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0077 - Der Mörder aus dem Nichts

0077 - Der Mörder aus dem Nichts

Titel: 0077 - Der Mörder aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mörder aus dem Nichts
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glaube, es wäre gut, wenn Sie sich darum kümmern würden.«
    »Gut«, antwortete der Beamte am anderen Ende der Leitung. »Wir schicken einen Wagen.«
    ***
    Als ich am Morgen in mein Büro kam, fand ich einen Zettel auf dem Schreibtisch.
    »Lieutenant Stunt vom 55. Revier erbittet Ihren Anruf!«
    Ich ließ mich gleich verbinden. »Morning, Lieutenant«, sagte ich, als ich ihn an der Strippe hatte. »Hier ist Cotton vom FBI.«
    »Fein, daß Sie anrufen. Ich habe eine Meldung zu machen, aber sie kommt mir so verdammt blödsinnig vor, daß ich lieber erst persönlich mit Ihnen sprechen wollte, bevor ich etwas Schriftliches loslasse.«
    »Schießen Sie los, Lieutenant!«
    »Vor ein paar Wochen bekamen wir doch dieses Rundtelegramm vom FBI, demzufolge wir Ihnen allen unerklärlichen Unsinn melden sollen, von dem wir hören. Ehrlich gesagt habe ich bei der Lektüre des Telegramms überhaupt nicht richtig begriffen, was Sie meinten, und so weiß ich auch jetzt nicht, ob Sie das interessiert, was sich hier in der vergangenen Nacht und schon einige Tage früher ereignet hat.«
    »’raus mit den Facts, Lieutenant!«
    Er zögerte immer noch. »Cotton, es können aber auch alles Hirngespinste eines hysterischen Frauenzimmers sein. Vielleicht sollte man erst einmal abwarten, was der Doktor sagt.«
    Er erzählte mir die Geschichte von Virginia Cailleau beziehungsweise soviel, wie er selbst davon wußte. Sehr schlau wurde ich nicht daraus. Es lag wohl daran, daß Lieutenant Stunt sich selbst über den chronologischen Ablauf nicht klar war.
    »Jedenfalls scheint es zu stimmen, daß der Hund getötet wurde«, schloß er seinen Bericht. »Der Diener und die Köchin bestätigten es, und beide scheinen mir die normalsten Leute in diesem Haus zu sein. — Allerdings gilt die Tötung eines Tieres nach dem Gesetz nur als Sachbeschädigung, und ich weiß nicht, Cotton, ob das FBI sich für eine Sachbeschädigung zuständig fühlt.«
    »Ich komme jedenfalls mal zu Ihnen hinaus, Lieutenant. In ungefähr einer Stunde sind wir bei Ihnen.«
    Phil kam zur-Tür herein, als ich auflegte.
    »Du kannst den Hut aufbehalten«, sagte ich. »Wir fahren nach Calderwood.«
    »Was Besonderes?«
    »Kann ich noch nicht sagen.«
    Wissen Sie, bis zu dieser Stunde hatten wir den Sanatory-Fall nur mit einer lendenlahmen Vermutung abgeschlossen und den Tresorüberfall in der Haither Bank überhaupt noch nicht geklärt. Das war der Grund, warum ich sofort bereit war, Stunts Anruf auf jeden Fall ernst zu nehmen.
    Ungefähr eine gute Stunde später saßen Phil, der Lieutenant und ich Miß Ellen Creigh gegenüber und ließen uns sagen, daß sie, die Einschaltung der Polizei in keiner Weise wünsche und daß der Diener an allem schuld sei und daß sie dieses auch schon während der Nacht dem Lieutenant gesagt habe. Der Fall ihrer Nicht gehöre in die Hände eines Arztes, aber nicht in die der Polizei.
    »Entschuldigen Sie, Miß Creigh«, unterbrach ich ihren Redefluß, »aber Sie können nicht beurteilen, ob die Vorkommnisse in diesem Haus nicht für uns ein allgemeines Interesse haben, das weit über den Rahmen Ihrer Familie hinausgeht.«
    »Diese Vorkommnisse existieren überhaupt nur in der Phantasie meiner Nichte«, schnappte sie zurück.
    »Auch der Tod des Hundes?«
    »Der kommt auf das Konto dieses Mr. Lesly Ruggin, aber ich beantrage deswegen keine Strafverfolgung.«
    »Gut, wir werden Mr. Ruggin nicht verfolgen, aber wir werden überprüfen, was noch auf sein Konto kommt. — Können wir jetzt das Zimmer Ihrer Nichte sehen, oder wollen Sie uns auch den Eintritt verweigern wie heute nacht der Staatspolizei?«
    Sie gab klein bei. Da Virginia Cailleau unter Obhut der Köchin im Zimmer der Tante lag, konnten wir ihr Zimmer ungestört durchsuchen.
    Obwohl das Bett nicht gerichtet war, sah das Zimmer nicht so aus, als habe sich irgend etwas Ungewöhnliches darin abgespielt. Nur vor dem Fußende lag ein schmaler Streifen Metall von ungefähr doppelter Handlänge.
    Ich hob ihn auf. »Gehört das Ihrer Nichte oder Ihnen?«
    »Nein.«
    »Befindet sich sonst etwas in dem Raum, was normalerweise nicht hineingehört?«
    »Diese Stoffstückchen dort«, antwortete sie. »Eines davon lag bereits auf dem Tisch, und das andere lag vor der Tür. Es muß Virginia schrecklich aufgeregt haben, denn sie fiel in Ohnmacht bei seinem Anblick. Ich habe es dann später aufgehoben und auf den Tisch gelegt, wobei ich das zweite Stück fand.«
    Ich sah mir die beiden Flecken an. »Haben

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