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0081 - Ich galt als Verräter

0081 - Ich galt als Verräter

Titel: 0081 - Ich galt als Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich galt als Verräter
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Blindgänger.«
    Eine Weile blieb es still am anderen Ende der Leitung, dann ertönte ein entsetztes Schnaufen, und schließlich stöhnte der Captain: »Meine Güte, Atomraketen in Gangsterhand! Ja — aber… was — was können wir denn da tun?« Man hörte die völlige Ratlosigkeit aus seiner Stimme.
    »Ich weiß, welches Gebäude heute nacht beschossen werden soll«, sagte Mr. High. »Wir haben nicht mehr viel Zeit. Schicken Sie uns die Leiter Ihrer Bereitschaftsdienste!«
    »Jawohl, sofort!«
    »Alarmieren Sie selbst inzwischen alle Ihre Bereitschaftsdienste!«
    »Klar!«
    »Alarmieren Sie vorsorglich auch schon alle Feuerwehren! Tarnen Sie es als einen von Washington befohlenen Übungsluftschutzdienst!«
    »Aber das kann ich doch nicht…«
    »Ich übernehme jede Verantwortung«, unterbrach Mr. High. »Lassen Sie außerdem in Ihrer Fahrbereitschaft alle einsatzfähigen Fahrzeuge fahrbereit machen!«
    »Ja, natürlich.«
    »Sobald sich etwas Neues ergibt, rufe ich Sie wieder an. Den Einsatz in dem bedrohten Gebiet bespreche ich mit den Leitern Ihrer Bereitschaftsdienste. Ende!«
    Mr. High legte den Hörer auf. Als er seinen Mantel auszog, stürmte John Garren hochroten Kopfes und ohne anzuklopfen ins Zimmer.
    »Was soll das heißen?« brüllte er. »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen? Soll diese idiotische Drohung etwa auf einmal ernst genommen werden?«
    »Das müssen wir wohl, nachdem auf der Wetterinsel eine Cornwall-Rakete als Blindgänger niedergegangen ist! Denn daß auch die nächsten Raketen Blindgänger sein werden, kann uns ja leider niemand garantieren. Oder wollen Sie tatenlos Zusehen, daß Ihr Komplex 17 heute nacht atomisiert wird?«
    Garren hatte nur für einen Augenblick die Nerven verloren. Dann zeigte er, warum er Chief Manager der General Steel Unit Company geworden war.
    »Ich muß Anordnungen treffen«, sagte er. »Den Werkschutz alarmieren, die Werkfeuerwehr. Ich muß entscheiden, welche Maschinen in Sicherheit gebracht werden müssen, welche Papiere… Wo kann ich telefonieren?«
    Mr. High öffnete die Tür zu seinem Vorzimmer. Er deutete auf das Telefon. »Bitte!«
    Garren eilte an den Apparat. Mr. High konzentrierte sich auf seine Arbeit. Jetzt hing alles von einer sauberen Organisation ab. Während er überlegte, welche Schritte er noch einleiten müßte, klingelte wieder das Telefon.
    Er meldete sich. Eine aufgeregte Stimme sagte: »Sie sind der Distriktchef der New Yorker FBI-Behörde?«
    »Ja, allerdings. Mit wem spreche ich?«
    »Hier ist W. D. Conans, Generaldirektor der United Motors Company. Vor einer Viertelstunde erhielt ich durch einen Expreßboten den dritten Erpresserbrief. Ich würde Sie nicht damit belästigen, wenn darin nicht angedroht wäre, daß heute nacht der Werkkomplex 17 der General Steel in die Luft gesprengt werden soll. Solche Drohungen, auf unser Werk bezugnehmend, habe ich schon vor einer Woche erhalten, aber da von Raketen mit atomarem Sprengkörper die Rede war, habe ich es für einen albernen Witz gehalten. Ich halte es eigentlich auch jetzt noch für einen Witz, aber ich dachte mir…«
    »Ja«, nickte Mr. High. »Es war auf jeden Fall besser, daß Sie uns unterrichte-. ten. Lesen Sie mir bitte das Schreiben vor!«
    Conans tat es. Mr. High hörte es an und dachte dabei. Wo nur Jerry bleibt? Er ist der einzige, der sich schon um die Sache gekümmert hat. Wir anderen wissen doch alle von nichts…
    ***
    Im Telefonbuch suchte ich mir Mr. Hoopkins’ Adresse.
    Er wohnte in der 34. Straße Ost.
    Ich schlug die Tür der Telefonzelle hinter mir zu, setzte mich in meinen Jaguar und schaltete die Polizeisirene ein.
    Vor mir spritzten die Fahrzeuge zur Seite. Die Mitte der Fahrbahn lag meilenweit frei für mich. Ich trat das Gaspedal durch und zog die Augenbrauen leicht zusammen, wie man es unwillkürlich macht, wenn man gespannt geradeaus blickt.
    Die Zusammenhänge dieses Falles waren mir so ziemlich klar, wenn auch in manchen Punkten Kleinigkeiten fehlten. Die würden die Verhöre klären. Jetzt galt es, Hoopkins zu verhaften.
    Hoopkins, der seine Stellung mißbraucht hatte, um sich in den Besitz tödlicher Waffen zu setzen.
    Hoopkins, der größenwahnsinnig geworden sein mußte, seit er mit Waffen umging, die Verderben über ganze Landstriche bringen konnten.
    Der Buck Allons auf mich gehetzt hatte.
    Und der seine eigene Sekretärin umgebracht haben dürfte, als er dazukam, wie sie mich anrief, weil ihr vermutlich ein Verdacht gekommmen oder eine schreckliche

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