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0081 - Der Sensenmann als Hochzeitsgast

0081 - Der Sensenmann als Hochzeitsgast

Titel: 0081 - Der Sensenmann als Hochzeitsgast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bill Conolly.
    »Später.« Ich winkte ab. »Erst umziehen.«
    »Eigentlich habe ich Durst«, sagte Bill und leckte sich über die Lippen.
    Sheila hatte seine Worte gehört. »Soweit kommt das noch!« fuhr sie ihm in die Parade. »Schlucken kannst du nachher genug.«
    Bill zog einen Flunsch. »Ich meinte ja nur.«
    Wir betraten das Schloß-Eck Erich Gehrmann, der Wirt, empfing uns mit einem kräftigen Händedruck. Als er Shao und Suko sah, stutzte er.
    »Keine Angst«, sagte der Chinese, »ich beiße nicht.«
    »Das habe ich auch nicht angenommen, sonst beiße ich nämlich zurück.«
    Wir lachten. Das Eis war gebrochen.
    »Sie wollen sicher Ihre Zimmer sehen?« fragte Erich Gehrmann. Er mußte die Frage wiederholen, da wir seinen Dialekt nicht richtig verstanden hatten. Der Wirt bemühte sich dann, hochdeutsch zu sprechen.
    Als wir bejahten, wies er mit der Hand auf die geschwungene Holztreppe. »Bitte, gehen Sie nach oben.« Ein Hausdiener stand bereit und nahm sich des Gepäcks an.
    Der Wirt ging vor. Die Stufen der Treppe waren mit Teppichen ausgelegt. Will Mallmann hielt sich neben mir. Er redete nur von seiner Hochzeit und davon, daß Karin Becker in drei Stunden bereits einen anderen Namen trug.
    Ich gönnte es dem guten Will von ganzem Herzen.
    Wir erreichten die erste Etage. Rustikal wie das Treppenhaus war auch der lange Flur. Wir sahen dicke Holzbalken an der Decke, die Türen bestanden aus Eichenholz.
    Der Wirt schloß auf. »Ich hoffe, es gefällt Ihnen hier, Gentlemen.«
    »Wenn das Essen so gut ist wie die Einrichtung, sicher«, sagte Bill Conolly.
    »Das ist noch besser.«
    »Dann kann ja nichts mehr schiefgehen.«
    Der Wirt schloß zuerst die Zimmertür der Conollys auf. Im selben Augenblick wurde die Tür gegenüber geöffnet, und eine Frau stand auf der Schwelle.
    Karin Becker!
    ***
    »Das kann nur der Besuch aus London sein«, sagte sie und lächelte so strahlend, wie es sich eben für eine Braut gehört.
    »Oh«, machte Bill. »Sag bloß, das ist deine Zukünftige, Will!«
    Der Kommissar ging auf Karin Becker zu und legte einen Arm um sie. »Ja, Bill, das ist Karin Becker.«
    »Na, dann kann ich nur gratulieren.« Bill lachte herzlich und streckte seine rechte Hand aus. »Ich heiße Bill Conolly, und das ist Sheila, meine Frau.«
    »Ich habe bereits viel von Ihnen gehört«, meinte Karin Becker lächelnd, »und freue mich, Sie endlich kennenzulernen.«
    Der Wirt sah wohl, daß er störte, schloß die weiteren Türen auf und zog sich zurück.
    Wir machten uns bekannt.
    Mit Shao und Suko sprach Karin Becker englisch. Das Eis war sofort gebrochen.
    Ich kannte Karin Becker. Deshalb kam ich auch zum Schluß an die Reihe. »Hallo, John, wie geht es Ihnen?«
    »Gestern ging’s noch.« Für diese Antwort kassierte ich von Jane Collins einen Rippenstoß, und Will Mallmann mußte grinsen. Er kannte mich inzwischen gut genug.
    Wir plauderten fünf Minuten auf dem Flur. Alle redeten durcheinander. Sheila war es schließlich leid. »Kommt Kinder, wir müssen uns umziehen.«
    Auch Karin Becker hatte sich noch nicht umgezogen. Rasch verschwanden wir in unseren Zimmern.
    Ich wuchtete die zwei Koffer in den Raum und legte sie auf den Tisch.
    Das Zimmer war gemütlich eingerichtet. Das Doppelbett mit den hohen Federbetten lud direkt zum Schlafen ein. Der Schrank war bemalt, der Teppichboden dick und flauschig, und die beiden Stofflampen über dem Bett und der rustikalen Sitzecke paßten haargenau zu der Einrichtung.
    Ein kleiner Balkon führte nach draußen, eine schmale Tür zur Dusche und Toilette.
    Man konnte es aushalten.
    Jane Collins packte schon den Koffer aus, während ich eine Zigarette rauchte.
    »Wie gefällt sie dir?« fragte ich.
    »Karin Becker? Gut, John.« Sie drehte sich zu mir herum und nickte bekräftigend. »Ehrlich. Ich glaube, Will hat da eine ausgezeichnete Wahl getroffen.«
    Ich nickte. »Das meine ich auch.«
    »Am besten ziehst du dich erst um«, schlug Jane Collins vor. »Dann habe ich hinterher etwas Zeit.«
    »Mir egal.«
    Jane deutete auf die schmale Tür. »Du kannst schon duschen. Ich lege dir inzwischen deine Sachen heraus.«
    »Wie eine alte Ehefrau«, spaßte ich.
    »Alte habe ich überhört.«
    Ich stand schon an der Tür. »War ja auch nur ein Vergleich.« Das Bad war klein. Die Kacheln schimmerten grün. Alles blitzte vor Sauberkeit.
    Bevor ich mich auszog, reichte Jane mir noch frische Unterwäsche und meinen Bademantel durch den Türspalt.
    »Doch wie eine Ehefrau«,

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