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0080 - Ich und die Zeitungshyänen

0080 - Ich und die Zeitungshyänen

Titel: 0080 - Ich und die Zeitungshyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Zeitungshyänen
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Chef war. Wenn er es gewesen sein sollte, so wäre das unangenehm für uns. Ich weiß nicht, ob dann noch eine Möglichkeit besteht, hinter die Geheimnisse von Attention zu kommen.«
    »Sollen wir nicht Andy Brew vernehmen? Das Raubein muss schließlich wissen, wer ihn für den Boxgang mit dir engagiert hat.«
    »Abgesehen davon, dass es fraglich ist, ob er mehr von ihm weiß als einen, wahrscheinlich falschen Namen, so ist meine Rolle ausgespielt, wenn der Chef erfährt, dass die Polizei sich eingeschaltet hat. Er reimt sich dann den Rest zusammen, und sie servieren mich auf irgendeine Art ab. Selbst Lender würde dabei sofort helfen, wenn er erfährt, dass ich ein G-man bin. Wir müssen noch warten, Phil. Ich sitze im Augenblick ganz gut dazwischen. Cooley hält mich für einen zuverlässigen Leibwächter. Und Criss Lender betrachtet mich seit heute Nacht als einen Mann, auf den er zählen kann. Entweder wird es nach dem Fehlschlag heute Nacht dem Bronxgangster doch gelingen, in das Cooley-Geschäft einzudringen, oder sie werden den Krieg weiterführen. In beiden Fällen, so hoffe ich, wird es mir gelingen, in den Kern der Sache vorzustoßen.«
    Phil stoppte den Wagen. Ich stieg aus.
    »Ich rufe dich morgen im Laufe des Tages an, um zu hören, ob ihr Wichtiges von dem Mann auf der Hell Gate Bridge gefunden habt. Bleibe du im Übrigen der Lender-Bande auf den Fersen.«
    Er winkte mit der Hand. Der Lincoln rollte um die nächste Ecke. Ich winkte ein Taxi herbei und ließ mich in die Pension fahren, in der ich als Jack Deen wohnte.
    Ich fand einen Zettel auf meinem Zimmer.
    »Bitte, sofort die nachstehende Nummer anrufen.« Es war die Nummer von Cooleys Privatanschluss.
    Ich ging zum Telefon und wählte die Nummer.
    Cooleys Stimme klang aufgeregt.
    »Wo treiben Sie sich herum?«, schimpfte er. »Kommen Sie sofort zu mir!«
    »Stopp!«, bremste ich. »Wollen Sie mich Tag und Nacht beschäftigen? Ich hatte die Absicht, mich ins Bett zu legen.«
    »Sie können bei mir schlafen, Jack«, sagte er hastig. »Es ist etwas passiert! Und es kann heute Nacht noch mehr passieren. Kommen Sie schnell, sonst könnten Sie zu spät kommen.«
    »Vor wem haben Sie Angst?«, fragte ich höhnisch.
    Er dämpfte die Stimme zum Flüstern.
    »Lender ist lebend von der Hell Gate Bridge zurückgekommen. Er wird zu mir kommen. Er wird…« Er vollendete den Satz nicht, sondern jammerte geradezu flehend. »Beeilen Sie sich, Jack!«
    »Okay«, antwortete ich. »Ich bin in einer halben Stunde bei Ihnen.«
    Als ich aufgelegt hatte, rieb ich mir die Hände. Wenn Cooley jetzt schon von dem Fehlschlag wusste, dann war das ein Beweis, dass es sich bei dem Mann, der unter den Zug geraten war, nicht um den Kopf des Unternehmens gehandelt haben konnte. Dann war noch eine Person mit im Spiel gewesen, und dann war dieser Dritte vielleicht der wirkliche Chef.
    Ich wusch mich, zog mich um und fuhr zum zweiten Mal zur 57. Straße. Cooley öffnete mir erst, als er sich vergewissert hatte, dass ich vor der Tür stand.
    Er war grün im Gesicht und zitterte an allen Gliedern.
    »Es hat nicht geklappt«, stieß er hervor. »Jetzt wird Criss Lender es mir besorgen.« Die Angst ließ ihn seine sonstige Vorsicht vergessen. »Er kennt den Chef nicht, aber mich kennt er. An mich wird er sich halten.«
    »Warum sagen Sie ihm nicht einfach, wer der Chef ist«, meinte ich leichthin.
    Er sah mich mit aufgerissenen Augen an.
    »Das kann ich nicht. Ich wäre erledigt, wenn ich…« Heftig schüttelte er den Kopf. »Nein, das geht nicht. Ich muss bei der Stange bleiben.«
    »Das heißt, dass der Chef Sie in der Tasche hat. Er weiß irgendetwas über Sie, das Ihnen das Genick brechen kann.«
    Ich lachte auf. »Manche Dinge sind komisch, Cooley. Sie verdienen Ihr Geld damit, dass Sie die Geheimnisse anderer Leute ausspähen und in Ihrer Zeitung breittreten. Und ein anderer hat Ihre Geheimnisse ausgespäht und zwingt Sie, den Kopf für ihn hinzuhalten. Soll einer sagen, es gäbe keine Gerechtigkeit auf dieser Erde.«
    Er starrte mich eine Minute lang an, dann wandte er sich um und ging in sein Wohnzimmer.
    Ich suchte mir einen bequemen Platz auf einer Couch, verstaute die Websterpistole so, dass sie mich nicht drückte und schlief in Ruhe ein: ein G-man, der den Leibwächter für einen ängstlichen Ganoven spielte.
    ***
    Ich nahm an Cooleys Frühstück teil. Ich fuhr in seinem Wagen mit in die Redaktion von Attention, und ich war dabei, als wenige Minuten, nachdem wir sein Büro

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