0076 - Unter den Sternen von Druufon
Überlagerung eines fremden Transmitterfeldes reicht mir. Wenn ich nur wüßte, wer uns damals geholfen hat ..."
Rhodan versank in Nachdenken. Blitzschnell zogen die Ereignisse noch einmal an ihm vorüber. Sie waren auf Hades in das Energiegatter des Transmitters gestiegen, um auf die DRUSUS zurückzukehren, aber dann landeten sie in der unterirdischen Rechenzentrale der Druuf auf Siamed 16.
Ein Unbekannter hatte telepathischen Kontakt mit ihnen aufgenommen und ihnen zur Flucht verholfen.
Wer es gewesen war, konnte niemand ahnen. Ein Gefangener der Druuf? Aber wer? Es mußte ein Telepath sein - und Rhodan vermißte keinen Telepathen!
„Dann eben nicht!" sagte Bully patzig, als sein Vorschlag nicht für gut befunden wurde.
Rhodan erwachte wie aus einem Traum. „Warum nicht einfacher? Nennen wir ihn doch Druufon."
„Druufon?" wiederholte Bully, dann leuchtete sein Gesicht auf. „Ja, das ist ein besserer Vorschlag als meiner" gab er freimütig zu. „Taufen wir ihn Druufon!"
„Einverstanden", nickte auch Atlan, dem es völlig egal zu sein schien, wie man den Planeten nannte. Die offizielle Bezeichnung blieb ja in den Katalogen auch weiterhin Siamed 16. „Wenn es euch einfacher scheint..."
Das Doppelgestirn war näher gerückt. Deutlich konnte man jetzt schon mit bloßem Auge die beiden Sonnen unterscheiden. Das rote Muttergestirn wurde von einem kleineren, grünen Begleiter umkreist. In unregelmäßigen Bahnen versuchten 62 Planeten die komplizierten Schwerkraftverhältnisse auszugleichen. Viele dieser Planeten, eigentlich fast alle, besaßen Monde, die wiederum von kleineren Satelliten umkreist wurden. Ein gigantisches System, das bisher hinter einer unsichtbaren Mauer aus Zeit verborgen geblieben war.
„Noch ein paar Stunden", murmelte Atlan, der neben Rhodan getreten war und auf den Bildschirm sah, „und wir wissen, ob der Plan gelungen ist."
„Vielleicht wissen wir es auch schon eher", gab Bully seiner Hoffnung Ausdruck. Er lag halb in seinem bequemen Sessel und streckte die Glieder. „Am liebsten würde ich ein wenig schlafen."
Unter der Decke veränderte die Kugel Harno langsam ihr Volumen. Harno wurde größer und sank tiefer. Ich kann euch Druufon zeigen, wenn ihr wollt.
Rhodan fuhr mit einem Ruck herum. Sein Gesicht zeigte Überraschung. „Fast hätte ich dich vergessen, Harno", gab er zu und beantwortete damit die telepathische Botschaft seines neuen Verbündeten. „Du kannst uns die Welt der Druuf zeigen? Ja, ich wüßte gern, wie sie aussieht."
Dann seht mich an - ich zeige euch Druufon...
*
In den Höhlen der Hoffnungsberge auf Hades schien der Materietransmitter überquellen zu wollen.
Immer neue Transporte trafen aus den drei Schiffen Rhodans ein und wurden von der Besatzung des Stützpunktes verladen und weggebracht. Ein großes Hallo gab es, als Leutnant Potkin mit seinen hundert Mann und den fünfhundert Swoon ankam.
Verwunderung erregten die hundert Mann kaum, wohl aber die Swoon. Diese kleinen Wesen, die wie Gurken aussahen und im Durchschnitt 30 cm hoch waren, galten als die fähigsten Mikrotechniker des Universums. Sie arbeiteten für das arkonidische Imperium, aber es war Rhodan gelungen, eine große Zahl von ihnen zu seinen Freunden zu machen und zur Erde zu holen.
Das Swoon-Kommando Potkins hatte den Auftrag erhalten, in aller Eile ein Gerät zu entwickeln und zu bauen, mit dem sich die unvermeidlichen Schwingungen neutralisieren ließen, die beim Betrieb eines Materietransmitters entstanden. Auf keinen Fall durfte der Stützpunkt auf Hades von den Druuf geortet oder gar entdeckt werden.
Zur gleichen Zeit etwa, als auf Hades die letzten Güter eintrafen und der Transmitter ausgeschaltet wurde, erlosch auch der lebende Bildschirm des Kugelwesens Harno.
Rhodan lehnte sich zurück und wartete, bis Harno wieder zur Größe eines Apfels zusammengeschrumpft war. Atlan, Sikermann und Bully kehrten an ihre Plätze zurück.
„Phantastisch", sagte Rhodan, und es war nicht klar ersichtlich, ob er Harnos Fähigkeiten oder das, was er soeben gesehen hatte, meinte. „Es ist wirklich phantastisch!"
Bully nickte nüchtern. „Druufon erinnert stärker an die Erde, als ich ursprünglich annahm. Sogar die Vegetation weist Parallelen auf. Die Städte der Druuf sind wuchtige Gebilde aus Beton und Metall. Genauso wuchtig wie die Druuf sind auch ihre Wohnungen, ich muß sagen, sie haben eine mächtige Zivilisation aufgebaut."
„Uns könnte es gleich sein, wenn sie uns in
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