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007a - Amoklauf

007a - Amoklauf

Titel: 007a - Amoklauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Vielleicht stecken Sie überhaupt hinter all den Vorfällen.« Sie sah mich herausfordernd an.
    »Auf diesen Unsinn gebe ich Ihnen keine Antwort«, sagte ich.
    »Vielleicht wäre es besser, Sie würden uns verlassen, Mr. Stack«, meinte sie. Doch dann lächelte sie plötzlich. »Ich rede konfuses Zeug. Entschuldigen Sie!« Sie stand auf und ging auf und ab. Ihr Gesicht wirkte angespannt. Nach einigen Augenblicken blieb sie stehen und starrte eines der Fenster an. Langsam ging sie darauf zu, zog den Store zur Seite, öffnete die Fensterflügel und drückte das Gesicht gegen das feinmaschige Moskitonetz. Angestrengt starrte sie hinaus. Sie mußte etwas Interessantes sehen.
    Ich stand auf und blieb neben ihr stehen. Sie wandte sich mir flüchtig zu, sah aber sofort wieder durch das Moskitonetz hinaus. Ich konnte nicht viel erkennen und drückte die Nase ebenfalls gegen das Netz. Die Pfahlbauten der Eingeborenen waren deutlich zu sehen. Die Eingeborenen hatten sich um zwei hoch lodernde Feuer versammelt, saßen im Kreis herum, nur der Schamane stand zwischen den Feuern und vollführte einen seltsamen Tanz. Er ließ die Hüften rotieren und beugte nach jedem Schritt den Oberkörper weit vor, so weit, daß seine Holzmaske ins Rutschen kam.
    »Das ist ein Beschwörungstanz«, erklärte Gloria leise. »Was sie wohl vorhaben?«
    »Das werde ich feststellen«, sagte ich.
    »Wir dürfen nicht aus dem Haus.«
    »Ich klettere durch ein Fenster.«
    »Aber wenn ein Polizist Sie sieht, wird er sie niederschießen.«
    »Das lassen Sie nur meine Sorge sein.«
    Ich löste den Rahmen des Moskitonetzes und stellte es auf den Boden. Dann stützte ich mich mit beiden Händen am Fensterbrett ab und schob langsam den Kopf ins Freie. Unweit des Fensters stand ein Polizist, der eine MPi entsichert in der Hand hielt. Ich mußte nur einige Sekunden lang warten, bis er sich in Bewegung setzte. Er ging etwa zwanzig Meter, blieb kurze Zeit stehen und kam zurück. Ich beobachtete ihn zehn Minuten lang.
    »Sehen Sie nach Ihrer Mutter, Gloria!« sagte ich dann und schwang mich aufs Fensterbrett.
    »Ich will mitkommen«, sagte sie.
    »Keine Widerrede!« fauchte ich ungeduldig. »Sie bleiben! Kümmern Sie sich um Ihre Mutter!«
    Ich warf ihr noch einen Blick zu, beobachtete den Polizisten noch einmal, der eben seine Wanderung wieder aufgenommen hatte, und sprang ins Freie. Geduckt rannte ich am Haus entlang und brachte mich hinter einem Durianbaum in Deckung. Dort blieb ich einige Augenblicke liegen, bis mir der Polizist wieder den Rücken zukehrte. Dann robbte ich vorsichtig in Richtung der Pfahlbauten. Nach kurzer Zeit hatte mich die Dunkelheit eingehüllt. Langsam rutschte ich weiter. Hundert Meter von den Pfahlbauten entfernt blieb ich neben einem Regenbaum unbeweglich liegen.
    Die Eingeborenen stimmten jetzt einen leisen Singsang an, der immer stärker und kräftiger wurde. Ich hob den Kopf. Um das näher gelegene Feuer saßen die Männer, um das andere die Frauen. Kinder konnte ich keine sehen. Der Schamane hüpfte noch immer zwischen den Feuern herum. Seine Bewegungen waren wilder und unkontrollierter geworden. Die Männer und Frauen hielten sich an den Händen fest, bis sie einen Kreis bildeten, und bewegten leicht die Oberkörper, zuerst nach links, dann vor und schließlich nach rechts. Anfangs waren ihre Bewegungen langsam, wurden jedoch heftiger, je lauter und klagender der Gesang wurde.
    Der hagere Körper des Schamanen war schweißbedeckt. Er stieß heisere Laute aus, die mich an das Grunzen einer Schweineherde erinnerten. Plötzlich streckte er die Arme vor und blieb ruhig stehen. Dann senkte er die Hände, drehte die Handflächen den Feuern zu, kniete nieder, hob die Hände und schlug sie über dem Kopf zusammen. Der Gesang der Eingeborenen verstummte. Die Stille schmerzte fast. Nur das Krachen der Holzscheite war zu hören. Dann setzte das Geschrei der unzähligen Vögel und Affen ein.
    Der Schamane richtete sich wieder auf, ging einige Schritte vorwärts, bückte sich und streckte beide Arme aus. Ein junges Mädchen stand auf, das am Boden gelegen hatte. Es konnte kaum älter als zwölf sein. Der Körper des Mädchens war hellbraun, völlig nackt und die Brüste voll entwickelt. Der Zauberer zog es mit sich und stieß es zwischen den Feuern zu Boden. Ich hob den Kopf, um besser sehen zu können. Das Mädchen atmete schwer. Es lag auf dem Rücken, die Hände hatte es über dem Bauch gekreuzt, den Kopf warf es haltlos hin und her.
    Der

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