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0072 - Das Höllentor

0072 - Das Höllentor

Titel: 0072 - Das Höllentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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ergab.
    »Alles in Ordnung?« erkundigte sich der Fahrer nach einer Weile bei ihr.
    Jane beschloß, alles auf eine Karte zu setzen. »Ja, danke, Mr. Athering.«
    Der Fahrer zuckte so heftig zusammen, daß der Geländewagen ins Schleudern geriet.
    »Paß auf!« schrie der Anführer wütend.
    Bill – er war also der Sohn des Londoner Millionärs – riß sich zusammen und brachte das Fahrzeug unter Kontrolle. Jane stieß erleichtert die Luft aus. Da sie sich noch immer nicht bewegen konnte, war sie hart gegen die Tür geschlagen. Sonst war ihr nichts passiert.
    »Hören Sie, Miß Collins!« Der Anführer beugte sich nach vorne. Jane sah sein Gesicht nicht, aber sein Atem strich über ihre Wange. »Sie spielen hier die ganz Schlaue! Sie nutzen aus, daß der Junge noch sehr unerfahren ist! Ich warne Sie!«
    »Der Junge ist achtundzwanzig Jahre alt«, erwiderte sie beherrscht. »Und warum drohen Sie mir? Ich weiß ohnedies, was Sie mit mir vorhaben.«
    »So, und das wäre?« fragte der Anführer spöttisch.
    Jane wollte sich Klarheit verschaffen. »Sie bringen mich zum Höllentor«, erklärte sie.
    Wieder schlingerte der Jeep, diesmal jedoch nicht so stark, daß es zu einer gefährlichen Situation kam.
    Der Anführer schwieg eine ganze Weile. »Sie sind schlauer, als ich dachte«, murmelte er endlich. »Ich habe Sie und Ihre Begleiter gewaltig unterschätzt.«
    »Das hat auch Ihr Mann in London getan, als er Oberinspektor Sinclair in die Luft jagen wollte.« Jane starrte nach wie vor nur durch die Windschutzscheibe, achtete aber auf jeden Unterton in der Stimme des Anführers und auf jede Reaktion Bill Atherings.
    »Ja, er wußte noch nicht, wer John Sinclair ist«, räumte Angel ein. »Inzwischen sind wir gewarnt. Er hat sich und seinen Gefährten sogar aus dem magischen Sumpf befreit. Ein zweites Mal begehen wir nicht mehr den Fehler, daß wir den beiden eine so harmlose Falle stellen.«
    »Harmlos nennen Sie das?« Jane lachte wütend auf. »Die beiden wären jetzt nicht mehr am Leben, wenn nicht…«
    »Unsinn, das war nur ein Bruchteil dessen, was wir bald können werden!« Die Stimme des Anführers nahm einen triumphierenden Klang an. »Sobald wir den Zugang zur Hölle gefunden haben, sind wir unschlagbar. Und daß wir den Zugang finden, weiß ich jetzt mit letzter Gewißheit.«
    Jane blieb bei ihrer Methode, den Mann zu reizen, damit er möglichst viel ausplauderte. »Sie erwarten, daß ich Ihnen helfen werde? Das glauben Sie doch nicht im Ernst!«
    »Das glaube ich nicht, Miß Collins, das weiß ich!« zischte er ihr bösartig ins Ohr. »Sie werden nämlich gar nichts dagegen unternehmen können, wenn wir Sie dem Wächter des Höllentors opfern. Ihr Leben als Preis für den freien Zugang zum Höllentor. Meinen Sie nicht, daß das ein gutes Geschäft ist?«
    Jane Collins mußte ihre ganze Selbstbeherrschung zusammennehmen, um ihr Erschrecken zu verbergen.
    »Für Sie mag es ein gutes Geschäft sein, aber kaum für mich«, antwortete sie trocken.
    Angel brach in schallendes Gelächter aus. »Da haben Sie recht, Miß Collins!« rief er erstickt. »Ja, da haben Sie allerdings recht! Für Sie ist es ein sehr schlechtes Geschäft!«
    Jane lief es eiskalt über den Rücken. Doch dann warf sie aus den Augenwinkeln einen Blick auf Bill Athering.
    Er blickte angespannt geradeaus. Im Licht der Instrumentenbeleuchtung erkannte sie die feinen Schweißperlen auf seiner Stirn.
    Es war kalt im Wagen. Die Schweißtropfen waren ein sicheres Zeichen für die Anspannung, unter der Bill stand. Offenbar war er mit den Plänen seines Anführers nicht einverstanden.
    Jane Collins schöpfte neue Hoffnung, auch wenn sie sich nur an einen dünnen Strohhalm klammerte.
    ***
    Wir gingen in mein Zimmer hinauf, um alles zu besprechen. Es hätte keinen Sinn gehabt, blindlings loszufahren. Wir waren nicht in London, wo ich mich auskannte und nur zum Telefon greifen mußte, um den gesamten Apparat von Scotland Yard in Bewegung zu setzen. Ich arbeitete zwar am liebsten allein – abgesehen von meinen engsten Gefährten –, aber manchmal brauchten wir Unterstützung durch Kollegen.
    Hier lagen die Verhältnisse anders. Wir mußten nicht nur ohne Rückendeckung gegen einen unheimlichen und unbekannten Feind kämpfen, sondern auch gegen ein unwirtliches Land.
    »Wir brauchen einen Geländewagen und eine perfekte Ausrüstung, damit wir da draußen überleben können«, zählte ich auf. »Proviant und Brennstoff vor allem!«
    Suko sah mich überrascht

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