Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0075 - Die Horror-Cops

0075 - Die Horror-Cops

Titel: 0075 - Die Horror-Cops Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
aufgetreten.«
    »Sie haben doch sicherlich recherchiert«, vermutete ich.
    »Natürlich habe ich vorgearbeitet und mich nach Hank Stones Fall erkundigt.«
    »Und?«
    »Er war einem Kult auf der Spur.«
    »Welchem?«
    »Dem Kult der Roten Henker!«
    »Was ist das?«
    »Keine Ahnung.«
    »Hat man die Leiche ihres Kollegen gefunden?« fragte ich.
    »Nein.«
    Ich bot Zigaretten an. Laurie nahm ein Stäbchen, und ich gab ihr Feuer. Sie blies den Rauch aus und schüttelte bedauernd den Kopf. »Auch von den Horror-Cops gibt es keine Spuren.«
    »Dann bist du die einzige Zeugin?«
    Sie hob überrascht die Augenbrauen. »Okay, bleiben wir beim Du«, sagte sie.
    »Also, wie war das mit der Zeugin?«
    »Ich habe sie gesehen«, erklärte Laurie Ball. »Aber andere müssen sie auch gesehen haben, wenn man den Cops glauben darf, die ich gesprochen habe.«
    »Aber die Beamten haben nichts unternommen?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Keine Ahnung. Wahrscheinlich hielten sie das alles für einen schlechten Witz.«
    »Das ist möglich«, gab ich zu.
    »Allerdings gibt es einen Beamten, der die Sache aus einem anderen Blickwinkel sieht.«
    »Erzähle.«
    »Das ist Ray Onedin, ein Farbiger.« Laurie Ball berichtete, was er ihr auf der Fahrt nach Hause gesagt hatte. Dabei fiel auch der Begriff Todeszeit.
    Ich wiederholte ihn.
    »Kannst du dir einen Reim darauf machen?« fragte mich Laurie.
    »Nein, noch nicht. Wahrscheinlich müssen wir sie mit dem Kult der Roten Henker in Verbindung bringen.«
    »Aber wie?«
    »Das wird unsere Aufgabe für die nächsten Tage sein. Jetzt sag mir nur noch, wo dein Kollege Hank Stone seine Recherchen durchgeführt hat.«
    »Es gibt kaum Aufzeichnungen. Nur ein altes Notizbuch, das ich in seinem Schreibtisch gefunden habe.«
    »Hast du es bei dir?«
    »Natürlich.« Laune öffnete ihre Handtasche und holte das Buch hervor. Der Kunstledereinband begann bereits abzublättern. Er war mehr als brüchig.
    Ich blätterte das Buch durch.
    »Ziemlich weit hinten«, erklärte Laurie.
    Auf der zweitletzten Seite fand ich dann einige Eintragungen. Es war hingekritzelte Worte. Unter anderem fand ich einen Namen, der dick unterstrichen war.
    SINISTRO
    Ich sprach Laurie darauf an.
    »Den Begriff habe ich noch nie gehört«, gab sie zu.
    Ich nickte. »Wir werden uns darum kümmern. Es muß eine Spur geben, die uns zu diesem Sinistro hinführt.«
    »Hoffentlich«, erwiderte sie leise…
    ***
    Hank Stone war nicht tot.
    Noch nicht…
    Aber er erlebte das Grauen.
    Obwohl nicht bewußtlos, wußte er nicht, wie er in dieses feuchte Gewölbe gelangt war. Er hatte einfach abgeschaltet, als die drei skelettierten Polizisten ihn abschleppten. Er hatte vor Angst gezittert, gebebt und geschluchzt. Er wußte nur noch, daß er irgendwann mal eine Treppe hinuntergegangen war, und nun befand er sich eingesperrt in diesem Raum.
    Eingesperrt und gefesselt.
    Sie hatten ihn an einen Pfahl gebunden, der genau in der Mitte des Verlieses stand. Der Pfahl war mit seltsamen Zeichen bemalt und erinnerte an einen Marterpfahl aus dem Wilden Westen, wie ihn die Indianerstämme benutzt hatten.
    Allerdings stach die Spitze deutlich von den Marterpfählen der Ureinwohner Amerikas ab.
    Sie bestand aus einem Totenschädel.
    Er war aus dem Holz geschnitzt worden, hatte einen pechschwarzen Anstrich bekommen, und die Augenhöhlen waren schneeweiß ausgemalt. Welche Bedeutung dieser Schädel hatte, war dem Reporter nicht klar. Er ahnte jedoch, daß er mit den Horror-Cops in einem unmittelbaren Zusammenhang stand.
    Erhellt wurde das unterirdische Gewölbe von Pechfackeln, die in den Wänden steckten. Sie befanden sich gegenüber der klobigen Holztür, und Hank Stone schaute genau in ihr Licht.
    Das Entsetzen hatte ihn überfallen, als er den Richtblock dicht vor seinen Fußspitzen sah.
    Es war ein kniehoher Hauklotz und mit einer kerbenförmigen Einbuchtung versehen.
    Dort lag normalerweise der Hals des Delinquenten…
    Hank Stone kannte das. Er hatte mal einen Bericht über die Französische Revolution verfaßt. Da wurden die Gegner der Bewegung entweder durch die Guillotine enthauptet oder aber sie lagen mit dem Kopf auf einem Richtblock.
    Ähnlich wie dieser.
    Aber für wen war er bestimmt?
    Hank Stone wußte die Antwort bereits, aber er könnte und wollte sie einfach nicht glauben. So etwas durfte nicht geschehen, nicht in einer modernen Zeit.
    Aber waren die Horror-Cops nicht auch existent?
    Vor wenigen Tagen noch hätte Hank Stone jeden ausgelacht,

Weitere Kostenlose Bücher