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0082 - Die Horror-Nacht

0082 - Die Horror-Nacht

Titel: 0082 - Die Horror-Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Geheimganges.
    »Wunderbar«, sagte ich zufrieden.
    »Ich habe keine Ahnung, wohin dieser Gang führt.«
    »Das macht nichts. Es wird sich herausstellen.«
    »Vielleicht landen wir in Graf Morloffs Gruft.«
    »Das wäre nicht einmal so schlecht«, sagte ich. »Dann könnte ich diesem Blutsauger gleich mal sagen was ich von ihm halte.«
    Wir betraten den Geheimgang.
    Schon nach wenigen Schritten stieß ich mir den Kopf. Was mir daraufhin entfuhr, ist nicht druckreif.
    Damit mir das nicht noch mal passierte, holte ich mein Feuerzeug aus der Tasche. Ich schluckte es an.
    Plötzlich gefror mir das Blut in den Adern.
    Ich hatte soeben festgestellt, daß Rob Tokar keinen Schatten warf. Ein untrüglicher Beweis dafür, daß ich einen weiteren Vampir vor mir hatte!
    ***
    Vor einer Stunde waren die Kerzen ausgegangen, und weder Lydia noch Harry hatten Streichhölzer, um sie wieder anzuzünden.
    Zitternd saß Lydia neben Harry. Immer wieder zuckte sie heftig zusammen. Jedes Geräusch erschreckte sie maßlos.
    Tränen flossen über ihre Wangen. »Ich halte das nicht mehr lange aus, Harry«, sagte sie verzweifelt. »Garco hat uns eingesperrt. Er hat uns als Opfer für den Vampir vorgesehen. Dich, mich und… Claus-Dieter. Er lebt nicht mehr. Ich fühle es. Und nun müssen wir beide auf unser Ende warten. Es wird noch in dieser Nacht sein…«
    »Sei still, Lydia«, sagte Harry Pallenberg ärgerlich. »Du darfst nicht so reden.«
    »Hat es denn einen Sinn, die Augen vor der Wahrheit zu verschließen?«
    »Wenn wir beisammen bleiben, kann uns kaum etwas passieren.«
    »Wie willst du dich denn gegen einen Vampir verteidigen?«
    »Wir haben gute Chancen, zu überleben, Lydia. Du darfst den Mut nicht verlieren. Einmal geht auch diese Nacht zu Ende, und dann kann uns der Vampir nichts mehr anhaben. Wir haben einen ganzen Tag vor uns, um zu fliehen.«
    »Vergiß Garco nicht. Er wird zu verhindern wissen, daß wir das Schloß verlassen. O Harry. Ich weiß, es ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafür, aber ich muß es dir sagen: Es war nicht richtig, hierherzukommen. Siehst du das jetzt ein?«
    Harry Pallenberg machte schon lange keine Witze mehr. Auch er hatte jetzt Angst.
    »Ja«, sagte er mit belegter Stimme. »Ja, Lydia. Ich gebe zu, es war ein Fehler, dieses Schloß zu betreten.«
    »Wir hätten auf den Wirt und auf John Sinclair hören sollen.«
    »Du hast recht. Aber ich war der Meinung, daß die ganze Geschichte von dem verfluchten Schloß bloß erfunden war.«
    Lydias Hand tastete nach Harry Pallenbergs Arm.
    »Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um dich zu beschützen«, sagte Pallenberg. »Schließlich bin ich schuld daran, daß du jetzt in der Klemme sitzt.«
    »Wir sollten nicht warten, bis der Tag anbricht, Harry.«
    »Was sollen wir denn tun?«
    »Wir müssen unbedingt das Schloß verlassen.«
    »Das haben wir doch schon versucht. Sämtliche Türen sind abgeschlossen. Die Fenster sind vergittert.«
    »Im Obergeschoß sind sie’s nicht, Harry.«
    »Das ist zu hoch. Wenn du mit gebrochenen Knochen im Burghof liegst, bist du dem Vampir noch mehr ausgeliefert als hier drinnen.«
    Lydias Hand drückte den Arm Harry Pallenbergs. »Laß es uns versuchen, Harry. Bitte. Ich kann hier nicht mehr länger untätig herumsitzen. Ich will nicht darauf warten, daß Graf Morloff erscheint und uns beide…«
    »Okay, Lydia. Versuchen wir’s«, sagte Pallenberg seufzend. Er erhob sich.
    Lydias Hand glitt in die seine. Sie tasteten sich durch die Dunkelheit, erreichten eine Treppe, stolperten diese hoch.
    Dem Mädchen war kalt.
    Lydia war so furchtbar aufgeregt, daß sie kaum noch damit fertig wurde. Ihr Atem ging schnell. Ihr Herz klopfte rasend.
    Immer wieder warf sie einen Blick zurück, obwohl in der Finsternis kaum etwas zu erkennen war. Sie wurde das schreckliche Gefühl nicht los, von jemandem angestarrt zu werden.
    Die Wände atmeten ihr eiskalte Feindseligkeit entgegen. Es stimmte. Auf diesem Schloß war das Böse zu Hause.
    Fröstelnd erreichte Lydia neben Harry das obere Ende der Treppe. Rechterhand gab es eine Tür.
    Pallenberg legte seine Hand auf die Klinke. Als er sie nach unten drückte, hielt Lydia unwillkürlich die Luft an.
    Langsam schwang die Tür zur Seite. Lydia und Harry blickten in ein Schlafzimmer, an dessen Stirnseite ein Baldachinbett stand.
    Das Bett war leer.
    Harry Pallenberg betrat den Raum. Lydia folgte ihm. Sie begaben sich zum Fenster. Es war nicht vergittert.
    Pallenberg öffnete es. Ein

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