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0072 - Die Gesandten von Aurigel

Titel: 0072 - Die Gesandten von Aurigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kolonne fuhr, zuvor für allen Verkehr gesperrt worden, denn nach Chellishs Schätzung mußte die Stadt etwa vier Millionen Einwohner haben, und da war es schwer zu glauben, daß die absolute Verkehrslosigkeit in den Straßen des Zentrums das übliche Bild sei.
    Nach etwa einstündiger Fahrt bog die Kolonne auf eine breite, aus der Stadt hinausführende Chaussee ein, die zu beiden Seiten von schlanken, pappelähnlichen Bäumen bestanden war. Die Chaussee endete nach rund fünf Kilometern am Fuß eines besonders hohen Turmes. Der Turm bildete die Spitze eines Keils, dessen beide Flanken wiederum aus Türmen geformt waren. Zwischen den einzelnen Bauwerken schwang sich eine Unzahl hoher, niedriger, kleiner, großer, schmaler und breiter Brücken hin und her und erweckte den Eindruck, daß alle diese Türme, neun an der Zahl, auf das engste zueinander gehörten.
    Vermutlich bildeten sie den Wohnsitz des Peepsies, der neben Chellish saß.
    Im Fuße des vorderen Turmes öffnete sich eine weite Einfahrt, durch die der Luftkissenwagen sanft in eine hell erleuchtete Halle glitt. Die andern folgten ihm, wie Chellish durch einen raschen Blick nach rückwärts feststellte. Bedienstete in farbenprächtigen Uniformen schossen von allen Seiten herbei und postierten sich an den Fahrzeugtüren.
    Ein vorläufiges Ziel war erreicht. Chellish und seine Begleiter befanden sich im „Palast" des Präsident-Königs von Peep, beziehungsweise Heeninniy - auch, wenn sie das im Augenblick noch nicht wußten.
     
    3.
     
    „Ich habe eine Aufgabe für Sie", sagte Admiral Wee-Nii drei Peep-Tage später zu seinem Adjutanten Fij-Gül. „Und ich weiß nicht, ob sie Ihnen gefallen wird." Fij-Gül hörte aufmerksam zu. „Am Hofe seiner Exzellenz", fuhr Wee-Nii fort. „ist inzwischen herausgefunden worden, daß das Raumschiff der Fremden leer und unbewacht ist. Sie sollen mit ein paar Leuten hineingehen und nachsehen, ob es vielleicht etwas Wichtiges dort zu finden gibt."
    „Hat man Grund zum Mißtrauen gegen die Fremden?" fragte Fij-Gül überrascht.
    Wee-Nii winkte ab.
    „Erstens hat man zum Mißtrauen gegen Fremde immer Grund, und zweitens geht Sie das nichts an... mich übrigens auch nicht. Befehl ist Befehl, und dieser hier kommt von der königlichen Präsidialkammer. Also suchen Sie Ihre Leute aus, bewaffnen Sie sich mit geeigneten Mikrokameras und gehen Sie an die Arbeit. Je schneller, desto besser."
    „Aber", wandte Fij-Gül ein, „ich habe keine Ahnung, wie man die Schiffsschleuse öffnen kann. Die Fremden haben sie hinter sich geschlossen."
    „Dieses Rätsel ist schon gelöst", sagte Wee-Nii. „Unsere Techniker haben in der Zwischenzeit nicht geschlafen. Also geben Sie mir bekannt, wann Sie in das Schiff eindringen wollen, und Sie werden die Schleuse offen finden."
    Fij-Gül wandte sich ab und wollte durch den Vorhang, der als Tür diente, hinausgehen. Zuvor fiel ihm jedoch noch etwas ein.
    „Wenn die Fremden mich dabei überraschen sollten", fragte er, „was dann?" Wee-Nii machte eine vage Gebärde.
    „Dann", antwortete er, „werden Sie bei Hof mindestens solange in Ungnade sein, wie die Fremden sich hier auf Heeninniy aufhalten. Natürlich weiß die Präsidialkammer von nichts. Wenn Sie erwischt werden, haben Sie alles auf die eigene Kappe zu nehmen. Machen Sie das auch Ihren Leuten klar!"
    Fij-Gül grüßte und ging hinaus. Draußen verlief nach beiden Seiten ein schmaler, hoher Gang mit unebenem, wie festgetrampeltem Boden. Nachdenklich schritt Fij-Gül den Gang entlang und fand, daß der Auftrag, den er eben bekommen hatte, ganz und gar nicht nach seinem Geschmack war.
    „Nein", versicherte Sheldrake mit Nachdruck, „ich habe noch nie einen interessanteren Auftrag gehabt. Noch nie ist mir die Zeit so kurz geworden wie hier auf der FAIR LADY." Dann gähnte er, ohne eine Hand vor den Mund zu halten, weil er in der Linken die Karten hielt und mit der rechten gerade ein kleines Stück Holz auf den Tisch schob. „Und zehn!" sagte er dazu.
    „Heh!" rief Krahl. „Das ist kein Zehner, das ist ein Zweier!"
    Sheldrake zog das Holzstück zurück und betrachtete es mißtrauisch.
    „Der Teufel soll's holen", brummte er, „wenn man kein richtiges Geld hat."
    Er schob das Holzstück zu den anderen, die vor ihm am Rand des Tisches lagen, und suchte aus dem Haufen ein zweites hervor.
    „Aber das hier ist ein Zehner", behauptete er. „Also: noch zehn!"
    Loewy schüttelte den Kopf und warf die Karten verdeckt auf den Tisch. Krahl

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