0077 - In den Fesseln der Ewigkeit
schüttelte den Kopf. „Der Unterschied wird nicht zu bemerken sein. So oder so werden unsere fünfhundert Kampfgenossen in die Rechenzentrale gelangen und alles vernichten, was ihnen begegnet. Daran ist nichts zu ändern. Aber ich gelte dann nicht mehr als Freund der Druuf - und das würde ich sehr bedauern."
Atlan gab keine Antwort. Schweigend ging er neben ihm her zu dem Transmitter, der sie wieder zur DRUSUS befördern sollte. Er blieb skeptisch, wie es in seiner Natur lag.
*
Sie hatten noch vier Stunden Zeit bis zum Beginn des Angriffs. Nach einem erfrischenden Schlaf trafen Atlan und Gucky fast gleichzeitig in Rhodans Kabine ein. Bully war, bereits anwesend und hockte mit verträumtem Blick auf der Couch. Gucky watschelte zu ihm, schwang sich neben ihn und lehnte sich bequem gegen seinen Freund. Es machte ihm nichts aus, daß Bully ihn mißtrauisch von der Seite her anschielte.
Rhodan hatte gefrühstückt und fühlte sich gut aufgelegt. Der Plan lag fest, er war nicht mehr zu ändern - und sie hatten noch vier ganze Stunden Zeit. Es gab nichts mehr zu tun.
Unter der Decke schwebte Harno, das rätselhafte Wesen aus Energie und Zeit, zusammengeballt zu einer harmlosen Kugel.
Atlan setzte sich Rhodan gegenüber. „Nun dauert es nicht mehr lange, Barbar."
„Vier Stunden können unter Umständen eine lange Zeit sein ..."
Die DRUSUS stand immer noch ein wenig abseits der Raumflotte Arkons. In knapp einem Lichtjahr Entfernung flimmerte der Entspannungstrichter. Relativ zur DRUSUS, zur Flotte und dem Sonnensystem des Einstein-Universums stand er still, in Wirklichkeit jedoch wanderte er mit halber Lichtgeschwindigkeit um das Universum. Nur diesem Zufall war es zu verdanken, daß er so lange stabil blieb. Bei kürzeren Berührungen der beiden Universen entstanden derartige Überlappungszonen nur für Stunden oder Tage. Manchmal auch nur für wenige Sekunden.
„Ich bin froh, eine Pause zu finden", gab Rhodan zu. „Die vergangenen Stunden und Tage waren anstrengend genug. Und ich weiß nicht, ob die Zukunft ruhiger werden wird."
„Kaum", stimmte Atlan ihm bei. Er sah zu Bully hinüber, der gerade damit begann, Guckys Nackenfell zu kraulen. „Auch unser dicker Freund wird bald mächtig behende werden."
Bully sah kaum auf. „Behende...? Wie schön du das sagst, Admiral! Aber irre dich nur nicht! Was habe ich schon zu tun? Die Hauptarbeit werden die Roboter und Ellert machen."
Er stutzte, als sei ihm bei Nennung des Namens etwas eingefallen. „Übrigens - ob Ellert sich nicht noch einmal meldet?"
„Gewiß wird er das tun, aber erst wenige Minuten vor dem Angriff oder erst während der Aktion. Das kommt darauf an, welche Gelegenheit er dazu hat."
Rhodan schwieg und sah zur Decke empor, als wolle er Harno etwas fragen. Aber dann ließ er es doch sein. Er hatte Harno unterschätzt.
Warum fragst du nicht, Rhodan?
Der Gedankenimpuls war in allen Gehirnen und wurde von jedem verstanden.
Rhodan wirkte für eine Sekunde etwas verlegen, als er sich ertappt sah, aber dann lächelte er heiter und schüttelte den Kopf. „Du solltest nicht so viel spionieren, Harno! Du weißt, was ich dich fragen wollte nicht erst heute. Antworte, wenn du willst!"
Du willst wissen, ob ich mehr kann, als nur Bilder herbeizuholen. Natürlich kann ich mehr, Rhodan, aber manchmal darf ich nicht! Es gibt Dinge, die auch mir verboten sind.
„Verboten von wem?"
Es war die gleiche Frage, die Harno schon einmal nicht beantwortet hatte. Würde er sie überhaupt jemals beantworten wollen oder können?
Von ihm, der euch schon begegnete.
Rhodan starrte zur Decke hoch.
Er verzichtete auf jede weitere Frage, denn er begriff, daß Harno nicht mehr sagen würde.
Anders Bully. Er kannte da keine Hemmungen. „Wen meinst du? Wir sind schon vielen Leuten begegnet..."
Du kannst ihn nicht zu den Leuten zählen, belehrte ihn Harno lautlos, aber doch eindringlich. Er ist ein Wesen von nicht vorstellbarer Intelligenz, unsterblich wie ich, aber unendlich weiser und mächtiger. Seine Heimat ist das ganze Universum, und seine Nahrung ist das Licht der Sterne.
„Es scheint, ihr habt vieles miteinander gemein", sagte Bully sinnend. „Auch du lebst vom Licht der Sterne. Sie geben dir Energie und die Fähigkeit, das zu sein, was du bist. Was eigentlich bist du?"
„Wenn mich nicht alles täuscht", knurrte Gucky unbehaglich, „bist du sehr neugierig. Dicker."
Ehe Bully antworten konnte, teilte Harno mit: Ich sagte schon einmal, daß die
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