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0078 - Der Todeszug

0078 - Der Todeszug

Titel: 0078 - Der Todeszug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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aus der Handtasche und zündete sich ein Stäbchen an.
    Tief sog sie den Rauch in die Lungen.
    »Der große Ochse ist genau in die Falle gelaufen. Paßt auf, daß euch niemand überrascht.«
    »Mit uns legt sich keiner an«, sagte der Mann mit dem Totschläger überzeugt.
    Ein Mafioso lief um die Hausecke und pfiff. Gleich darauf brummte ein Motor auf. Ein dunkelblauer Fiat fuhr ohne Licht rückwärts in die Einfahrt. Ein Mann saß am Steuer, ein weiterer lief neben dem Wagen her.
    Die Fondtür wurde geöffnet, der bewußtlose Suko eingeladen. Drei Männer stiegen ein, die Türen schlugen zu, und schon fuhr der Fiat ab. Der Mafioso, der Suko niedergeschlagen hatte, und die junge Frau blieben zurück.
    »Das hat geklappt«, sagte der Mafioso und rieb sich die Hände. Er näherte seinen Mund dem Ohr der jungen Frau, die mit tiefen Zügen rauchte. »Der Gelbe wird einen ganz besonderen Tod sterben.«
    Sie wandte ihm das Gesicht zu und schaute ihn fragend an.
    »Man wird ihn an die Schienen fesseln«, sagte der Mafioso. »Der Nachtexpreß Pescara Rom besorgt dann den Rest.«
    In diesem Moment waren von außerhalb der Stadt entfernte Schüsse zu vernehmen. Der kurze Feuerstoß einer Maschinenpistole, dann ein Pistolenschuß, weitere Schüsse aus Faustfeuerwaffen und danach wieder die MPi. Die Schießerei setzte sich fort.
    »Das dürfte John Sinclairs Ende sein«, sagte der Mafioso leise. »Er und sein Freund Suko werden sich im Jenseits begegnen.«
    »Aber warum wird immer noch geschossen?« fragte die junge Frau, als weitere Schüsse herüberhallten.
    »Der Engländer ist wohl noch nicht ganz hinüber und wehrt sich. Aber das nützt ihm gar nichts. Es sind vier Mann, sie werden sicher mit ihm fertig.« Kurze Zeit herrschte Stille, dann folgte ein letzter Feuerstoß aus der MPi. »Siehst du, jetzt hat er den Gnadenschuß erhalten. Gib mir einen Zug aus deiner Zigarette, Süße. Dann wollen wir abhauen.«
    ***
    Als Suko wieder zu sich kam, tanzten Feuerräder und Kreise vor seinen Augen. Sein Kopf schmerzte zum Zerspringen. Spitze Schottersteine drückten gegen den breiten Rücken des Chinesen.
    Sein Genick lag auf etwas Kaltem und Hartem. Er hörte Stimmen, ein leises Lachen. Jemand beschäftigte sich mit seinen Füßen, der Betreffende band sie fest. Dann stand der Mann auf.
    Der kühle Nachtwind und die Erinnerung an das Geschehene brachte Suko wieder völlig zu sich. Sein Blick klärte sich. Über ihm trieben Wolkenfetzen am Nachthimmel. Er lag vor der Stadt auf dem Bahndamm.
    Auf den Schienen, er war an die Gleise gefesselt. Mit Ketten, wie er gleich darauf feststellte, als er sich zu bewegen versuchte. Suko lag quer über den Schienen, über die seine Füße und der Kopf hinausragten.
    Die Mafiosi hatten ihn so gefesselt, daß er den Kopf nicht wegzunehmen vermochte. Vier Mann waren es, sie umstanden ihn und schauten auf ihn nieder.
    Sie sprachen italienisch. Suko wollte schreien, aber da beugte sich einer über ihn, ein schmutziges Tuch und eine Rolle Heftpflaster in den Händen. Er wollte Suko knebeln.
    Sofort biß der Chinese, dessen Hände auf den Rücken gefesselt waren, die Zähne eisern zusammen. Aber es half ihm nichts. Der Mafioso packte Suko an der Gurgel und würgte ihn, bis er den Mund aufriß.
    Er stieß ihm das dreckige Tuch in den Mund. Mit Heftpflaster fixierte er es so, daß Suko es nicht ausstoßen konnte. Suko sollte niemanden, der sich vielleicht hierher verirrt hatte, mit Schreien auf sich aufmerksam machen können.
    Dann gingen die vier Kerle weg und überließen Suko seinem Schicksal. Der Bahndamm nahm ihm die Sicht auf sie. Zwei Minuten verstrichen. Suko hörte einen Automotor und sah ein Stück entfernt das Licht der Scheinwerfer des wegfahrenden Wagens.
    Er zerrte an seinen Fesseln. Aber die Kettenglieder hielten. Die Handfesseln aus Nylonschnüren schnitten in Sukos Fleisch ein, sie zu sprengen, war unmöglich.
    Der Chinese bemühte sich, bis ihm der Schweiß ausbrach und sein Herz wie ein Hammer gegen die Rippen schlug. Er schaute sich um. Etwa hundert Meter vor ihm stand ein Signal, das über eine Leitung vom Bahnhof aus betätigt wurde. Beim Signal sah Suko auch den Hebel einer Weiche.
    Der Stadtrand war einen guten Kilometer entfernt. Am Hang vor Suko wuchsen Gestrüpp und Pinien.
    Dem Chinesen stand der kalte Schweiß auf dem Gesicht und näßte seine Kleider.
    Denn er spürte bereits ein Vibrieren in den Gleisen. Der Nachtexpreß raste heran! Bald würde Suko seine Scheinwerfer im

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