0077 - In den Fesseln der Ewigkeit
einfiele!
„Was mußt du?"
„Der Transmitter? Ist er empfangsbereit?"
„Das ist er stets, er muß nur eingeschaltet werden. Was willst du dort? Jetzt ist keine Zeit für Experimente. Ich weiß auch nicht, ob die Sendestation in Betrieb ist. Der Angriff der Roboter..."
„Die Roboter haben angegriffen? Sie sind schon gelandet?"
Der Druuf musterte Onot noch erstaunter. „Wie kommst du denn auf die Idee? Kein Roboter ist gelandet! Die Schiffe greifen an, das ist alles. Aber sie sind mit Robotern bemannt."
Irgendwie war Onot erleichtert, aber er wußte nicht warum.
Erst wenn die Roboter landeten, mußte er den Transmitter einschalten, und dann blieben ihm noch fünf Minuten, um sich in Sicherheit zu bringen.
„Das meine ich ja", gab er zurück und schritt weiter. Der Druuf sah ihm verwundert nach, rollte erstaunt mit den Augen und ging dann ebenfalls seiner Wege. Was ging es ihn an, welchen Launen der Chefphysiker frönte, wenn er ihn nur in Ruhe ließ und sich um seinen eigenen Kram kümmerte.
Onot erreichte die Station und überzeugte sich davon, daß der Empfänger betriebsbereit war. Er hätte ihn schon jetzt einschalten können, aber dann bestand immer noch die Gefahr, daß jemand anderer kam und ihn wieder abstellte. Das mußte vermieden werden. Immerhin blieben fünf Minuten bis zum Eintreffen der Roboter, in denen die Station unbewacht war. Onot schrak zusammen. Roboter...? Was wußte er von Robotern? War er denn völlig verrückt geworden? Was wollte er überhaupt hier? Hatte er nicht genug andere Dinge zu tun ...?
Er spürte plötzlich den starken Druck im Gehirn und dann war ihm, als schöbe jemand sein Bewußtsein zur Seite. Ja, genauso war es. Aber nicht genug damit. Zum erstenmal hörte er die Stimme. Sie sagte lautlos zu ihm: „Es geht nicht mehr anders, Onot! Du mußt nun erfahren, wer ich bin und daß ich schon seit vielen Monaten in dir wohne und den Platz mit deiner Seele teile. Ich bin stärker als du, und du wirst mir von nun an gehorchen müssen, wenn du nicht willst, daß ich dich verlasse - und dein Leben mit mir nehme."
Onot erschrak fast zu Tode. Er glaubte nicht an übernatürliche Dinge, aber diese lautlose und eindringliche Stimme war keine Sinnestäuschung. Sie war so wirklich wie er selbst. „Was ... wo bist du?"
„In dir, Onot. Ich bin ein Intellekt wie du, aber ich verlor meinen Körper. Bei meiner ruhelosen Wanderung durch die Zeit fand ich dich. Ich half dir den Zeit-Erstarrer zu bauen - ist das nicht Grund genug zur Dankbarkeit?"
„Ich begreife noch immer nicht..."
„Nenne mich Ellert, Onot. Eines Tages wirst du begreifen. Wenn du es nicht tust, mußt du sterben, wenn ich dich wieder verlasse. Doch jetzt haben wir keine Sekunde mehr zu verlieren. Schalte in genau einer Minute den Transmitter ein!"
„Die Empfangsstation?" Onot sträubte sich gegen den Gedanken, einem Fremden, zumal noch einem Geist, gehorchen zu müssen. „Ich werde es nicht tun, wenn du mir nicht sagst, warum ich es tun soll."
„Wenn du nicht gehorchst, werde ich dich zwingen. Ich habe Gewalt über deinen Körper, deine Nerven, deine Muskeln. Ich kann deinem Herzen befehlen, stillzustehen, Onot! Du hast noch dreißig Sekunden Zeit!"
Die Zeitangabe erfolgte natürlich nach Druuf-Maßstäben.
Onot spürte, wie seine rechte Hand sich hob. Sie näherte sich dem Hebel, der die Energie in das Gatter fließen lassen würde. Er gab seinem Gehirn den Befehl, die Hand sinken zu lassen.
Sie näherte sich weiter dem Hebel. „Es ist zwecklos, Onot", kam der etwas spöttische Impuls Ellerts. „Außerdem ist es besser für dich, mir zu gehorchen, denn in fünf Minuten ist hier unten die Hölle los. Du mußt dich rechtzeitig in Sicherheit bringen, wenn du leben willst. Ich, Onot, kann mich retten, denn ich kann auch ohne deinen Körper weiterbestehen."
Die Hand berührte den Hebel, zögerte und zog ihn dann herab. Sofort wurde das Vibrieren spürbar, das eindeutig die Funktionsbereitschaft des Empfängers bewies.
„Und nun weg von hier, Onot! Bewege deine müden Beine. Im Hauptgang steht ein Gleiter. Mit ihm können wir innerhalb von fünf Minuten schon weit weg sein."
Onot lief, ohne es zu wollen. Zwar hätte er zu gern gewußt, was Roboter mit dem Transmitter zu tun haben könnten, aber noch mehr beschäftigte ihn das Problem des unsichtbaren Feindes, der von ihm Besitz ergriffen hatte. Würde er ihm je entrinnen können?
Er warf sich mit seinem ganzen Gewicht in das Gleitfahrzeug. Die
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