Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0072 - Die Gesandten von Aurigel

Titel: 0072 - Die Gesandten von Aurigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verzog das Gesicht.
    „Die Dinger sind ja nichts wert", sagte er mißmutig. „Also könnte ich ruhig weiterspielen; es gibt nichts zu verlieren. Aber ich passe auch!"
    „Na also", knurrte Sheldrake und strich den Gewinn ein, der aus insgesamt sechzehn verschieden großen und verschiedenfarbigen Holzstückchen bestand.
    „Wenn wir auf der Erde wären und um Soli gespielt hätten, wäre ich jetzt schon ein ziemlich reicher Mann. Neues Spiel? Wer gibt?"
    Loewy und Krahl schüttelten gleichzeitig den Kopf.
    „Nicht mehr, Fred", sagte Loewy. „Denk dir etwas Besseres aus."
    „Etwas Besseres als Poker?" protestierte Sheldrake. „Da kannst du aber ..."
    Er wurde unterbrochen. Ein summendes, unruhiges Geräusch erfüllte plötzlich den kleinen Raum.
    Sheldrake sah auf und warf dem kleinen Warngerät, das schräg über ihm an der Wand hing, einen unfreundlichen Blick zu.
    „Besuch", sagte er lakonisch. „Geht auf eure Plätze, Jungens."
    Loewy und Krahl standen auf und gingen hinaus. Sheldrake folgte ihnen und verschloß von draußen das Eingangsschott des kleinen Raumes, in dem sie Poker gespielt hatten und in dem jetzt noch der Qualm ihrer Zigaretten hing. Das Schott war so gearbeitet, daß man es von der umgebenden Wand nicht unterscheiden konnte. Es paßte sich fugenlos ein, und nur der, der die beiden benachbarten Räume ausmaß, konnte feststellen, daß es zwischen den beiden noch einen dritten Raum geben müsse.
    Loewy und Krahl glitten nach rechts durch den dunklen Gang davon. Sheldrake wandte sich nach links.
    Er versuchte, das Gefühl zu analysieren, das er empfand, und kam zu dem Schluß, daß keine Angst dabei war. Er verspürte Aufregung, aber er fürchtete sich nicht. Dies festzustellen, beruhigte ihn eigenartigerweise. Er tastete noch einmal nach der Waffe, die er in der Hüfttasche trug, und bog dann in einen schmalen Seitengang ab, der zur Funkzentrale führte. In der Zentrale fand er das Bildgerät, das den Kommandoraum überblickte, ordnungsgemäß eingeschaltet. Das erkannte er an dem kurzen Flimmern, das von Zeit zu Zeit über den Bildschirm lief. Der Schirm selbst war dunkel, wie ja auch der Kommandoraum selbst im Augenblick noch dunkel war.
    Sheldrake schloß die Augen und horchte. Er wußte nicht, wer die Schleuse geöffnet hatte. Aber da Chellish selbst das Warngerät installiert und den ändern davon Mitteilung gemacht hatte, war es nahezu ausgeschlossen, daß es sich um einen der eigenen Leute handelte.
    Peepsies, dachte Sheldrake. Sie sind neugierig geworden und kommen nachsehen.
    So sehr er auch die Ohren anstrengte, er konnte nichts hören. Wer der Eindringling auch immer war, er bewegte sich leise und vorsichtig, wie man es von einem Einbrecher erwartete. Sheldrake öffnete die Augen wieder und sah auf den Bildschirm. Er wartete darauf, daß das Licht im Kontrollraum aufflammte; trotzdem wußte er, daß er erschrecken würde, wenn es geschah.
     
    *
     
    Wee-Nii hatte Wort gehalten. Die Schleuse des fremden Schiffes stand offen.
    Fij-Gül fühlte sich trotzdem um keine Spur behaglicher. Wie nun, wenn die Fremden nicht die Wahrheit gesagt hatten? Wenn es im Schiff eine Wache gab, die darauf aufzupassen hatte, daß kein Unbefugter das Fahrzeug betrat?
    Dann würde er, Fij-Gül, die ganze Sache auszubaden haben. Er konnte sich auf niemand berufen.
    Selbst Wee-Nii würde sich ganz verwundert stellen und behaupten, er hätte keine Ahnung, wie sein Adjutant auf die kühne Idee komme, mit einer Handvoll Soldaten in das Schiff der Fremden einzudringen und die Gesetze der Gastfreundschaft in flagranter Weise zu verletzen.
    Man würde ihn, Fij-Gül, degradieren und in den hintersten, langweiligsten Winkel von Heeninniy versetzen. Ob man ihn dort wieder hervorholte und in die alten Ehren einsetzte, wie Wee-Nii versprochen hatte, wenn die Fremden wieder abgereist waren, ließ sich keineswegs mit Sicherheit sagen Iiy-Jüür-Eelies Ratschlüsse waren mitunter unerforschlich.
    Mit einem pfeifenden Laut des Unwillens schwang er sich in die Schleuse hinauf. Die Lampe in seiner Hand blitzte auf, und der Lichtkegel fuhr suchend an den Wänden entlang. Fij-Gül hatte, bevor er mit seinen fünf Begleitern aufbrach, gelernt, wie man die Schotte des fremden Schiffes bediente. Ziemlich schnell fand er den Knopf, der für das Öffnen und Schließen des Schleuseninnenschotts verantwortlich war. Er wartete, bis seine Helfer heraufgekommen waren; dann ließ er das Außenschott zufahren. In dem Augenblick, in dem

Weitere Kostenlose Bücher