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0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar

0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar

Titel: 0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der Tod und 100 Dollar Ich
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Landpartie gemacht. Als ich da draußen stand und ein langes Gesicht zog, viel mir ein Freund ein, der in eben dieser Gegend wohnt. Habe ihn besucht und einen guten Tipp bekommen. Der Mann ist übrigens Drucker.«
    »Das ist interessant.«
    »Ja. Ich habe ihm ein paar von den Blüten gezeigt, und nach eingehender Prüfung war er der Meinung, dass diese Blüten aus der Staatsdruckerei kommen!«
    Phil wartete die Reaktion auf diese Mitteilung ab, aber er kam nicht ganz auf seine Kosten.
    »Na, schön, als ich das verdaut hatte, bin ich natürlich sofort zur Staatsdruckerei hin, das heißt, zur New Yorker Filiale. Und dort geht’s jetzt rund!«
    Mr. High blickte Phil aufmerksam an.
    »Wieso?«, fragte er interessiert.
    »Ich habe herausbekommen, dass die Blüten, die augenblicklich kursieren, wirklich von der Staatsdruckerei gedruckt worden sind. Es handelt sich um Fehldrucke, das heißt, man hat ein fehlerhaftes Papier verwendet und die ganze Auflage zum Einstampfen bestimmt.«
    »Weiter, Phil«, sagte der Chef nur.
    »Aber offenbar ist nicht alles eingestampft worden. Ein geringer Teil der Noten, immerhin einige Tausend, ist in fremde Hände gekommen. Aber noch weiß niemand, wie das geschehen konnte. Zurzeit ist der Sicherheitsdienst der Staatsdruckerei dabei, sämtliche Beamte und Hilfskräfte zu überprüfen, aber das kann noch bis morgen früh oder noch länger dauern.«
    Mr. High saß nachdenklich in seinem Stuhl. Er hatte das Kinn in die Hand gestützt und verharrte lange in dieser Stellung.
    »Das alles ändert die Lage gewaltig«, meinte er schließlich.
    Ich stand auf.
    »Mr. High!«
    »Ja?«
    »Nach dem, was uns Phil soeben erzählt hat, glaube ich in diesem Fall ziemlich klar zu sehen. Da es nun einmal mein Fall ist, oder sagen wir unser Fall, möchte ich ihn eigentlich auch gern zu Ende führen. Wenn Sie mir freie Hand lassen, könnten wir wohl morgen früh damit fertig sein.«
    Der Chef blickte mich überrascht an.
    »Freie Hand? Aber Sie wissen doch, Jerry, dass ich Sie noch nie irgendwie behindert habe!«
    »Natürlich nicht, Mr. High. Ich verstehe darunter auch nur, dass Sie mir für diese Nacht einen Teil der Bereitschaft zur Verfügung stellen.«
    Der Chef nickte.
    »Ich will Sie nicht nach Einzelheiten Ihrer Pläne fragen. Die Hälfte der Bereitschaft steht zu Ihrer Verfügung. -Viel Glück!«
    ***
    »Willst du mit chemischen Waffen Krieg führen?«, fragte Phil, als ich ihn hinunter ins Labor zerrte.
    »Ich nicht. Aber Legaro hat anscheinend eine Schwäche dafür gehabt.«
    Hinter dem Experimentiertisch stand der Doktor im weißen Kittel und blickte uns entgegen.
    »Hallo«, sagte er, »euch habe ich wohl die Überstunden zu verdanken, wie? Und ausgerechnet Blausäure! Soll das jetzt die neueste Mode werden?«
    »Hoffentlich nicht, Doc. Was ist mit den Patronen los?«
    »Ich habe meine Last gehabt, das Zeug durch den Abzug zu kriegen. Fast wäre es mir ins Labor geströmt, und wir hätten den halben Bau räumen müssen. Verdammt schlau gemacht. Bakelithüllen zu gießen ist keine Kunst, und auf die schwache Kartusche bekommt man sie auch drauf. Eine Frage der Geschicklichkeit. Aber wie sie die Blausäure da hineinbekommen haben, kann ich mir einfach nicht erklären.«
    »Wirklich nicht?«
    Er hob die Schultern und steckte die Hände in die Taschen seines Kittels. »Natürlich gibt es eine Möglichkeit. Aber die setzt einen verdammt kaltblütigen Burschen voraus, der sich außerdem in Chemie sehr gut auskennt. Man könnte die verflüssigte Blausäure mit einer feinen Injektionsnadel in die Hülsen pumpen, solange sie noch verformbar sind. Wenn man die Säure stark genug unterkühlt, verdunstet sie nicht so schnell. Aber ohne ein gut ausgerüstetes Labor ist das nicht zu machen.«
    »Das genügt«, nickte ich. »Sollten wir so eine Hexenküche finden, werden wir an Sie denken, Doc. Vorerst besten Dank!«
    Wir stiegen wieder zum Erdgeschoss empor, und bei Bruce Hackitt ließ ich mir Mickeys Protokoll zeigen. Er hatte brav zugegeben, dass er Legaro im Grillo die Pistole aus der Tasche gezogen hatte.
    »Hackitt, ich brauche in Kürze drei bis vier Mann. Möglichst in zwei Jeeps verteilt, mit ordentlichen Schießeisen und genug Munition.«
    Er nickte. »Wann?«
    Ich blickte auf die Uhr.
    »Gegen halb zwölf. Lass sie fertigmachen. Ich muss erst noch einmal nach Hause und rufe dann an, wo wir uns treffen.«
    Hackitt nickte.
    »Geht in Ordnung. Soll ich mitkommen?«
    »Wenn du willst und kannst, gerne.

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