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0072 - Die Gesandten von Aurigel

Titel: 0072 - Die Gesandten von Aurigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Laute ins Französische übertrugen, so, daß sie den Gesprächen - wenn man sie so nennen durfte - zum Teil folgen konnten. Sie fanden ihren Spaß daran und erstanden von dem Geld, das ihnen Iiy-Jüür-Eelie großzügiger Weise zur Verfügung gestellt hatte, einige Souvenirs.
    Erstaunlich war, daß die Peepsies den Fremden kaum Beachtung schenkten. Chellish war es mehr als recht, daß er sich ungehindert von Gaffern bewegen konnte. Er legte keinerlei Wert auf Neugierde.
    Während des Bummels durch die Ladenstraße hatte Milligan den Auftrag, auf etwaige Spitzel zu achten, und es dauerte nicht lange, da raunte er Chellish unauffällig zu: „Da sind zwei Gesichter, die ich schon eine ganze Weile beobachtete. Die beiden bewegen sich im gleichen Tempo wie wir, wenn wir stehenbleiben, tun sie's auch, und ab und zu äugen sie ziemlich mißtrauisch herüber."
    Chellish ließ sich die beiden beschreiben, fand sich aber außerstande, aus der Menge von Peepsies diejenigen herauszufinden, die Milligan meinte, da für ihn alle zuckerhutförmigen Schädel und verkniffenen Gesichter gleich aussahen. Er überließ es daher Milligan auch weiterhin, auf die Spitzel aufzupassen.
    Am Ende der Ladenstraße befand sich im geräumigen Innern eines Turms eine Reihe von Lokalen, die Erfrischungen und kleine Mahlzeiten anboten. Chellish und seine Begleiter betraten eins der Lokale, das nahezu voll besetzt war. Sie fanden jedoch noch einen freien Tisch, um den herum sie sich auf den schmalen, hohen unbequemen Stühlen niederließen. Milligan, der einzige unter den zehn, der der Peepsie-Schrift kundig war, hatte über dem Eingang des Lokals, offenbar als Reklame gedacht, das Wort Üühee gelesen. Das schien ein merkwürdiges Getränk zu sein; denn die Peepsies in diesem Lokal befanden sich offenbar alle im mehr oder weniger fortgeschrittenen Zustand der Bezechtheit. Es ging hier noch lauter zu als draußen auf der Straße, und Milligan machte den Vorschlag, man solle das Üühee probieren, um herauszufinden, was für ein merkwürdiges Getränk es sei.
    Die Art der Bedienung war sonderbar. Jedermann schrie, was er haben wollte, in Richtung einer Art Theke, hinter der zwei Peepsies standen. Diese wiederholten den Ruf, sobald sie ihn verstanden hatten, und dann ein zweitesmal, wenn das Gewünschte zubereitet oder eingeschenkt war. Der Besteller stand auf und ging zur Theke, um sich das Bestellte zu holen und den Preis zu zahlen. Da aber natürlich oftmals mehrere Leute das gleiche bestellten, kam es an der Theke mitunter zu Zänkereien, zumal die Peepsies unter dem Einfluß des rätselhaften Üühee nicht gerade friedfertiger wurden.
    Milligan spitzte also den Mund und gab sich Mühe, das „Zehnmal Üühee!" möglichst verständlich und ohne Aussprachefehler hervorzubringen. Er strahlte vor Begeisterung, als er hörte, daß einer der beiden Bediener hinter der Theke den Ruf sofort aufnahm und ihn laut wiederholte. Das Üühee wurde in undurchsichtige Becher abgefüllt und auf die Theke geschoben. Dann schrie der Mann zum zweitenmal: „Zehnmal Üühee!"
    Milligan, O'Bannon und Wolley standen auf, um die Becher zu holen. Jedes der Gefäße faßte etwa einen halben Liter.
    Erwartungsvoll wurde das Getränk gekostet. O'Bannon nahm einen kräftigen Schluck, bekam große Augen, verzog das Gesicht, schluckte hart und stieß mit Inbrunst hervor: „Dünnbier! Dritte Klasse, alkoholarm, speziell für Raumfahrer!"
    Die Meinung der anderen war keineswegs besser. Nach der ersten Kostprobe schien es unerfindlich, was die Peepsies so trunken machte. Bis Chellish schließlich meinte: „Mag sein, daß es an dem geringen Luftdruck liegt. Vielleicht wirkt Alkohol stärker, wenn er unter kleinem Druck genossen wird."
    „Das können wir ausprobieren", antwortete O'Bannon.
    „Lieber nicht", wehrte Chellish lachend ab. „Betrunkene Agenten machen sich schlecht."
    Er sah sich um und wurde auf einen Peepsie aufmerksam, der zwei Tische weit entfernt saß, zu ihm herüberstarrte und im Gegensatz zu den andern einen ruhigen Eindruck machte - einen merkwürdig ruhigen sogar. Chellish sah ihn an, und nach einer Weile wandte der Peepsie den Blick in eine andere Richtung.
    Die Unterhaltung am Tisch der Terraner drehte sich um belanglose Dinge. Beobachtungen wurden gemacht und über den faden Geschmack des Üühee geschimpft. Nach einer Weile sah Chellish ein zweitesmal zum übernächsten Tisch hinüber und stellte fest, daß der Peepsie ihn immer noch beobachtete.
    Bei

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