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007b - Duell mit den Ratten

007b - Duell mit den Ratten

Titel: 007b - Duell mit den Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Chapman. »Viel Glück, Coco!«
    Er schwang sich behende mit Hilfe des Vorhangs aufs Fensterbrett und kletterte dann, Risse und Löcher im Verputz geschickt nutzend, die Außenmauer hinunter.
    Coco blickte ihm nicht nach. Sie saß auf dem Bettrand und starrte ins Leere. Sie fühlte sich ganz und gar nicht wohl in ihrer Haut.

    Die Schlafpause hatte eben begonnen, und Coco saß gerade an der Schreibmaschine, als sie von ihrem Bürofenster aus den Tumult im Park bemerkte. Sie sah die beiden Gärtner, die heftig mit jemandem gestikulierten, den die Büsche vor ihren Blicken verbargen. Jetzt gesellte sich auch Theophil Crump, mit schnellen Schritten vom Schloß herkommend, zu ihnen.
    In diesem Moment ging die Verbindungstür zur Direktion auf, und Mrs. Reuchlin kam herein.
    »Träumen Sie, Miß Swanson?« fuhr sie Coco an, so daß diese unwillkürlich zusammenzuckte.
    »O nein!« versicherte Coco irritiert. »Ich wundere mich nur, was dort im Garten vorgeht.«
    »Kümmern Sie sich lieber um Ihre Arbeit!« sagte Irene Reuchlin. »Ich möchte, daß Sie mir die Aufstellung noch heute vor Büroschluß abliefern. Egal, was auch immer passiert. Sie haben mich hoffentlich verstanden? Ich werde mich jetzt zurückziehen.« Sie fuhr sich mit einer fahrigen Bewegung über die Stirn. »Mir macht wieder meine Migräne zu schaffen. Ich brauche einige Stunden Ruhe und möchte von niemandem gestört werden.«
    »Sehr wohl, Mrs. Reuchlin«, sagte Coco.
    Die Verbindungstür wurde wieder geschlossen, und Coco hörte an den Geräuschen, daß Irene Reuchlin die Direktion verließ. Als sie abermals durchs Fenster blickte, sah sie Dorian, der in Begleitung von Theophil Crump und zwei Exekutor Inquisitoren aufs Schloß zukam. Sie atmete unwillkürlich schneller. Hatte er sich entschlossen, das Dämonennest auszuheben? Aber nein! Wenn das der Fall wäre, dann würde er nicht offiziell auftreten, sondern sein Glück mit einem blitzartigen Überraschungsangriff versuchen. Doch was wollte er dann hier? Hoffentlich hatte er nicht zu verstehen gegeben, daß er sie kannte. Sie wollte ihr Inkognito noch nicht lüften, sondern ihre wahre Identität bis zum letzten Augenblick geheimhalten.
    Die vier Männer verschwanden aus ihrem Blickfeld. Die beiden E. I.s in Dorians Begleitung hießen Marvin Cohen und Steve Powell. Coco hatte schon einige Male mit ihnen zu tun gehabt, wußte aber noch nicht viel über ihre Fähigkeiten. Marvin Cohen war zweiunddreißig Jahre alt, ein Meter siebenundsiebzig groß, hatte ein scharfgeschnittenes Gesicht mit brutalen Zügen und dunkles, schütteres Haar. Vom O. I. wußte sie, daß er wegen seiner gewalttätigen Art schon etliche Disziplinarverfahren hinter sich hatte und deshalb vom Secret-Service zur Inquisitionsabteilung abgeschoben worden war.
    Steve Powell war um sechs Jahre jünger als Cohen, ein Meter zweiundachtzig groß und hatte brandrotes Haar. Er hatte ihr scherzhaft gestanden, daß er ein Milchgesicht habe und deshalb einen Vollbart tragen würde. Powell war beim Secret Service als Scharfschütze ausgebildet worden, hatte aber erst einmal einen Menschen getötet – und das in berechtigter Notwehr. Wenn man sein irisches Temperament nicht reizte, war er ruhig und umgänglich. Jetzt würde es sich zeigen, wie sich die beiden E. I.s im Einsatz bewährten.
    Es dauerte nicht lange, da wurde an Cocos Bürotür geklopft. Ohne ihre Erlaubnis abzuwarten, trat Theophil Crump ein. Der Turnlehrer zeigte grinsend sein Pferdegebiß und fuhr sich mit der Hand durch seine wallende rote Mähne.
    »Da sind drei Herren vom Secret Service«, sagte er, »die unbedingt Mrs. Reuchlin sprechen möchten. Sie wollten mir einfach nicht sagen, aus welchem Grund sie gekommen sind. Würde Sie sie wohl bei der Frau Direktorin anmelden?«
    Coco erhob sich und warf einen unsicheren Blick durch die offenstehende Tür auf den Korridor hinaus, wo Dorian und seine Begleiter unbeteiligt warteten.
    »Tut mir leid«, sagte sie, »aber Mrs. Reuchlin fühlt sich nicht wohl. Sie hat mir ausdrücklich zu verstehen gegeben, daß sie nicht gestört werden möchte.«
    »Tja.« Theophil Crump machte eine hilflose Geste in Richtung der drei Männer. »Ich fürchte, da kann man nichts machen. Wenn Mrs. Reuchlin sagt, sie wolle nicht gestört werden, dann meint sie das auch. Sie kann fuchsteufelswild werden, wenn man ihren Wünschen zuwiderhandelt.«
    »Das ist kein Höflichkeitsbesuch«, sagte Dorian und trat in Cocos Büro ein. Die beiden E. I.s blieben auf

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