0080 - Ich und die Zeitungshyänen

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Autoren: Ich und die Zeitungshyänen

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noch zwei Minuten leben willst.«
    »James Cooley empfängt keine Besuche mehr«, antwortete ich. »Zu dieser Stunde pflegt er bereits zu ruhen.«
    »Ich werde ihn zur Ruhe bringen«, knirschte Lender. »Zu einer Ruhe, aus der es kein Aufwachen mehr gibt.«
    »Heute nicht, Criss«, lachte ich. »Sehen Sie sich diese Straße an, auf der wir stehen. Nicht sehr belebt, aber doch zu belebt, um erst hier eine Schießerei anzufangen, und dann noch bis in den zwölften Stock zu gelangen, um einen zweiten Mann zu töten. Und ohne Paukenschlag kommen Sie nicht durch diese Tür, Criss. Vielleicht treffen mich Ihre Leute mit dem ersten Schuss, aber diesen Schuss müssen Sie abfeuern. Das würde genügen, um alles andere zu verhindern.«
    Er blickte mir aufmerksam ins Gesicht, dann ließ er den Blick über meinen Anzug gleiten.
    »Du bist so schmutzig«, sagte er leise. »Deine Visage ist dreckig. Wo hast du dich herumgetrieben?«
    »Vielleicht auf einer Eisenbahnbrücke«, antwortete ich lächelnd.
    »Warst du auf der Hell Gate Bridge?«, fragte er geradeheraus, aber so leise, dass seine Leute ihn nicht hörten.
    »Haben Sie Leute verloren?«, erkundigte ich mich.
    »Rabuzzo! Er bekam eine Ladung ab und starb, als wir ihn abtransportierten. Wo ist der Kerl, der das Ding geworfen hat?«
    Ich machte eine Handbewegung, die eindeutig war.
    »Hast du ihn erledigt?«
    »Er rannte in einen Zug.«
    »Dann ist nichts von ihm übrig geblieben.«
    »Fast nichts!«
    »War es der Chef?«
    »Ich kenne den Chef nicht, Criss. Ich weiß nicht, ob er es war.«
    Er rückte noch näher an mich heran.
    »Warum hast du eingegriffen?«
    Ich zog mein Zigarettenpäckchen und klopfte mir ein Stäbchen heraus.
    »Criss, wenn man Sie erledigt hätte, dann hätte ich meinen Job verloren«, erklärte ich lächelnd. »Ich bin Cooleys Leibwächter. Wenn Sie tot sind, benötigt er keinen Leibwächter mehr. Ich aber bin auf mein Gehalt dringend angewiesen.«
    »Du spielst also mit uns?«
    »Kann mich nicht erinnern, so etwas gesagt zu haben. Ich spiele für mich.«
    »Und wenn ich es Cooley stecke, dass du verhindert hast, dass ich in die Luft geblasen wurde?«
    Ich lächelte ihn mitleidig an. »Es wäre dumm von Ihnen, Criss. James Cooley würde mich aus dem Hause jagen, und auf die nächste Bombe, die er oder der Chef Ihnen legt, würden Sie sich ahnungslos setzen.«
    Er verstand das auf seine Weise.
    »In Ordnung«, sagte er. »Wir verstehen uns, und du wirst es nicht zu bereuen haben. Und jetzt gib den Weg frei, damit ich James Cooley fragen kann, wer der Chef ist… oder war.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Sie verstehen nichts, Lender. Ich bin Cooleys Leibwächter und ich gedenke, es zu bleiben. Nachdem der Anschlag an der Hell Gate Bridge misslungen ist, wird er sich mit Ihnen einigen müssen. Das ist klar, aber es ist besser, Sie sagen ihm gar nicht, dass Sie hier waren.«
    Er trat zwei Schritte zurück und starrte mich an. Ich wusste, das war der entscheidende Augenblick. Entweder entschied ersich für die Gewalt, und dann konnte es in wenigen Sekunden scheußlich heiß werden, oder aber er kam zu der Einsicht, dass es nach wie vor sein wichtiges Anliegen war, in Cooleys Geschäft einzudringen. Dann würde er Vernunft annehmen und sich samt seinen Leuten trollen.
    »Ich werde nicht schlau aus dir«, sagte er finster, »aber vor einer halben Stunde hast du etwas für mich getan. Okay, ich rechne, dass du auf meiner Seite bleibst. Mit Cooley werde ich morgen reden.«
    Er drehte sich auf dem Absatz um.
    »Steigt ein, Jungs!«, befahl er seinen Männern barsch. Sie stiegen in den Mercury. Die Türen klappten zu. Der Motor heulte auf. Der Mercury reihte sich in den Fahrzeugstrom ein.
    Ein Lincoln schob sich langsam am Bordstein entlang. Aus dem heruntergekurbelten Fenster sah mich Phil fragend an.
    ***
    Ich bedeutete ihm, ein Stück weiterzufahren. Wir trafen uns an der nächsten Ecke. Ich stieg ein, und er gondelte langsam um den Häuserblock.
    »Ich bin Lender seit Tagen auf den Fersen«, sagte er. »Ich war auch in der Nähe, als es den Knall an der Hell Gate Bridge gab, aber ich habe mich nicht darum kümmern können. Lender dampfte sofort ab. Ich hielt es für richtiger, auf seiner Spur zu bleiben.«
    Ich berichtete Phil, was sich ereignet hatte.
    »Bitte, kümmere dich darum, ob ihr noch so viel von dem Mann findet, dass wir seine Identität feststellen können. Es war der Bursche, der die Managerrolle spielte. Ich weiß nicht, ob er gleichzeitig der