008 - Die Pest frass alle
Fox mit nervöser Stimme. »Ich komme jetzt rein. Wenn
Sie einen Ihrer faulen Tricks anwenden sollten, dann sind Sie bei mir an den
Falschen geraten, haben Sie verstanden? Ich gebe Ihnen die letzte Chance.
Melden Sie sich und alles ist okay. Wenn ich hineinkomme und sehe Sie - dann
brenne ich Ihnen ein Loch in den Pelz!«
In die Stille
mischte sich das harte und bedrohliche Knacken des Revolverhahnes, den Fox
spannte.
»Okay - Sie
lassen’s also drauf ankommen!« Man hörte der Stimme von Fox an, daß er sich in
seiner Haut keineswegs wohl fühlte. Er war unsicher. Das vorangegangene
Schreien des Agenten, und nun die Totenstille - das paßte irgendwie nicht
zusammen und beschäftigte ihn.
Die Klinke
wurde herabgedrückt. Wie eine Raubkatze auf die Beute, so lauerte Larry Brent
in der dunklen Ecke hinter der sich öffnenden Tür auf den Eintritt des Mannes.
Fox war
vorsichtig. Er schob die Linke vor, und im Dämmerlicht sah Larry Brent die
entsicherte 38er.
Zweidrittel
des Kellers lagen sofort vor dem Blick des Verbrechers. Und diese Zweidrittel
waren leer.
Da befand
sich nur ein riesiger, nasser Fleck auf dem Boden, und Fox zuckte zusammen.
Im gleichen
Augenblick reagierte Larry Brent.
Der Schatten
in der Ecke oberhalb der Liege wurde lebendig. Wie ein Panther sprang X-RAY-3
auf den Mann. Ehe Fox begriff, wie ihm geschah - war es schon passiert!
Larry hockte
wie ein Auswuchs auf den Schultern des Mannes, riß ihm die Schußhand hoch und
entwand ihm die 38er.
Fox schrie
auf, als er trotz aller Vorsicht in den Hinterhalt geriet. Er versuchte das
beste aus
der
verfahrenen Situation zu machen. Mit verzweifelter Kraftanstrengung versuchte
er den schweren Körper abzuschütteln. Er ließ sich einfach nach unten
durchsacken, vergaß dabei aber die Brühe auf dem Boden, die Auflösung von
Dorsays Körper.
Mit beiden
Hände klatschte Fox hinein. Larry riß den Körper des Gegners herum, ehe Fox
dazu kam, nach der in der Pfütze liegenden Waffe zu angeln. Die Fingerspitzen
berührten bereits das kühle Metall, doch die Hände konnten nicht zufassen.
Larry packte
Fox am Kragen. Trotz des Überraschungsmomentes war der Mediziner ein Gegner,
der nicht zu unterschätzen war und der auch nicht so leicht aufgab.
Fox setzte
alles auf eine Karte. Er riß sein Bein hoch und trat mit voller Wucht in Larry
Brents Unterleib. X-RAY-3 lockerte für den Bruchteil einer Sekunde den Griff,
als der Schmerz wie eine Feuersbrunst durch seinen Leib raste.
Der Arzt warf
sich nach vorn und wollte Larry einen zweiten Stoß versetzen, aber dazu ließ es
der Agent nicht kommen.
»Sie irren
sich, Fox«, stieß X-RAY-3 zwischen den Zähnen hervor. »Wenn Sie unbedingt
wollen, daß ich einen Zahn zulege, dann sollen Sie das haben!«
Ehe sich der
andere versah, rauschte Larrys Rechte in die Höhe und fand mit traumwandlerischer
Sicherheit ihr Ziel. Es knirschte bedrohlich, als Fox’ Kiefer zusammenschlugen.
Wie von unsichtbaren Händen gepackt, wurde der Getroffene förmlich vom Boden
emporgehoben und durch die Luft geschleudert. Wenige Zentimeter von der Liege
entfernt, schlug Fox in ganzer Breite auf den Boden, wobei sein Gesicht genau
in die Brühe klatschte. Seine Hand griff in etwas, was einmal Dorsays Augen
gewesen waren, und ein gellender Aufschrei entfloh seinen Lippen.
Mit harter
Hand zerrte Larry den Arzt in die Höhe und warf ihn auf die Liege.
Von Fox’
feuchter Kleidung blieben Schleimspuren an seinen Fingern haften, die er
einfach an der Hosennaht abwischte.
»Mit Ihnen
werde ich mich später befassen«, murmelte Larry, und schnelle Atemzüge hoben
und senkten seine Brust. »Vielleicht können wir in einem ruhigeren Gespräch die
Probleme lösen, die Sie dazu gebracht haben, mich hier einzukerkern. Ich glaube
nämlich noch immer, daß dies ein Trugschluß gewesen ist, Fox! - Nun, Sie werden
bis zu meiner Rückkehr die Gelegenheit haben, eingehend darüber nachzudenken.«
Mit diesen Worten ließ Brent den Mann einfach los. Fox blieb schweratmend auf
dem Bett liegen. Seine Augenlider flatterten. Eiligen Schrittes verließ X-RAY-3
den unheimlichen Keller, nachdem er mit dem Fuß die 38er hinaus auf den Gang
geschoben hatte, ohne sie hochzuheben.
Er wollte
nichts weiter riskieren, spürte allerdings schon jetzt, daß eigentlich jede weitere
Vorsichtsmaßnahme eine Farce sein mußte. Er war mit dem Gewebeschleim in
Berührung gekommen! Nach den Gesetzten der Logik mußte nun auch er ein Opfer
der gräßlichen Seuche
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