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0081 - Der Sensenmann als Hochzeitsgast

0081 - Der Sensenmann als Hochzeitsgast

Titel: 0081 - Der Sensenmann als Hochzeitsgast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wiederholte ich.
    »Sei ruhig.«
    Ich schloß die Tür, duschte und jagte mir durch die Wasserstrahlen den letzten Rest an Müdigkeit aus dem Körper. Danach zog ich frische Wäsche an, schlüpfte in den Bademantel und verließ die Dusche.
    Jane hatte sich auch schon ausgezogen und ihre phantastische Figur in einen Hausmantel gehüllt, den ein Gürtel in der Taillenhöhe zusammenhielt.
    Die blonde Detektivin stand am Fenster und schaute nach draußen.
    Ich rubbelte mir noch den nassen Kopf ab. »Du kannst, Jane«, sagte ich.
    »John, schnell, komm her!«
    Mit drei Schritten war ich bei ihr, legte ihr meine Hand auf die Schulter und spürte unter dem dünnen Stoff die warme Haut. »Was ist denn?«
    »Siehst du die Wolke da?«
    »Wo?«
    »Über dem Tal. Aus der Richtung sind wir doch gekommen.« Ich drehte den Kopf ein wenig nach links und schaute genauer hin. Jetzt sah ich es auch. Eine Wolke schwebte in der sonst klaren Luft. Kein Nebelstreif, sondern eine regelrechte Wolke, an der ich jedoch nichts Besonderes feststellen konnte.
    »Ich sehe sie«, erklärte ich, »mehr aber auch nicht.«
    »Hast du auch genau hingeschaut?«
    »Ja.«
    »Okay.« Jane Collins duckte sich und tauchte aus meinem Griff. »Vielleicht habe ich mich auch geirrt.«
    »Wieso? Was geht hier eigentlich vor? Was willst du denn gesehen haben?«
    »Ich glaubte, in der Wolke die Umrisse eines Omnibusses gesehen zu haben. Aber eines kleinen Fahrzeugs.« Sie lächelte hölzern. »Seit wann können Omnibusse fliegen?«
    »Sie haben es mit den Hunden gelernt«, erwiderte ich und hatte Mühe, ernst zu bleiben.
    »Weißt du was, John?« sagte Jane und ging schon auf die Tür zum Bad zu.
    »Nein.«
    »Dir fehlt die sittliche Reife«, belehrte sie mich, sprach’s, knallte die Tür hinter sich zu und ließ mich stehen.
    Fliegende Busse! Jane hatte wirklich Nerven. Wahrscheinlich war sie übermüdet und überreizt. Kein Wunder, bei dem verdammten Alltagsstreß. An Dämonen oder finstere Mächte dachte ich in dem Zusammenhang überhaupt nicht.
    Und das war mein Fehler…
    ***
    Jutta Mehnert glaubte zu träumen.
    Der Bus schwebte tatsächlich in die Höhe. Sanft und sachte, als hätte der Unheimliche Angst, irgendeinen der Fahrgäste zu verletzen. Höher glitt er, immer höher, dabei war er eingehüllt in eine dichte Nebelwolke.
    Die junge Lehrerin atmete schwer. Sie spürte ihr Herz oben im Hals klopfen, sie zitterte, sie wußte nicht mehr weiter, denn so etwas durfte es nicht geben.
    Und doch war es eine Tatsache.
    Ihre Blicke glitten durch den Bus. Sie sah die ältere Kollegin, die immer noch auf dem Sitz lag und ihre Hand gegen das Herz gepreßt hielt. Elfriede Kirst atmete jetzt ruhiger. Die Tropfen schienen geholfen zu haben.
    Weiter glitt der Bus.
    Lautlos wie ein Segelflugzeug.
    Jutta schaute nach draußen, aber der Nebel nahm ihr die Sicht. Dann aber tauchte die Skelettfratze auf. Sie sah den grinsenden schwarzen Totenschädel mit den hellen Augen, und die Angst wurde größer.
    Die Horror-Gestalt begleitete sie auf ihrem Flug.
    Aber wohin? Welches Ziel hatte der Bus, der allen Naturgesetzen trotzte und davonflog?
    Die einzigen, die keine Angst zu haben schienen, waren die Kinder. Für sie mußte es so etwas wie ein Abenteuer sein, denn niemand von ihnen schrie oder weinte. Die Kleinen saßen mit staunendem Gesichtsausdruck auf ihren Plätzen und schauten sich um. Sie wagten nicht einmal zu sprechen, so sehr hatten die Ereignisse sie in ihren Bann gezogen.
    Auch Jutta setzte sich jetzt. Sie nahm vor ihrer Kollegin Platz. Dabei drehte sie sich so, daß sie über die Grifflehne schauen konnte und Elfriede Kirst ansah.
    Die ältere Kollegin öffnete die Augen. Sie sah bedauernswert aus. Blaß das Gesicht, so blaß, als würde kein Blut mehr durch ihre Adern fließen. Das sonst streng zurückgekämmte Haar hatte sich gelöst. Der Knoten hielt zwar noch, war aber unordentlich gesteckt Elfriede Kirst öffnete die Augen. Sie schaute Jutta an. Die junge Lehrerin lächelte.
    »Was ist eigentlich geschehen?« erkundigte sich Elfriede Kirst flüsternd.
    Jutta überlegte sich die Antwort. Dann sagte sie: »Wir sind entführt worden und schweben jetzt in der Luft, von einer Nebelwolke umgeben.«
    »Das gibt’s doch nicht.«
    »Doch.«
    Elfriede Kirst wollte sich aufrichten, doch Jutta faßte ihre Schultern, drückte sie zurück. »Nein, Sie müssen liegen bleiben, Frau Kirst. Es ist besser für Sie. Denken Sie an Ihr Herz.«
    »Ja, ja.«
    »Fliegen wir jetzt nach

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