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0072 - Die Gesandten von Aurigel

Titel: 0072 - Die Gesandten von Aurigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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technischer Hinsicht, ja", stimmte seine Exzellenz zu. „Aber sie haben offenbar gegen Heeninniy zunächst noch keine Pläne."
    „Es sind in dieser Aufzeichnung keine erwähnt", pflichtete Gii-Yeep bei. „Daraus darf man wohl schließen, daß sie keine haben."
    „Gut. Wir haben also noch Zeit." Gii-Yeep war überrascht. Zeit? Zeit wozu?
    „Wenn wir zum Beispiel erfahren könnten", fuhr Iiy-Jüür-Eelie gedankenvoll fort, „wie ihr Schiff ausgerüstet ist. Wenn wir lernen könnten, nach welchem Prinzip ihr Triebwerk und ihre Waffen funktionieren. Würde uns das weiterbringen, Gii-Yeep?"
    Gii-Yeep beeilte sich zuzustimmen.
    „Ganz gewiß, Exzellenz."
    „Unsere Techniker sind kluge Leute, Gii-Yeep", sagte Jüür-Eelie. „Wenn man ihnen ein paar Tage Zeit ließe, oder gar ein paar Wochen, könnten sie sicherlich alles herausfinden, was wir wissen müssen. Nichts ist leichter, als einen technischen Vorsprung aufzuholen, wenn man genügend Anschauungsmaterial dazu hat."
    Er stand auf - elastischer und rascher, als man es seinem Alter zutraute.
    „Allerdings werden uns die Fremden nicht freiwillig in ihrem Schiff herumschnüffeln lassen", sagte er leise. „Wir müßten... oooh, ich weiß es! Gii-Yeep! Wenn ein Flugboot mitten über der Eenee-Wüste abstürzt, und zwar so, daß alle Funkgeräte vernichtet werden, wie lange brauchen die Passagiere dann, um wieder in die Zivilisation zurückzukehren?" Gii-Yeep machte großen Augen. „Mindestens zehn Tage", stieß er pfeifend hervor, „wenn sie überhaupt am Leben bleiben."
    „Oh, dafür wollen wir schon sorgen. Ernsthaftes darf den Gesandten einer fremden Welt nicht zustoßen. Aber für den Absturz einer Flugmaschine können sie uns nicht verantwortlich machen. Schließlich ist unsere Technik längst nicht so fortgeschritten wie die ihre, nicht wahr?"
    Gii-Yeep ließ sich den Plan durch den Kopf gehen. Und je länger er darüber nachdachte, desto kindlicher kam ihm die Sache vor. Er hatte eine ganze Nacht über den Aufzeichnungen der Fremden gebrütet und glaubte nicht, daß sie sich so einfach übertölpeln lassen würden. Wie, wenn sie Wind von dem Anschlag bekamen und ihre Flotte nach Heeninniy riefen?
    Gii-Yeep wagte es, seine Bedenken darzulegen, obwohl er wußte, daß das bisweilen gefährlich war Iiy-Jüür-Eelie war jedoch ausgezeichneter Laune und nahm es ihm nicht übel. Allerdings nahm er auch die Bedenken nicht ernst.
    Gii-Yeep wurde mit einem Lob für die schnelle Arbeit entlassen. Allerdings nicht, ohne, daß man ihn wie erwartet darauf aufmerksam gemacht hatte, daß in Kürze Anweisungen an ihn ergehen würden, die den soeben in Umrissen dargelegten Plan seiner Exzellenz betrafen.
    Das nahm ihm einen Teil seiner guten Laune. Der Rest wurde zerstört, als er in seinen Arbeitsraum zurückkehrte und von der Morgenwache darauf aufmerksam gemacht wurde, daß vor etwa einer halben Stunde ein Funkspruch aufgefangen worden sei, der offenbar vom Schiff der Fremden stammte. Der Spruch war mit unerhörter Leistung abgestrahlt worden und bestand nur aus wenigen Zeichen; daher war es Gil-Yeeps Leuten inzwischen gelungen, seine Bedeutung zu entschlüsseln. Er hieß: Vermutlich leichte Ernte. Gii-Yeep glaubte nicht, daß man mißverstehen könne, was für eine Ernte gemeint war. Es irritierte ihn außerdem, daß das fremde Schiff einen Funkspruch abgestrahlt hatte, da sich doch die Fremden alle im Palast befanden. Er rief daher in der Präsidial-Kammer an und erfuhr, daß den Fremden volle Bewegungsfreiheit zugestanden worden sei und, daß sich einige von ihnen, meist ohne Begleitung, ständig unterwegs befänden. Das erleichterte ihn, denn als Chef des Geheimdienstes war er über Fij-Güls nächtliches Unternehmen informiert und hätte es bedauert, wenn der junge Offizier einem Trick der Fremden - einer heimlich zurückgelassenen Bordwache - zum Opfer gefallen wäre.
    Erst dann fiel ihm ein, sich danach zu erkundigen, ob herausgefunden worden sei, an welches Ziel der Funkspruch gerichtet war. Das Ergebnis war nach Gil-Yeeps Ansicht sehr bedeutsam. In der Richtung, in die der Funkspruch abgestrahlt worden war, befand sich zur Zeit Feejnee, die Nachbarwelt von Heeninniy, ein unbewohnbarer Riesenplanet mit insgesamt acht Monden. Im Augenblick war Feejnee von Heeninniy neunhundert Millionen Kilometer entfernt.
     
    4.
     
    „Hat geklappt", sagte O'Bannon. „Ich war in der Nähe des Schiffes, als Sheldrake den Spruch aufgab.
    Sie werden denken, ich hätte es

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