0077 - In den Fesseln der Ewigkeit
und angezogen wurden. Aber die Treibsätze arbeiteten noch weiter und sorgten dafür, daß die Roboter nicht in unbewohntem Gebiet, sondern in der Hauptstadt oder zumindest in der Nähe landeten. Wenn sie landeten!
Die gewaltige Verteidigungsmaschine Druufons funktionierte einwandfrei.
Ein Roboter nach dem anderen wurde abgeschossen und stürzte haltlos in die Tiefe, um irgendwo unten auf dem Planeten in einer atomaren Explosion zu verglühen. Andere fielen ins Meer und versanken. Wieder andere spielten verrückt. Ihre Treibsätze gehorchten nicht mehr den einprogrammierten Befehlen und beschleunigten ständig, bis die betreffenden Roboter mit irrsinniger Geschwindigkeit in den Raum hinausrasten. Sie wurden von Jagdtorpedos eingeholt und vernichtet.
Das Kugelschiff selbst kreiste weiter um Druufon, war aber offensichtlich nicht mehr in der Lage, zu manövrieren. Es trieb dahin, von Schwerkraft und Zentrifugalkraft in der Waage gehalten. Mühelos konnten schnell startende Raumjäger es verfolgen und in ein Wrack verwandeln.
Inzwischen gelang es doch einigen Robotern, auf Druufon zu landen.
Kaum hatten sie festen Boden unter den Füßen, da traten automatisch ihre schweren Waffenringe in Aktion. Sie begannen, nach allen Seiten zu feuern und richteten grauenhafte Zerstörungen an, bis sie von Energiegeschützen zum Schweigen gebracht wurden.
Wie es schien, war die List der Angreifer, Druufons Abwehr von innen her zu erschüttern, gründlichst fehlgeschlagen.
Der Rat der Sechsundsechzig atmete auf. Solange, bis die Hiobsbotschaft eintraf.
*
Aber zehn Sekunden vor dieser Hiobsbotschaft geschah etwas anderes.
Alle Funkstationen von Druufon vernahmen den überstarken Signalspruch Rhodans. Man kannte das Signal und schaltete die Übersetzungsgeräte ein. Dann wurde die Meldung verständlich, die Rhodan abstrahlte: An die Druuf! Die Roboter planen Angriff auf eure Heimatwelt! Achtung! Schiff mit fünftausend Kampfrobotern unterwegs! Sie wollen die Rechenzentrale zerstören! Ich komme zur Unterstützung herbei! Laßt mich landen! Rhodan, Terra.
Das war der genaue Wortlaut der Meldung, die überall auf Druufon aufgefangen und sofort an die Zentralen weitergeleitet wurde. Der Rat der Sechsundsechzig wurde für wenige Sekunden zum Rat der Ratlosen, aber viel Zeit zum Überlegen blieb ihnen nicht.
Denn kaum hatten sie Rhodans Warnung verdaut und sich überlegt, warum sie wohl ein wenig zu spät kam, da brach im Innern ihres Planeten ein Vulkan aus. Die Erde unter der Stadt begann zu beben. .
*
Onot erwachte. Er rieb sich über alle vier Augen und richtete sich auf.
Warum war er überhaupt eingeschlafen? Richtig, er hatte das Experiment durchgeführt und festgestellt, daß es durchaus möglich war...
Da waren doch wieder diese Kopfschmerzen. Vielleicht verursachten die seine Müdigkeit. Dabei gab es jetzt Wichtigeres zu tun. Der Rat mußte von seinem Erfolg erfahren. Mußte er...?
Plötzlich schien das gar nicht mehr so wichtig. Es gab etwas anderes, das viel wichtiger schien. Drüben, bei der Transmitter-Station...
Träge erhob er sich und stand auf. Er schwankte ein wenig, so unsicher fühlte er sich auf den schweren Säulenbeinen.
Der Elektrogleiter brachte ihn durch blitzende und hell erleuchtete Korridore zu dem Ziel. Der Materietransmitter, ein vorzügliches Versuchsmodell, lag genau mitten im Zentrum der wissenschaftlichen Abteilung, die wiederum Mittelpunkt des eigentlichen Rechenzentrums war.
Onot kletterte behäbig aus dem Gleiter und begab sich auf den Weg. Er ging nicht gern zu Fuß, aber hier blieb ihm nichts anderes übrig. Die Station befand sich abseits des Hauptkorridors und konnte nur durch kleinere Gänge erreicht werden. Der Kopfschmerz bedrückte ihn.
Fast war ihm, als könne er nicht mehr so klar denken, wie er es gewohnt war. Was wollte er eigentlich hier bei der Station?
Er wußte es nicht und vergaß auch, sich weitere Gedanken deshalb zu machen. Warum auch? Irgend etwas ...
Ein anderer Druuf kam ihm entgegen. Lautlos sagte er zu Onot: „Hast du schon gehört, Onot? Die Fremden haben erneut angegriffen. Es wäre an der Zeit, daß sie deine neue Waffe zu spüren bekommen."
„Neue Waffe...? Ah, den Zeit-Erstarrer! Ja, du hast recht! Doch ich muß weiter... ich habe keine Zeit jetzt ..."
Der Druuf musterte Onot erstaunt. „Keine Zeit? Was tust du überhaupt hier in meiner Abteilung?"
„Ich muß ..." Onot stockte. Ja, was mußte er eigentlich? Wenn es ihm doch nur
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