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008 - Im Bann der Hexe

008 - Im Bann der Hexe

Titel: 008 - Im Bann der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gimone Hall
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unterscheiden. Sie versuchte, sie zu zählen. Es sollten dreizehn sein, aber sie bewegten sich immerzu, so dass sie nicht wusste, welche sie schon gezählt hatte. Effie konnte sie nicht erkennen.
    Beth wagte nicht, näher heranzugehen. Und plötzlich bekam sie Angst vor der Entdeckung. Sie stolperte den Abhang hinunter, wendete den Wagen und fuhr schnell den kurvenreichen Weg zurück.
    Dann schössen plötzlich Scheinwerfer direkt auf sie zu. Instinktiv riss sie das Steuer herum, wusste aber gleichzeitig, dass nicht genügend Platz war, um vorbeizukommen. Das Licht blendete sie, und sie sah sekundenlang nichts.
    Dann stand der Wagen. Sie war nicht in den Abgrund gestürzt und befand sich auch gar nicht auf dem Feldweg, sondern auf einer gepflasterten Straße, und der Wagen war in den Graben gerutscht. Ein Bauer, der vorbeikam, zog sie mit seinem Traktor heraus.
    „Ich komme gerade von dem Haus oben auf dem Hügel“, stammelte sie. „Ich weiß nicht, wie das geschehen konnte.“
    Er sah sie misstrauisch an. „Es gibt kein Haus auf dem Hügel, wenn Sie nicht das Hadley-Haus meinen. Aber von dem stehen nur noch die Grundmauern. Es ist schon vor zwanzig Jahren abgerissen worden.“
    Kein Haus auf dem Hügel. Sie musste eingeschlafen sein und alles geträumt haben. Sie war gar nicht auf dem Hügel gewesen. Sie würde nie wissen, wo Effie geblieben war, und nie den Mut haben, ihr noch einmal zu folgen.
     

     
    Nach dem Zwischenfall mit Jim ließ Karen Beth nicht aus den Augen. Beth brauchte nur zu seufzen oder ruhelos zu sein, schon schlug Karen einen Besuch im Kino oder die Besichtigung einer neuen Ausstellung vor.
    Als sie sich eines Morgens auf den Weg nach Long Island machte, war sie seit Wochen zum ersten Mal allein. Sie wusste nicht, warum man sie bestellt hatte. Mrs. Hillburton hatte angerufen und nur gesagt, dass es dringend wäre.
    Auf der Steinbrücke, auf der Ramon sie damals abgedrängt hatte, parkte der blaue Mercedes. Ramon stand daneben und winkte ihr, zu halten.
    „Haben Sie Pech mit dem Wagen gehabt, Ramon?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich habe erfahren, dass Sie kommen würden, und wollte Sie hier abfangen. Haben Sie gehört, was im Haus los ist?“
    „Nein.“
    „Linda scheint ihren Kopf hinsichtlich der Hochzeit durchzusetzen. Und Mrs. Hillburton ist bereit, alles abzublasen. Ich hatte geglaubt, dass alles abgemacht sei. Ich muss mit Ihnen reden.“
    Er sah müde aus und schien ziemlich aufgeregt zu sein. Sie stieg aus. Er ging unruhig hin und her, als ob er nicht wüsste, wie er anfangen soll.
    „Ich hoffe“, begann er schließlich, „dass wir uns zusammentun können, um die Änderung zu verhüten. Sie wissen, dass eine große Hochzeit nicht nur für mich, sondern auch für Sie günstig ist. Vielleicht können Sie Ihren Einfluss bei Mrs. Hillburton geltend machen und mit ihr reden.“
    „Ramon, ist die Aufmachung denn so wichtig für Sie?“
    „Sehr wichtig. Ehrlich gesagt, sie ist zwanzigtausend Dollar wert für mich.
    Mrs. Hillburton hat mir versichert, dass sie diese Summe Linda als Mitgift geben würde, wenn ich sie dazu überrede, die Hochzeit im großen Rahmen stattfinden zu lassen. Und auf dieses Versprechen hin habe ich mich finanziell übernommen.“
    „Also eine Bestechung. Nennt man so etwas nicht so?“
    „Nein, eine Mitgift“, protestierte er indigniert. „Ich war vielleicht dumm, mich auf Bedingungen einzulassen, aber das ist nicht unehrenhaft. In Südamerika ist das immer noch üblich.“
    Als sie weiterfuhr, wurde ihr klar, dass die Hochzeit auch für sie wichtig war. Marq hatte so getan, als ob er froh wäre, die Sache vom Hals zu haben, aber sie hatte gleich gewusst, dass etwas anderes dahinter steckte. Der Auftrag war eine wundervolle Gelegenheit für ein Comeback. Lindas Kleid würde in allen Zeitschriften abgebildet sein, und darunter würde man lesen: Entwurf: Beth Mitchell für das Haus Gibson.
    Beth stand in der großen, finsteren Halle und wartete, während das Mädchen sie meldete. Obwohl die Türen alle geschlossen waren, zog es aus allen
    Ecken, und es roch merkwürdig dumpf, wie in einer tiefen Schlucht oder in einem Grab. Sie wünschte sich, sie hätte Karen mitgebracht.
    „Hilf mir! Hiiilfe, Hiiilfe!“
    Ein grausiges Stöhnen erfüllte die Halle. Voll Entsetzen fuhr Beth herum, um hinaus in die Sonne zu stürzen. Auf das Stöhnen folgte ein Lachen. Dann flog eine Tür auf, und eine strahlende Linda erschien.
    „Es funktioniert!“ erklärte sie

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