappergestellt auseinander!«
    Ludus Bajajas Gesicht nahm einen grausamen Ausdruck an. Die Gier in seinen Augen leuchtete unverhohlen.
    »Nun ist es zu spät für dich, junger Freund. Siehst du die Dämmerung dort draußen? Sie ist meine Verbündete. Sie macht mich stark, verleiht mir die Kraft der Hölle. Das Sonnenlicht schwächt mich. Aber damit ist es jetzt zum Glück vorbei. Die Nacht schickt sich an, ihre Herrschaft anzutreten. Mit ihr erwacht das Böse in mir…«
    Als Lechenberg schüttelte ärgerlich den Kopf. »Mensch, Alter, du hast sie nicht alle!« sagte er.
    Aber etwas am Gehabe des Mulatten machte ihn unsicher. War der Mann wirklich nur verrückt, oder stimmte, was er soeben gesagt hatte?
    Ludus Bajaja erhob sich. Er wirkte gesund und kräftig. Die vielen Runzeln in seinem häßlichen Gesicht schienen nur noch Fassade zu sein.
    Dahinter schien sich ein kraftstrotzender Mann von zwanzig Jahren zu verbergen, wenn man nach, der Geschmeidigkeit seiner Bewegungen urteilte.
    Alf Lechenberg blickte den seltsamen Mulatten verblüfft an. Mit Ludus Bajaja schien tatsächlich eine Wandlung vor sich zu gehen.
    Eine Wandlung, die erst am Beginn und noch lange nicht abgeschlossen war. Lechenberg wich einen Schritt vor dem Unheimlichen zurück.
    Je mehr die Dämmerung fortschritt, desto aggressiver wurde die Haltung des Alten.
    Warum haust du nicht endlich ab? fragte Lechenberg eine innere Stimme. Worauf wartest du denn noch? Warum bist du immer noch in dieser Hütte?
    In dem Moment, wo sich Alf Lechenberg umdrehen und aus der Hütte rennen wollte, veränderte sich das Aussehen des Alten grundlegend.
    »Zu spät!« knurrte Ludus Bajaja. »Du

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