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0081 - Ich galt als Verräter

0081 - Ich galt als Verräter

Titel: 0081 - Ich galt als Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich galt als Verräter
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davon unterrichtet worden sei, daß in der Wohnung des FBI-Beamten Jerry Cotton eine Schießerei stattgefunden habe. Die sofort zum Tatort eilenden Beamten hätten die Leiche des bekannten und mehrfach vorbestraften Gangsters Buck Allons vorgefunden. Und nun folgte meine kurze Schilderung des Kampfes. Danach wurde der Inhalt von Buck Allons’ Taschen aufgezählt.
    Ich unterschrieb, gab das Protokoll zurück, und der fleißige Cop verabschiedete sich. Ich brachte ihn bis zur Tür. Als ich sie geschlossen hatte, blieb ich nachdenklich stehen.
    In den letzten Tagen war ich kaum zum Nachdenken gekommen. Jetzt hatte mir das Protokoll die ganze Sache mit Buck Allons ins Gedächtnis zurückgerufen.
    Und erst jetzt fiel mir etwas auf, was geradezu sensationell war: Buck Allons hatte mich zweifellos im Auftrag des gleiches Mannes ermorden sollen, der auch die Drohbriefe an Garren wegen der angeblich gestohlenen Raketen geschrieben hatte.
    Wenn aber Buck Allons mich im Auftrag dieses Mannes hatte töten sollen, dann ergab sich ja zwangsläufig eine entscheidende Frage: Woher wußte dieser Mann, daß ich die Raketensache verfolgte? Und woher konnte er es zu einer Zeit wissen, als selbst Mr. High und Phil noch nichts davon ahnten?
    Ich rekonstruierte den Verlauf der Ereignisse: Abends hatten wir mit Garren in Mr. Highs Büro gesprochen. Am nächsten Morgen war ich mit dem Brief zur Universtiät gefahren. Gegen elf hatte ich die Universtiät wieder verlassen. Da ich kurz nach Mittag imm Office sein wollte, hatte ich unterwegs in einem Drugstore etwas gegessen. Dann war ich zu mir gefahren. Alles in allem war ich höchstens nur anderthalb Stunden nach meinem Fortgang von der Universität bei mir zu Hause angekommen.
    Nur anderthalb Stunden. Um den Brief an Buck Allons zu schreiben und ihm mit einem Expreßboten zustellen zu lassen, brauchte der Unbekannte 30 Minuten. Um sich das inzwischen an der Post hinterlegte Päckchen abzuholen, konnte Buck Allons abermals mit 30 Minuten auskommen. Dann hatte er noch immer Zeit, um vor mir in meiner Wohnung anzukommen.
    Es war möglich! Wenn es aber so war, dann gab es nur einen Ort, wo der Briefschreiber erfahren haben konnte, daß ich mich um die Sache kümmerte: an der Universität:
    Ich griff zu Hut und Mantel und ging hinaus. Wenige Minuten später rollte mein Jaguar langsam durch die Straßen in Richtung Universität.
    ***
    Phil war in den letzten Tagen auch nicht müßig gewesen. Geduldig war er in der Gegend herumgelaufen, hatte -zig Leute gesprochen und scheinbar harmlose Unterhaltungen mit ihnen geführt. In Wirklichkeit hatte jede Unterhaltung ein oder zwei Fragen enthalten, auf die es ihm angekommen war.
    Jetzt rundete sich für ihn langsam ein Bild ab, das eines Tages zur Verhaftung der Bande ausreichen würde. Aber noch war es nicht soweit. So falsch es ist, im richtigen Augenblick zu zögern, so verhängnisvoll ist es, im falschen Augenblick zuzugreifen. Phil war ein routinierter Bursche und wollte beides vermeiden.
    Abends gegen sechs kreuzte er wieder im Revier in der 98. Straße auf und fragte nach dem Reviervorsteher. Lieutenant Baker war noch anwesend und bat Phil in sein Zimmer.
    »Nun, Mr. Decker«, fragte er, »wie kommen S.ie voran?«
    Phil zuckte die Achseln.
    »Es geht. Ich weiß jetzt von sechs Geschäftsleuten, daß sie erpreßt werden. Ich habe gesagt, sie sollen vorläufig weiterzahlen. Länger als eine Woche dauert es ja doch nicht mehr, und vielleicht finden wir dann bei der Bande noch etwas von den erpreßten Geldern vor, so daß wir Rückzahlungen an die Geschädigten veranlassen können.«
    Baker staunte.
    »In einer Woche wollen Sie genug Beweismaterial gegen die Bande Zusammentragen?«
    Phil grinste.
    »Von wollen kann gar keine Rede sein! Ich muß. Was glauben Sie, was bei unserem Verein für ein Arbeitsanfall besteht?«
    Phil zündete sich eine Zigarette an und setzte sich auf einen unbequemen Holzstuhl neben Bakers Schreibtisch.
    »Sagen Sie mal, Baker«, fing er vorsichtig an, »wie lange sind Sie eigentlich schon hier in diesem Revier tätig?«
    »Als Reviervorsteher erst seit vier Jahren. Polizist und später Sergeant bin ich hier seit weitern vier Jahren. Vorher war ich zwei Jahre auf der Polizeischule und hinterher im Hauptquartier. Aber ich bin in der 98. Straße geboren. Ich kenne die Gegend hier genauer als die Akten auf meinem Schreibtisch.«
    »Dann kennen Sie sicher auch die Leute, was?«
    Baker lachte.
    »Als Junge habe ich den Leuten hier

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