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0081 - Ich galt als Verräter

0081 - Ich galt als Verräter

Titel: 0081 - Ich galt als Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich galt als Verräter
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Special Agent des FBI.«
    Er setzte seinen Hut wieder auf, drehte sich um und stieg hinter Joe Warren die Treppe hinab. Als sie schon auf dem Absatz zur dritten Etage waren, brüllte ihm Bob Leavens nach: »Wir sprechen uns noch, G-man!«
    Phil beugte sich übers Geländer und sah durch den Treppenschacht nach oben in Bobs haßverzerrtes Gesicht.
    »Davon bin ich felsenfest überzeugt«, sagte Phil ruhig.
    ***
    Ich war zur Universität gefahren. Das Gebäude lag im Dunkeln. Anscheinend gab es heute keine Abendvorlesungen. Ich suchte den Hausmeister. Ich klapperte vier Gebäude ab, bis ich in einem fünften, in der Kelleretage, Licht brennen sah. Ich suchte eine Treppe, fand sie, stieg hinab und stand vor einer Tür.
    Mit der Taschenlampe leuchtete ich die Tür ab. In Augenhöhe war ein Schildchen neben der Klingel.
    Jack Genderless, Hausverwalter
    Ich klingelte.
    Es dauerte eine Weile, bis mir ein kräftig gebauter Mann Ende 40 öffnete.
    »Mr. Genderless?« fragte ich.
    »Ja, warum?« fragte er zurück.
    »Ich bin von der Presse«, behauptete ich. »Wir bereiten eine Artikelserie Über unsere Hochschulen vor. Kann ich mich ein paar Minuten mit Ihnen unterhalten?«
    Er wischte sich die Hände an der Hose ab und nickte.
    »Kommen Sie rein, Mister.«
    Er führte mich in eine große Wohnküche, wo eine robuste Frau damit beschäftigt war, Geschirr zu spülen.
    »Da ist ein Mister von der Presse, Frau«, sagte der Hausmeister. »Er will sich mit mir unterhalten.«
    Die Frau nickte mir zu. »Wollen Sie eine Tasse Kaffee?« fragte sie.
    »Ja, danke. Das wäre nett.«
    Wir setzten uns an einen Rauchtisch. Genderless sah mich fragend an.
    »Habe ich Sie nicht schon mal gesehen?« murmelte er.
    Es war gut möglich, daß er mich gesehen hatte, als ich mit Phil in der Universität den Vortrag über moderne Kriminalistik gehalten hatte. Hoffentlich erinnerte er sich jetzt nicht daran.
    »Schon möglich«, brummte ich. »Ich war zwei- oder dreimal in der Universität als Gasthörer bei bestimmten Vorlesungen, die mich besonders interessierten.«
    Das schien ihn zu beruhigen, denn er nickte verständnisvoll.
    »Ich hätte zunächst gern ein paar Angaben Über das Lehrpersonal«, sagte ich. »Nicht das, was man im Sekretariat erfahren kann, sondern mehr vertrauliche, persönliche Angaben, wissen Sie?«
    Sein Gesicht wurde mißtrauisch.
    »Ich verstehe nicht ganz, wie Sie das meinen?«
    »Darf ich einfach Fragen stellen?« erkundigte ich mich.
    »Das wird wohl das beste sein.«
    Ich bot ihm eine Zigarette an. Nachdem wir sie beide angeraucht hatten, begann ich.
    »Wie kommen Sie so im allgemeinen mit dem Lehrpersonal aus?«
    Genderless zuckte die Achseln.
    »Ach, wissen Sie, das ist ganz verschieden. Es gibt Professoren, die unterhalten sich mit mir, als ob ich einer von ihnen wäre. Wirklich, manche sind ganz nette Kerle, nicht wahr Frau?«
    »Ja, manche sind ganz nette Kerle«, wiederholte seine bessere Hälfte.
    Ich tastete mich langsam vor.
    »Gibt es da gewisse Unterschiede nach den Fächern, die sie unterrichten? Kann man etwa verallgemeinern und sagen: Die Geisteswissenschaftler sind schlimmer als die Mathematiker oder umgekehrt?«
    Er wiegte den Kopf und brummte: »Die Naturwissenschaftler sind schlimmer, möchte ich sagen. Vielleicht liegt’s einfach nur daran, daß man mit ihnen mehr zu tun hat. Immer ist bei denen was entzwei. Manchmal glaubt man, sie machen ihre Experimente nur, um die Sachen kaputtzukriegen.«
    Ich grinste.
    »Was für Experimente werden denn heute so gemacht? Gibt es auch ganz moderne? Meinetwegen über Raketen oder so?«
    Genderless nickte eifrig.
    »Aber sicher! Man braucht doch Nachwuchs! Wir haben allein vier Fachleute für Raketentechnik.«
    Ich tat, als dächte ich angestrengt nach. »Ich hatte vor ein paar Monaten mal mit einem zu tun«, murmelte ich. »Wenn ich mich nur auf den Namen besinnen könnte…«
    »Professor Yasley vielleicht?« meinte Genderless hilfsbereit.
    Ich hob die Schultern.
    »Ich weiß es wirklich nicht mehr. Er hatte vorn oben einen Goldzahn, das weiß ich noch.«
    »Das kann nur Hoopkins gewesen sein. Er ist aber noch nicht sehr lange bei uns. Vielleicht ein halbes Jahr. Vorher war er bei einer Firma, die richtige Raketen für die Armee gebaut hat. Das heißt, bei der Firma war er nebenher noch bis vor vierzehn Tagen Mitarbeiter. Aber jetzt mußte er es aufgeben, weil er bei uns zuviel zu tun hat.«
    »Wissen Sie, warum er seinen Job dort überhaupt aufgegeben

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