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0082 - Die Horror-Nacht

0082 - Die Horror-Nacht

Titel: 0082 - Die Horror-Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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meine Schreck-Sekunde nicht schneller als die beiden überwunden hätte.
    Ich stürmte los.
    Charisse bekam von mir einen kräftigen Stoß, der ihn gegen die Wand warf. Auch Garland beförderte ich mit einem Stoß zur Seite.
    Das blitzende Messer zerschnitt die Luft. Es sauste von oben nach unten. Die Klinge hätte Inspektor Charisse getroffen, wenn ich ihn nicht aus dem Gefahrenbereich gestoßen hätte.
    Edwige schien es egal zu sein, wen sie mit ihrem gefährlich langen Messer umbrachte. Wichtig schien ihr lediglich zu sein, daß einer von uns dreien das Leben verlor.
    »Edwige!« brüllte Jack Garland entsetzt.
    Sie hörte nicht.
    Die Klinge flitzte auf meinen Bauch zu. Garland und Charisse hielten den Atem an. Ich brachte mich mit einem Sprung vor der Klinge in Sicherheit. Der Messerarm schoß nach oben.
    Der blitzende Strahl raste an meinem Gesicht vorbei.
    Ich fing den Arm ab. Edwige Garland entwickelte unglaubliche Kräfte. Es gelang ihr, sich von mir loszureißen.
    Erneut stach sie zu, und um ein Haar hätte sie mich diesmal erwischt. Ich war gezwungen, mit meinen Handkanten gegen die Frau vorzugehen.
    Mein zweiter Schlag entwaffnete sie.
    Jetzt stürzten sich Delmer Charisse und Jack Garland auf sie. Sie klemmten die tobende Frau zwischen sich ein.
    Sie schrie wie am Spieß.
    »Laßt mich los!« kreischte sie. »Laßt mich los! Ihr dürft Jill nicht pfählen! Sie ist meine Tochter! Sie ist kein Vampir. Ich bringe euch um! Ich töte jeden, der meinem Kind so etwas Schreckliches antun möchte!«
    Mit vereinten Kräften gelang es uns, die irrsinnige Frau zu überwältigen. Jack Garland redete auf sie ein.
    Sie verstand kein Wort von dem, was er sagte. Aber sie beruhigte sich allmählich wieder. Wenige Minuten später verfiel sie in eine brütende Lethargie.
    Es bestand nicht mehr die Notwendigkeit, sie festzuhalten. Wir konnten sie gefahrlos loslassen.
    Auf Inspektor Charisses Wunsch brachte Jack Garland die Frau in ihr Zimmer zurück und schloß sie darin ein.
    Wir folgten dem Wirt. Der Mann schluckte schwer. Verzweifelt schüttelte er den Kopf. »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.«
    »Ihre Frau gehört dringend in ärztliche Pflege«, sagte Delmer Charisse ernst. »Man muß sie vorübergehend in einer geschlossenen Anstalt unterbringen.«
    »Ich soll Edwige in ein Irrenhaus stecken?« fragte der Wirt entrüstet.
    »Ihre Frau ist mit den Nerven völlig fertig, Mr. Garland«, sagte ich. »In einer psychiatrischen Klinik kann man ihr helfen.«
    »Edwige ist nicht verrückt. Der Schmerz hat ihren Verstand verwirrt. Sie kommt schon wieder klar«, sagte Garland.
    »Wollen Sie, daß sich das von vorhin wiederholt?« fragte Inspektor Charisse ärgerlich. »Wenn John Sinclair nicht gewesen wäre, hätte Ihre Frau uns beide umgebracht. Edwiges Zustand ist nicht nur für sie selbst kritisch. Er ist darüber hinaus für ihre Mitmenschen gefährlich. Wenn Sie mir jetzt Ihr Einverständnis geben, sorge ich dafür, daß Ihre Frau noch in dieser Stunde abgeholt wird.«
    Garland preßte die Kiefer fest zusammen.
    »Sie müssen sich damit einverstanden erklären«, sagte ich eindringlich. »Sie wollen doch, daß Ihre Frau so bald wie möglich wieder gesund wird. Von selbst wird sie das nicht. Sie braucht die Hilfe guter Ärzte. Je später diese Hilfe einsetzt, um so geringer sind die Erfolgschancen.«
    Jack Garland atmete geplagt aus. Er sah ein, daß wir es mit ihm und mit seiner Frau nur gut meinten.
    »Na schön, Inspektor. Veranlassen Sie, daß Edwige abgeholt wird.«
    ***
    Fünfundvierzig Minuten später wurde Edwige Garland von einem Krankenwagen abgeholt. Jack Garland begleitete seine Frau.
    Vor der Kneipe, die alle Gäste mittlerweile verlassen hatten, verabschiedete sich Inspektor Charisse von mir.
    »Wie sehen Ihre Pläne aus?« wollte er noch wissen.
    Ich hob die Schultern. Es war kühl geworden. »Ich werde mir das Schloß morgen von innen ansehen.«
    »Das wird Garco nicht zulassen. Und wenn Sie gewaltsam eindringen, wird er Sie wegen Hausfriedensbruch verklagen.«
    »Ich werde eine Möglichkeit finden, in das Schloß zu gelangen.«
    »Am Tag kann Graf Morloff nichts unternehmen.«
    »Diesen Umstand will ich mir zunutze machen. Ich werde versuchen, sein Versteck ausfindig zu machen, und wenn mir das gelungen ist, sorge ich dafür, daß der gefährliche Blutsauger zu Staub zerfällt.«
    »Wenn ich Ihnen irgendwie helfen kann, lassen Sie es mich wissen, Sinclair.«
    »Vorläufig ziehe ich es vor, allein zu

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