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0072 - Die Gesandten von Aurigel

Titel: 0072 - Die Gesandten von Aurigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jämmerliche Angst davor haben, daß unsere Flotte in ein paar Stunden oder Tagen vor Peep aufkreuzt und ihm die Hölle heißmacht, nicht wahr?"
    „Das ist nicht gesagt", widersprach Mullon. „Schließlich hat er uns mitten im Landesverrat erwischt, oder wie das heißt."
    „Das genügt bei seinen eigenen Untertanen als Grund, aber nicht bei uns", beharrte Chellish. „Gesetzt den Fall, es gäbe in der Nähe tatsächlich eine Flotte, dann würde sie kaum darauf warten, bis Iiy-Jüür-Eelie ihr alle Beweise zu seiner Rechtfertigung vorgelegt hätte."
    Er sah sich um und stellte fest, daß in diesem kahlen Raum nirgendwo Abhörmikrophone untergebracht sein konnten.
    „Iiy-Jüür-Eelie verspricht sich also etwas von unserer Festsetzung", folgerte er. „Und wenn ich die Lage überdenke, dann kann ich mir vorstellen, daß es lange dauern wird, bis wir es erfahren."
    „Mir tut es leid um den Peepsie", lenkte Mullon auf ein anderes Thema über. „Mit ihm wird er wahrscheinlich kurzen Prozeß machen."
    „Nicht einmal das kann man mit Gewißheit sagen. Die Freischärler haben im Geheimdienst mehr als einen Posten besetzt Vielleicht kommt von daher Hilfe."
    Mullon starrte zur Decke hinauf und sagte: „Vielleicht!"
    Fij-Gül hatte Wee-Nii inzwischen Bericht erstattet. Wee-Nii hatte interessiert zugehört, aber gerade, als Fij-Gül sich anschickte, eine Reihe von Schlüssen aus seinen Beobachtungen zu ziehen, war vom Präsidialamt die Anweisung gekommen, das Schiff der Fremden sei mit wenigstens zweihundert Mann zu besetzen.
    Eine Erklärung zu diesem Befehl gab es nicht. Niemand wußte bislang, woher Iiy-Jüür-Eelie den Mut nahm, sich des fremden Schiffes am hellichten Tage zu bemächtigen und die Regeln der Diplomatie in einer Weise zu verletzen, die schwerwiegende Folgen haben mußte.
    Wee-Nii versuchte, beim Präsidialamt zu erfahren, was inzwischen vorgefallen war, aber man gab vor, nichts zu wissen. Wee-Nii gab daher den erhaltenen Befehl an Fij-Gül weiter, und Fij-Gül hatte zum zweitenmal innerhalb kurzer Zeit den Eindruck, daß alle unangenehmen und unerquicklichen Aufträge an ihm hängenblieben.
    Er alarmierte eine Hafen-Wachkompanie und marschierte mit ihr auf das fremde Schiff zu, das ruhig und wuchtig auf seinem Landeplatz lag. Fij-Gül musterte mißtrauisch und ängstlich die Luken, die die Außenwand des kugelförmigen Schiffskörpers an vielen Stellen unterbrachen, und war stets gewärtig, daß aus einer von ihnen verzehrendes Feuer oder ein Hagel von Geschossen hervorbrechen würde.
    Nichts rührte sich jedoch. Als Fij-Gül und seine Männer sich dem Schiff bis auf hundert Meter genähert hatten, kam vom Rand des Landefeldes ein Luftkissenauto herangebraust. Zwei Offiziere stiegen aus, und Fij-Gül erkannte die Techniker, deren Aufgabe es war, das Schleusenschott des fremden Schiffes zu öffnen.
     
    *
     
    „Um es ganz ehrlich zu sagen", brummte Sheldrake: „Das sind mir zu viele. Seht euch das an: Mindestens zweihundert Mann! Und keiner von unseren Leuten dabei."
    Krahl und Loewy starrten mißtrauisch auf den Bildschirm. Sie sahen das Luftkissenauto vom Rand des Feldes heranschießen und hundert Meter von der FAIR LADY entfernt anhalten. Sie sahen die zwei Techniker aussteigen und auf das Schiff zukommen.
    „Das sind die Einbruchspezialisten", erläuterte Sheldrake. „Trainiert im Öffnen fremder Schleusenschotte." Loewy deutete auf den Bildschirm. „Was tun wir mit den ändern? Wollen wir sie hereinlassen?"
    „Ich bin doch kein Selbstmörder", brummte Sheldrake und schwang sich auf den Sitz des Piloten.
    „Chellish und den anderen scheint etwas zugestoßen zu sein, sonst würden sich die Peepsies diesen Aufmarsch nicht erlauben. Wir handeln jetzt also auf eigene Faust. Vielleicht ist es günstig, zwei Geiseln zu haben."
    Er drückte eine Serie von Schaltern und lauschte zufrieden auf das tiefe Summen, das nun aus der Tiefe des Schiffskörpers heraufdrang.
    Die beiden Peepsie-Techniker hatten inzwischen die Schleuse erreicht und waren unter der Rundung des Schiffes vom Bild verschwunden. Ein paar Augenblicke später zeigte ein Warnsummer an, daß das äußere Schleusenschott geöffnet worden war.
    Die Peepsie-Kompanie mit dem Offizier an der Spitze war inzwischen bis auf achtzig Meter herangekommen. Sheldrake beobachtete sie mit spöttischem Grinsen, und als sie weitere zwanzig Meter zurückgelegt hatten, warf er mit einem kräftigen Ruck den Hebel herunter, der oben auf dem Schaltpult des

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