0076 - Unter den Sternen von Druufon
daß man sich dem Nervenzentrum und der Zentrale der Druuf näherte. Hier hatten die Sklaven keinen Zutritt mehr. Und wie es schien, mißtraute man sogar den Robotern.
„Die Druuf denken sehr logisch", sagte Rhodan. Es würde immer noch zehn Minuten dauern, bis die Landung vollzogen war. „Sie haben klar erkannt, daß jenseits der Zeit-Spalte eine gewaltige Macht Wache hält. Wenn sie in unser Universum eindringen wollen, müssen sie diese Macht beseitigen. Unser Angebot kam gerade im rechten Augenblick und ist ihnen sehr willkommen."
Atlan machte ein besorgtes Gesicht. „Ich habe dich bisher noch nicht gewarnt", sagte er ernst. „Natürlich sind deine taktischen Überlegungen richtig, und ich bin absolut dafür, daß wir uns scheinbar mit den Druuf verbünden, um dem Robotgehirn von Arkon eine Schlappe zuzufügen. Über eines mußt du dir im klaren sein, Rhodan! Wenn das Robotgehirn durch die Druuf entscheidend geschlagen wird, ist auch das Solare Imperium verloren. Die Druuf werden die ganze Galaxis überschwemmen und unterwerfen."
Rhodan war plötzlich sehr ernst, als er erwiderte: „So weit wird es niemals kommen, Atlan. Wir werden genau den richtigen Augenblick abpassen und die Fahnen wechseln. Das mag sich sehr unehrenhaft anhören, ist aber die einzige vernünftige Lösung. Und dann werden wir - zusammen mit dem hilfsbedürftigen Regenten - die Druuf zurückschlagen und so schwächen, daß sie niemals mehr den Versuch unternehmen werden, uns anzugreifen."
„Wenn du es so siehst - könnte es gelingen", gab Atlan zu. Es sah so aus, als hätte er seine Skepsis noch nicht ganz abgelegt. „Ich werde dich jedenfalls rechtzeitig an diesen Zeitpunkt erinnern, damit wir ihn nicht verstreichen lassen."
Rhodan gab keine Antwort. Er starrte hinab auf die Oberfläche des großen Planeten, der langsam näher rückte. Einige der Begleitschiffe setzten bereits zur Landung an. Dann traf sein Blick Bully. „Hole die Telepathen, Bully. John Marshall und Gucky. Ich habe eine Idee." An der Tür sagte Bully: „Wenn sie schon Telepathen sind, warum wissen sie dann nicht schon jetzt Bescheid? Wäre ich Gedankenleser ..."
„... wäre niemand mehr vor deiner Schnüffelei sicher!" beendete Rhodan den begonnenen Satz. „Niemand könnte mehr träumen, ohne von dir belauscht zu werden! Nein, da ist es mir schon lieber, weniger Neugierige sind Telepathen und ..."
Das Wort blieb ihm im Mund stecken.
Mitten in der Zentrale flimmerte die Luft, und Gucky materialisierte. Er grinste entschuldigend und zeigte den Nagezahn. „Verzeiht, aber ganz zufällig fing ich den Gedanken auf..."
„Zufällig!" sagte Bully mit sehr eigenartiger Betonung und warf Rhodan einen bezeichnenden Blick zu. „Daß ich nicht lache! Es gibt also außer mir doch noch welche, die auch neugierig sind. Also gut, ich werde Marshall holen. Der wenigstens..."
Er öffnete die Tür und rannte gegen John Marshall, der mit verbindlichem Lächeln zur Seite wich und in die Zentrale kam. Bully machte kehrt. „Gucky hat mich benachrichtigt", sagte Marshall. Bully stöhnte. „Die halten zusammen wie Pech und Schwefel!" beschwerte er sich. „Als normaler Mensch hat man da keine Chancen." Und zu Rhodan gewandt sagte er: „Befehl ausgeführt, ohne einen Finger zu rühren, Sir."
Rhodan wollte etwas sagen, aber dann schwieg er plötzlich.
In sein Gehirn drangen fremde Impulse ein, die so stark und intensiv waren, daß sie alles andere überlagerten. An den Gesichtern der in der Zentrale anwesenden Männer erkannte er, daß auch die anderen die telepathische Botschaft vernahmen und verstanden.
Hörst du mich, Perry Rhodan? Ich bin es, dein Freund, der dich in der vergangenen Woche rettete. Denke an mich, damit ich weiß, ob du mich empfängst!
Aber Rhodan antwortete laut, damit ihn die anderen auch verstehen konnten: „Ich höre dich, Freund. Wer bist du, und wo bist du?"
Du wirst mir auf Druufon - so nennt ihr wohl diese Welt - vielleicht begegnen. Wer ich bin...? Ich weiß es nicht, Perry Rhodan. Aber es kommt mir so vor, als würden wir uns schon lange kennen. Ich warne dich, kehre um, ehe es zu spät ist! Lande nicht auf Druufon!
„Du rätst mir, nicht auf Druufon zu landen - und gleichzeitig drückst du die Hoffnung aus, daß wir uns dort begegnen. Was soll der Widerspruch?"
Ich wußte, daß du meinen Rat nicht befolgen würdest – darum!
„Wie finde ich dich?"
Du hast fähige Telepathen, Perry Rhodan. Sie sollen mich anpeilen, denn jede andere
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