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0077 - Der Mörder aus dem Nichts

0077 - Der Mörder aus dem Nichts

Titel: 0077 - Der Mörder aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mörder aus dem Nichts
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wieder auf die Gabel. Phil sah mich fragend an.
    »Ein Major vom Armee-Sicherheitsdienst«, erklärte ich. »Anscheinend ein sehr bärbeißiger Herr. Wir sind noch heute abend zum Rapport befohlen. — Komm!«
    Major Bast übertraf meine Erwartungen. Er war groß, vierschrötig und besaß ein Gesicht wie aus Stein gehauen.
    Als erstes verlangte er unsere Ausweise zu sehen, und er studierte sie mit äußerster Sorgfalt, bevor er sie zurückgab.
    Dann pumpte er seinen mächtigen Brustkasten voll und grollte mit seiner tiefen Stimme, praktisch ohne zwischendurch Atem zu holen: »Chefingenieur Cailleau ist der Leiter von wichtigen Forschungsobjekten der Armee. Ich würde Ihnen nicht einmal das mitteilen, aber in diesem verdammten, publicitybesessenen Land ist der Status des Ingenieurs leider längst bekannt. — Wir haben ihm nur deswegen sofort Urlaub gegeben, weil wir fürchteten, daß hinter der Erkrankung seiner Tochter irgendein Versuch steckt, ihn unter Druck zu setzen. — Haben Sie etwas in dieser Richtung festgestellt?«
    »Um ehrlich zu sein, Major, so muß ich sagen, daß wir noch gar nichts festgestellt haben.«
    Er schien erleichtert. »Na schön. Ich habe auch mehr den Eindruck, daß das alles Hirngespinste des Mädchens sind. Ich werde vorschlagen, das Mädchen in ein Sanatorium zu stecken. Kosten trägt natürlich die Armee. Unsere Ärzte werden es beobachten. Die ganze Sache muß natürlich erst beantragt werden.«
    Ich zündete mir eine Zigarette an. Der Major lehnte ab. Er rauchte nicht.
    »Ich bin nicht völlig Ihrer Ansicht, Major. Wir vermuten ein Verbrechen, zumal uns gewisse Zusammenhänge mit anderen Taten zu bestehen scheinen.«
    »Die Armee hat es nicht gern, wenn andere Leute sich mit den Familien der Forscher beschäftigen, die für sie arbeiten«, sagte er grob.
    »Hören Sie, Major, wir sind so gut Angestellte der Vereinigten Saaten wie Sie.«
    »Verdammt, Sie werden ja wissen, wieviel Spionagefälle wir in den letzten Jahren hatten«, fluchte er. »Und die Kerle haben sich auf den verschlungensten Wegen und unter den raffiniertesten Tarnungen an die Forscher und ihre Angehörigen herangemacht.«
    »Fehlt nur noch, daß Sie behaupten, wir arbeiteten für eine fremde Macht«, sagte ich scharf.
    Er sah aus, als hätte er uns am liebsten vom Fleck weg verhaftet, aber meine Frage zu bestätigen wagte er doch nicht.
    »Jedenfalls sind Sie nicht von der Armee überprüft worden«, grollte er. »Ich halte es nicht für richtig, daß Sie hier herumschnüffeln.«
    »Wir empfangen unsere Aufträge nicht von Ihnen, Major. Wir vermuten ein Verbrechen, und wir werden den Fall untersuchen, bis wir die Sache geklärt haben oder bis unsere Vorgesetzte Dienststelle uns die Fortführung der Nachforschungen untersagt.«
    »Ich werde das veranlassen«, sagte er.
    Ich grinste ein bißchen. Ich kannte unseren Chef, Mr. High, seit Jahren, und ich wußte, daß er sich immer vor seine Leute stellen würde, und daß selbst das Armee-Oberkommando eine harte Nuß zu knacken haben würde, wenn es irgendwie in seinen Bereich eingreifen wollte.
    Etwas friedlicher fuhr der Major fort: »Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich habe nichts gegen Sie persönlich, aber die Arbeiten, die Cailleau für die Armee leitet, unterliegen samt und sonders der höchsten Geheimhaltungsstufe. Sie sind top secret, absolut top secret.«
    »Können wir trotzdem einige Fragen an ihn richten?«
    Major Bast kaute auf der Unterlippe.
    »Besser, Sie fragen erst gar nicht«, sagte er. »Sobald Sie in den Bereich des beruflichen Lebens von Mr. Cailleau eindringen, müßte ich…«
    Die Tür öffnete sich. Ein großer, schlanker Mann mit einem schmalen Gelehrtengesicht, das jung wirkte, obwohl der Mann völlig weißes Haar hatte, trat ein.
    »Sie sind die FBI-Beamten, von denen meine Schwägerin sprach?« fragte er, gab jedem von uns die Hand und setzte sich. »Meiner Tochter geht es besser. Es war sehr gut, daß ich sie besuchte. Die Freude scheint den Schock überwunden zu haben. Ich möchte, daß sie schnellstens in eine andere Umgebung kommt. Außerdem möchte ich sie gründlichst und über einen längeren Zeitpunkt untersuchen lassen.«
    »Ist dieser Entschluß so zu verstehen, daß Sie sich Sorgen um den Geisteszustand Ihrer Tochter machen?« fragte ich vorsichtig.
    »Ich halte es für besser, wenn sie untersucht wird«, antwortete er ausweichend.
    »Hat Ihre Tochter Ihnen erzählt, was sie erlebt und gesehen haben will?«
    Er nickte.
    »Haben

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