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0077 - In den Fesseln der Ewigkeit

Titel: 0077 - In den Fesseln der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Neugier die Ursache allen Wissens ist. Nehmt Bully seine Neugier daher nicht übel. Ob ich antworte oder nicht, hängt ja nicht von ihm ab, sondern nur davon, was ich sagen kann und was nicht. Ja, ich bin mit ihm verwandt - mit ihm, dem mächtigen Wesen, das trotzdem noch Grenzen hat. Dem, der gar keine Grenzen kennt, bin auch ich noch nie begegnet. Niemand wird ihm je begegnen.
    Rhodan spürte, daß ihr Gespräch gefährlichen Bahnen entgegenstrebte. „Lassen wir das", sagte er bestimmt. „Harno wird sprechen, wenn er es für richtig hält. Das soll mich aber nicht davon abhalten, mich nach deinen Fähigkeiten zu erkundigen, Harno. Was kannst du noch außer uns jede Stelle des Universums zu zeigen?"
    Als ob das nicht genug wäre, kam es etwas spöttisch zurück. Was willst du, was ich können soll?
    Rhodan wurde von der Gegenfrage regelrecht überrumpelt. Schnell faßte er sich und formulierte seinen Wunsch allgemeiner :„Kannst du die Form deines Kugelkörpers verändern und etwas damit anfangen? Ich meine es so: kannst du zum Beispiel statt einer Kugel ein Würfel sein?"
    In ihrem Bewußtsein war ein Lachen. In der Tat, Harno lachte! Rein äußerlich war der schwarzen, kleinen Kugel nichts anzusehen, aber zweifellos lachte sie über Rhodans Frage.
    Auch Harnahan wollte wissen, warum ich eine Kugel sei. Ich sagte ihm, eine Kugel sei die idealste aller Formen, und das stimmt. Natürlich kann ich die Gestalt eines Würfels annehmen, wenn es sein muß.
    „Danke, Harno! Ich werde mich daran erinnern, wenn es nötig sein sollte. Und vielleicht ist es das bald einmal. Aber noch eine Zusatzfrage: Du kannst in jeder Form überlichtschnell fliegen?"
    Ja.
    „Das", nickte Rhodan zufrieden, „ist alles, was ich wissen wollte, Harno."
    Ganz allmählich nur dämmerte den anderen die ungeheure Bedeutung dessen, was sie eben vernommen hatten. Sie starrten hinauf zur Decke, wo klein und unscheinbar die schwarze Kugel schwebte.
    Lediglich Gucky räusperte sich mit einem hämischen Grinsen und meinte mit eigenartiger Betonung: „Ihr seht, es kommt niemals auf die Größe der körperlichen Gestalt an, sondern nur auf das, was in einem steckt. Bully ist körperlich groß, ich aber bin äußerlich klein. Die logische Folgerung wäre ..."
    In ihren Gehirnen kicherte Harno belustigt.
     
    *
     
    Chefphysiker Onot fühlte sich seit einiger Zeit nicht wohl.
    Vor drei oder vier Monaten etwa hatte es begonnen. Zuerst waren es nur Kopfschmerzen gewesen, auf die er kaum geachtet hatte. Aber dann verlor er das Bewußtsein für Sekunden, wie es schien. Aber wenn er dann auf die Uhr sah, waren es Stunden gewesen.
    Onot hatte sich gehütet, den Ehrwürdigen vom Rat der Sechsundsechzig von seinen Beobachtungen Mitteilung zu machen, ganz davon abgesehen, daß sich in seinem Innern etwas dagegen sträubte, jemand zum Mitwisser seiner Krankheit werden zu lassen.
    War es überhaupt eine Krankheit? Jedenfalls gab es Begleiterscheinungen, die Onot zu denken gaben.
    Oft, wenn er allein in seinem Labor weilte und mit seinen geheimnisvollen Zeit-Experimenten beschäftigt war, konnte er sich des Gefühls nicht erwehren, plötzlich nicht mehr allein zu sein. Er ahnte, daß er von jemand belauscht wurde. Von jemand, der unsichtbar in seiner Nähe weilte und der einen unvorstellbaren Einfluß auf sein Denken ausübte.
    Er glaubte, daß es etwas mit seinen Experimenten zu tun hatte. Immerhin beschäftigte er sich mit dem Problem der Zeit, und er hätte sich nicht gewundert, eines Tages Wesen oder Gegenständen aus Vergangenheit oder Zukunft zu begegnen. Andererseits ...
    Onot war nüchterner Wissenschaftler und der beste seines Volkes dazu. Er konnte es sich nicht erlauben, Hirngespinsten Glauben zu schenken. Er war nicht krank! Er konnte eben nicht krank sein! Er durfte nicht krank sein! Onot weilte in seinem Labor. Draußen, so wußte er, trat die Lage in ein kritisches Stadium. Der von ihm schon lange vorausgesagte Riß im Universum war Tatsache geworden und damit der Zutritt zur anderen Zeitebene für längere Zeit gesichert. Die Angleichung war fortgeschritten, aber niemand, auch er nicht, konnte ahnen, wie lange der jetzige Zustand anhielt.
    Gleichzeitig tauchte eine Gefahr auf! Genausogut, wie die Druuf nach außen gehen konnten, konnten die Bewohner des fremden Universums auch in das Reich der Druuf eindringen. Und genau das war geschehen.
    Onot lächelte spöttisch. Es hätte keinen besseren Zeitpunkt dafür geben können. Seine Erfindung war

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