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0077 - Das Phantom der Insel

0077 - Das Phantom der Insel

Titel: 0077 - Das Phantom der Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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blieb dem Spanier nichts übrig, als diesen Befehlen zu gehorchen. Nach einer halben Stunde hörte er vor sich das Meer rauschen.
    Und wußte bereits, daß es das letzte Mal sein würde.
    ***
    Inzwischen hatten Professor Zamorra und Nicole Duval in Mailand die Maschine gewechselt.
    Pünktlich trafen sie mit dem italienischen Kursflugzeug auf dem Flughafen von Alghero, dem an der Küste gelegenen Fertilia, ein.
    Sie fanden ein Taxi und ließen sich in die Stadt fahren.
    Es ging Zamorra darum, möglichst bald mit den Beamten zusammenzukommen, die nach dem Zeitungsbericht von Touristen über den Fund einer Leiche informiert worden waren.
    Aber Zamorras Enttäuschung wuchs von Minute zu Minute, als er, nach langer Wartezeit, ins Büro Kommisar Mandrinos vorgelassen wurde.
    »Sie erklären mir also frei heraus, daß ich keinerlei Unterstützung von Ihnen zu erwarten habe?« fragte Zamorra.
    »Wie ich Ihnen eingangs sagte«, gab Mandrino zurück.
    »Sie haben kein Interesse daran, daß der Fall aufgeklärt wird?«
    »Der Fall ist für uns geklärt, Monsieur«, war die lakonische Antwort.
    »Das erklären Sie mir, bitte, etwas später, Kommissar.«
    »Nichts zu erklären, Professore. Ein paar Tote, und kein Mörder. Ein Dämon ist kein Mensch, Monsieur. Die Polizei hat Verbrecher zu fangen, keine Geister.«
    Zamorra biß sich auf die Lippen. Dann erhob er sich von dem Stuhl, den der Kommissar ihm angeboten hatte.
    »Darf ich zumindest erwarten, daß Sie mir den Weg zur Schwester des letzten Opfers zeigen lassen?«
    Der Kommissar grinste den Professor an.
    »Sie dürfen nicht glauben, daß wir Ihnen unsere Hilfe versagen wollen, Professore. Vielleicht sind Sie enttäuscht, aber Sie kennen nicht die Sentimentalität der Sardinier, weil Sie die ganze Mentalität nicht kennen. Bitte sehr, das soll kein billiges Wortspiel sein. Aber ich behaupte, daß Sie nicht imstande sind, sich in die Gefühle dieser Menschen zu versetzen.«
    »Ich werde es versuchen«, sagte Zamorra knapp.
    Wieder griente Mandrino ihn an.
    »Sie haben hoffentlich viel Zeit mitgebracht.«
    »Ich habe so viel Zeit, wie nötig sein wird«, gab Zamorra zurück.
    »Nötig wozu?« wollte Mandrino wissen.
    »Um Lo Sardo zur Strecke zu bringen.«
    Das Grinsen des Kommissars wurde um einige Grade stärker.
    »Lo Sardo fassen Sie nicht«, gab Mandrino zu bedenken. »Er ist kein billiger Dämon, wie er in alten Ammenmärchen vorkommt. Er ist sozusagen der Urgeist dieser Insel. Sie müßten diese Erde kennen, Professore. Die Erde, die Menschen, ihre Gefühle. Sie müßten die Geschichte kennen, um zu wissen, wo Sie Lo Sardo zu suchen haben.«
    »Ich finde ihn«, sagte Zamorra überzeugt.
    »Ich wünsche es Ihnen, aber ich glaube nicht daran«, sagte Mandrino.
    Zamorra trat dicht an den Kommissar heran.
    »Merken Sie sich meine Worte, Kommissar. Ich werde diese Insel mit meiner Begleiterin nicht eher verlassen, als bis ich dem Treiben Lo Sardos ein Ende bereitet habe. Sie können sich darauf verlassen. Er ist nicht der Urgeist, der nicht zu überwältigen wäre. Und er wäre nicht der einzige, dem ich erfolgreich begegnet wäre. Ich weiß auch, warum Sie an meinem Erfolg zweifeln. Vielleicht lassen Sie sich eines besseren belehren, wenn Sie erfahren, daß ich mehr tun werde, als die Vorgeschichte zu studieren.«
    »Und was wäre das – dieses Mehr?« fragte Mandrino ein wenig belustigt.
    »Ich werde diese Vorgeschichte, wenn es sein muß, erleben.«
    »Das verstehe ich nicht, Professore.«
    »Ich werde Ihnen Bescheid geben, wenn es soweit ist, Kommissar. Wenn Sie wünschen, können Sie an einer Demonstration teilnehmen. Ich werde mich mit Hilfe eines Amuletts von Sardos Vorgeschichte selbst überzeugen. Denn ich habe die Fähigkeit, mich in vergangene Jahrhunderte versetzen zu lassen.«
    Mit offenem Mund starrte der Kommissar auf Zamorra.
    »Sie können… Sie sind fähig, in längst vergangenen Jahrhunderten zu leben?« fragte er fassungslos.
    »Dank meines Amuletts, und dank meiner Konzentration«, sagte Zamorra. »Wenn mir niemand Auskunft gibt, werde ich diesen Weg beschreiten. Ich werde bald wissen, wann und wo dieser Lo Sardo zum erstenmal aufgetreten ist. Und dann wird es ein Leichtes sein, seine Spur zu finden. Und ihn selbst.«
    Kommissar Mandrino schüttelte den Kopf.
    »Sie verstehen, Professore, daß ich das für unmöglich halten muß. Aber es ist Ihr Wunsch, den Dämon zur Strecke zu bringen. Sie gehen einen gefährlichen Weg, und Sie müssen ihn allein

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