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0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

Titel: 0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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haben mir versprochen, auf sich achtzugeben.«
    »Ich werde stets an dieses Versprechen denken«, sagte Sati und stieg aus dem Wagen. »Gute Nacht, Professor.«
    »Gute Nacht.« Zamorra wartete, bis Sati im Haus war. Dann startete er die Maschine des Volvo und machte sich auf den Heimweg. Die Leute von Male hatten sich bereits zur Ruhe begeben. Es gab kaum Verkehr auf den nächtlichen Straßen. Zamorra fand seinen Nachhauseweg mit schlafwandlerischer Sicherheit. So als wäre er auf den Malediven aufgewachsen. Plötzlich erfaßten die Lichtlanzen der Scheinwerfer eine Straßensperre samt Umleitungstafel.
    »Es ist überall auf der Welt dasselbe«, seufzte Zamorra und folgte dem Pfeil. Der Volvo rumpelte über eine Straße mit tiefen Schlaglöchern. Zamorra wurde gewaltig durchgerüttelt. Er schimpfte unfein und versuchte wenigstens den tiefsten Löchern, die wie riesige Mondkrater aussahen, auszuweichen.
    Mehrmals saß der Wagen auf dem Boden auf. Es knirschte. Gestein schrammte über Blech. Auf einmal ein Husten und Rucken - und dann stand die Karre.
    »Ja gibt's denn so was?« knurrte der Parapsychologe verdrossen. Der Motor war einfach weg. Zamorra drehte den Zündschlüssel ärgerlich um. Der Anlasser jammerte zwar, aber der Motor wollte nicht mehr kommen. Mitten in der Nacht. Weit und breit kein Mensch. Büsche und Bäume zu beiden Seiten der Straße. Das war vielleicht eine unliebsame Überraschung.
    »Diese Schweden!« knurrte Zamorra. »Arbeiten auch nicht mehr so wie früher.«
    Bevor der Professor ausstieg, versuchte er es noch mal mit Starten. Der Mißerfolg blieb ihm treu. Also raus aus dem Wagen. Zamorra suchte und fand den Hebel, der die Motorhaubenverriegelung löste. Ein kurzer Ruck. Dann stieg Zamorra aus. Er klappte die Motorhaube hoch und fingerte an den Eingeweiden des Volvo herum.
    In dieser Sekunde vernahm er hinter sich ein verräterisches Geräusch. Augenblicklich zuckte er herum und sah sich drei Untoten gegenüber, die, mit armdicken grünen Stöcken bewaffnet, langsam auf ihn zukamen…
    ***
    Der Dämon sah grauenerregend aus.
    Seine Fratze glich einem gotischen Wasserspeier. Sein Körper war mit einem zotteligen Fell bedeckt. Eine glühende Aura umgab ihn. Er war übergroß. Sein furchtbarer Blick zwang Herbert Schwarz auf die Knie. Der Verbannte traute seinen Augen nicht. Konnte es so viel Horror denn überhaupt geben?
    Zanos verzerrte sein Gesicht zu einem schrecklichen Grinsen. Funken, grün und blau, umknisterten seine stumpfen Hörner, die aus seinem kantigen Schädel ragten. Er war das Ebenbild des Teufels. Er sah genauso aus wie jene Schreckensgestalt in den Märchen, die man Herbert zu Hause erzählt hatte.
    »Ich bin Zanos!« donnerte die Stimme des Dämons über die Insel. »Der Herr des Grauens.«
    Herbert starrte fassungslos auf den kräftigen Pferdefuß des riesigen Scheusals.
    »Der Satan hat viele Brüder!« dröhnte Zanos' Stimme durch die Nacht. »Ich bin einer davon!«
    Satan. Teufel. Das war Herbert Schwarz' Partner. Nur mit ihm konnte er sich verbünden. Nur mit ihm konnte er jenen Pakt schließen, der ihn von dieser Insel wegkommen ließ. Herbert ließ sich nach vorn fallen. Er lag nun mit dem Gesicht im Sand. Es knirschte zwischen seinen Zähnen. Der Verbannte rührte sich nicht.
    Er hörte den Dämon schnaufen.
    »Dein Diener!« stöhnte Herbert ängstlich. »Immer dein Diener, mächtiger Zanos!«
    »Du hast einen Pakt mit dem Bösen erwogen.«
    »Ja, Herr. Ja.« Herbert wagte nicht, den Kopf zu heben. Wie würde Zanos seine Absicht aufnehmen? Mit Wohlwollen? Oder wütend, weil er sich erdreistet hatte, ein solches Ansinnen überhaupt in Betracht zu ziehen? Er, ein mieser kleiner Sterblicher, der dem Willen dieses mächtigen Dämons völlig ausgeliefert war.
    Zanos stieß ein gemeines Lachen aus. »Du scheinst nicht zu wissen, auf was du dich einzulassen gedenkst.«
    »Mir ist alles recht, wenn ich nur von dieser verdammten Insel runterkomme und grausame Rache nehmen kann. Gib mir die Kraft dazu, großer Zanos.«
    »Du wirst in der Hölle enden!«
    »Meine Seele ist der Hölle bereits gewiß. Ich habe nichts mehr zu verlieren, jedoch sehr viel zu gewinnen!«
    »Nun gut, dann soll der Pakt gelten!« donnerte Zanos' laute Stimme durch die Nacht. Herbert blieb benommen auf dem Bauch liegen. So einfach war das, mit dem Teufel ins Geschäft zu kommen? Keine Klauseln? Keine Bedingungen? Natürlich nicht. Die Angelegenheit war klar entschieden. Wer sich mit dem Satan

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