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0079 - Wir hetzten den Kobalt-Boß

0079 - Wir hetzten den Kobalt-Boß

Titel: 0079 - Wir hetzten den Kobalt-Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir hetzten den Kobalt-Boß
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»wenn ich behauptete, der Gangsterbetrieb würde eines Tages wieder fröhliche Auferstehung feiern. Und hier habt ihr ihn, Boys! Das ist noch was für einen richtigen G-man! Keine große Laborarbeit — raus mit den Schießeisen und drauf, daß die Wände wackeln. Beinahe hätte ich die Hauptsache vergessen, Jerry, hier ein Brief vom Chef. Phil hat ihn schon zur Kenntnis genommen. Und das sind Fotos und Fingerabdrücke einer gewissen Helen Baran.«
    Phil zog eine funkelnagelneue Pistole aus der Tasche und betrachtete sie mit Kennermiene. »Der Chef denkt auch an alles«, meinte er, »sogar eine schmierige Brieftasche schickte er mit, in der sich die Papiere eines Martin Rouper aus Salt Lake City befinden.«
    Ich las den Brief von Mr. High.
    Polizeichef in Buffalo erwartet zwecks Treffs Anruf. Gemeinsames Vorgehen notwendig. Anruf in Zentrale unter Deckwort »Niagara Falls«, dann wird sofort durchgestellt. An Hand beigefügter Fotos und Fingerabdrücke muß festgestellt werden, ob die angebliche Fluffy Elihu und die Geliebte des »Kobalt-Bosses« Camille Croughs identisch sind. Wenn ja, besteht kein Zweifel, daß wir in dem Gangsterboß Mac Elihu den gesuchten Camille Croughs gefunden haben. Besteht Gewißheit, ist unverzüglich das angebliche Geschwisterpaar zu verhaften. Erwarte ausführlichen Bericht.
    »Okay«, sagte ich. »Wann fliegen Sie wieder nach New York?«
    »Heute abend mit der Sieben-Uhr-Maschine«, antwortete Neville.
    Ich wandte mich an Phil, der an seinem Gesicht herumtastete. »Du hast das Mannweib ja gesehen. Stimmen die Fotos?«
    »Eine Ähnlichkeit besteht. Aber mit hundertprozentiger Gewißheit kann ich es nicht sagen.«
    »Dann müssen wir irgendwie versuchen, ihre Fingerabdrücke zu bekommen. Was war dir eigentlich an Mac Elihu aufgefallen?«
    »Das habe ich dir doch schon mehrere Male erzählt«, meinte Phil ungnädig. »Die Fingerkuppen sahen wie verbrüht aus. Das Gesicht hatte auch gar keine Ähnlichkeit mit den Fotos in unserem Archiv. Vor allem die Hasenscharte fehlte.«
    »Was halten Sie davon, Neville?« fragte ich den Alten.
    »Der Bursche hat sich eine neue Haut über die Finger ziehen lassen, wie Handschuhe. Und eine Hasenscharte anbringen kann jeder halbwegs gute Chirurg. Es werden heute ganz andere Sachen gemacht.«
    »Ich habe damals den Burschen mitgejagt«, sagte ich. »Sollte es sich um Croughs handeln, erkenne ich ihn bestimmt wieder — trotz seiner Tarnung.«
    »Dann mußt du dich in seinen Laden bemühen«, brummte Phil, »und das ist sehr gefährlich, weil er dich wiedererkennt. Obwohl er schwer angeschlagen zu sein scheint, kann er bestimmt noch schießen.«
    »Sein Autounfall ist Schwindel«, sagte ich. »Er bekam was ab bei der Knallerei während der Beerdigung von Red O’Leary. Das ist so klar wie reines Wasser!«
    »Sag mal, Jerry, du wolltest doch meine Sachen aus dem Golden Star Hotel holen. Ich sehe nicht ein, daß der neue Koffer mit Inhalt einfach stehenbleibt. Außerdem ist es besser, wir lassen nicht jeden in den Sachen eines Pete Waites herumschnüffeln.«
    »Das kann Neville machen«, sagte ich. »Den kennt niemand. Das Mannweib Fluffy hat mir klipp und klar zu verstehen gegeben, daß ich beobachtet werde.« Und nun berichtete ich von meinen Erlebnissen in der Cataract Bar und später.
    Die beiden hörten mir aufmerksam zu. Die Beurteilung war verschieden, als ich sie um ihre Meinung fragte. Der alte Haudegen mit dem jungen Herzen war begeistert von meiner Rolle als Gangsterspion, während der in solchen Dingen sehr nüchtern denkende Phil die Ansicht vertrat, ich hätte mir eine nur schwer zu bewältigende Aufgabe gestellt.
    »Aber«, so schloß er, »jetzt gibt’s kein Zurück mehr. Das beste wäre für dich, Tom the Mex schleuste dich wieder nach Windsor. Dort unterstehst du lediglich dem Zwerg Harry McCoy, machst einige Schmuggelfahrten mit und lernst auf diese Weise die Taktik der Gangster kennen, ihre Schlupfwinkel, wohin die heiße Ware gebracht wird und so weiter.«
    »Und was wirst du unternehmen?« fragte ich.
    »Das sollte dir eigentlich dein Köpfchen sagen«, sagte Phil und versuchte zu lächeln. »Ich befasse mich nach wie vor mit Mac Elihu und seiner Gang. Erst mal wird die Cataract Bar mein Stammlokal.«
    »Und auf welche Weise bleiben wir in Kontakt?«
    »Auf die gleiche Weise, wie es Fluffy ausgeklügelt hat für den Fall, Tom the Mex schickte dich wieder nach Kanada: Wir müssen hier eine Vertrauensperson mit Telefonanschluß sitzen

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