Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0072 - Das Höllentor

0072 - Das Höllentor

Titel: 0072 - Das Höllentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
Vom Netzwerk:
der alle Menschen vertreibt. Nur solche, die dem Schwarzen Tod dienen können, dürfen das Tor erreichen. Sie verschreiben sich mit Leib und Seele dem Schwarzen Tod und werden dafür reich belohnt. Von Stund an sind sie Handlanger meines Feindes und befolgen jeden seiner Befehle. Und das paßt mir nicht! Ich will nicht, daß er zwölf gehorsame Diener bekommt! Ihr werdet das verhindern, sonst stirbt Jane Collins in fünf Minuten!«
    Suko stieß einen heiseren Schrei aus. »Willst du uns erpressen, du grüner Zwerg?« brüllte er. »Wenn du Jane auch nur ein Haar krümmst, stecke ich dich eigenhändig wieder in deine goldene Konservendose und versenke dich auf den Meeresgrund!«
    Der Magier kicherte unbeeindruckt. »Angel Pollock, der Anführer dieser Narren, hat soeben eurer Freundin eine letzte Frist von fünf Minuten eingeräumt. Nach Ablauf dieser Zeitspanne wird sie von den zwölf Männern erschossen. Ich habe nichts damit zu tun.«
    Mein Herz krampfte sich zusammen. Jane sollte erschossen werden?
    Ich ließ den Motor anspringen und rammte den Fuß auf das Gaspedal. Obwohl ich wußte, daß wir es in dieser Zeitspanne nicht bis zum Höllentor schaffen würden, konnte ich nicht untätig hier sitzen.
    »Laß das, John Sinclair!« rief Myxin höhnisch. »Es hat keinen Sinn!«
    »Aber ich muß etwas tun!« brüllte ich verzweifelt und legte den Gang hinein.
    Der Motor erstarb ohne ersichtlichen Grund. Bestimmt hatte dieser Satan mit der grünlich schimmernden Haut seine Finger im Spiel.
    » Ich werde Jane Collins retten«, sagte Myxin ruhig. »Wenn ihr mir versprecht, meine Bedingungen zu erfüllen.«
    Noch wagte ich nicht aufzuatmen. Ich ahnte, daß ein dickes Ende bevorstand. Myxin war kein Wohltäter der Menschheit.
    »Was verlangst du?« fragte ich und kämpfte meine Nervosität nieder. Ich hätte dem Kerl an die Kehle springen können, wußte jedoch ganz genau, daß das keinen Sinn hatte. Myxin war im Moment der Stärkere.
    »Ihr verjagt diese zwölf Männer oder macht sie sonstwie unschädlich!« sagte der Magier plötzlich mit schneidender Stimme.
    »Einverstanden!« stieß Suko hervor. Trotz der Kälte floß der Schweiß in Strömen über sein Gesicht. Er machte sich genauso viele Sorgen um Jane wie ich.
    »Zweitens werdet ihr den Wächter bannen«, fuhr Myxin im gleichen Ton fort. »Er ist ein Dämon. Sei vorsichtig, John Sinclair! Er ist sogar ein sehr mächtiger Dämon. Laßt euch nicht durch sein Äußeres täuschen.«
    »Einverstanden!« sagte ich hastig.
    »Aber wir sitzen hier und reden, und in der Zwischenzeit…!«
    Myxin hob die Hand und winkte schroff ab.
    »Drittens werdet ihr das Höllentor schließen, damit der Schwarze Tod nie mehr auf diesem Weg Diener anwerben kann«, erklärte er.
    »Auch einverstanden, aber jetzt…«
    Wieder konnte ich nicht aussprechen.
    »Ich rette Jane Collins – für den Moment.« Myxin zog in einem spöttischen, bösartigen Grinsen die Lippen von den Zähnen zurück. »Jane Collins wird leben. Aber wenn ihr versagt und die Männer nicht vertreibt, wenn ihr den Wächterdämon nicht bannt und das Höllentor nicht schließt, mache ich alles rückgängig. Dann wird es so sein, als wäre ich nie dazwischengetreten. Ihr wißt, was das bedeutet?«
    »Du Teufel!« schrie Suko und wollte sich über die Sitzlehne nach hinten auf den Magier werfen. Er sackte jedoch mit einem Wehlaut auf den Sitz zurück. Myxin hatte ihn mit seinen dämonischen Kräften spielend abgewehrt.
    »Jane Collins stirbt an elf Gewehrkugeln«, sagte der Magier ganz ruhig, als wäre nichts geschehen. »An elf Gewehrkugeln, die jetzt gleich abgefeuert werden und die Jane erst nach eurem Versagen treffen werden! Ihr habt mich verstanden und wißt, was auf dem Spiel steht! Janes Leben liegt in euren Händen.«
    Im nächsten Moment war der Magier spurlos verschwunden.
    Suko und ich sahen uns betroffen an.
    »Elf Kugeln«, murmelte ich. Ich fror bei dem Gedanken, daß Jane in diesen Sekunden vor ihrem Hinrichtungskommando stand. »Wieso nur elf Kugeln? Ich denke, es sind zwölf Männer?«
    »Vielleicht haben sie nur elf Gewehre«, meinte Suko. »Oder einer der Männer wird nicht abdrücken!«
    Ich warf einen Blick auf die Uhr.
    »Richtig müßte es heißen, einer der zwölf Männer hat vor wenigen Sekunden nicht abgedrückt. Die Galgenfrist ist um!«
    ***
    »Feuer!« schrie Angel Pollock.
    Die Schüsse krachten durch die tödliche Stille.
    Jane taumelte. Die Beine versagten ihr den Dienst. Stöhnend sank sie in

Weitere Kostenlose Bücher