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0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

Titel: 0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG
Autoren: Wir liquidierten die Erpresser-AG
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sind Sie selbst am Apparat?«, hörten wir die heisere Stimme des Erpressers.
    Mrs. Gardener hatte ein angenehme Altstimme, der man die beklemmende Angst und Befangenheit anhörte.
    »Ja, ich bin selbst am Apparat.«
    »Nun nehmen Sie mal Ihren Verstand zusammen und passen Sie genau auf das auf, was ich sage. Sie haben doch die hunderttausend Dollar schon abgehoben, was?«
    »Ja, ich habe das Geld schon zu Hause.«
    »Well. Sie scheinen vernünftig zu sein. Ist auch besser so. Sie wissen ja, was passiert, wenn…«
    »Ja, ich weiß Bescheid«, unterbrach Mrs. Gardener.
    »Well, Sie werden noch heute die Zehn-Dollar-Scheine in Zwanzig-Dollar-Scheine Umtauschen. Haben Sie einen kleinen Koffer oder eine Ledertasche oder so was?«
    »Ja, ich habe einen kleinen Handkoffer.«
    »Ausgezeichnet, wir verstehen uns. Sie werden also das Geld in den Koffer tun. Jetzt passen sie ganz scharf auf. Sie nehmen den Nachtzug nach Philadelphia und…«
    »Nach Philadelphia?«, unterbrach Mrs. Gardener den Erpresser.
    »Jawohl, nach Philadelphia. Hören Sie schlecht?«
    »Nein, aber so weit…«
    »Ich bestimme, nicht Sie, verstanden? Jetzt unterbrechen Sie mich nicht mehr, ich habe wenig Zeit, um so lange mit Ihnen zu telefonieren. Sie nehmen den Zug vom Hauptbahnhof um elf Uhr achtundzwanzig. Sie stellen sich auf die hintere Plattform des letzten Wagens und passen die ganze Strecke hin nach Philadelphia scharf auf. Irgendwo werden Sie rechts oder links der Bahnstrecke eine rote und eine blaue Lampe sehen, das ist die Stelle, wo Sie den Koffer abzuwerfen haben. Haben sie das kapiert?«
    »Ja, aber die Strecke ist doch so lang. Was ist, wenn ich Sie verpasse. Wäre es nicht besser…«
    »Halten Sie den Mund. Sie haben überhaupt keine Vorschläge zu machen. Das könnte Ihnen so passen, dass ich Ihnen die Stelle schon vorher verrate, was? Damit Sie mir die Cops auf den Hals hetzen. Na, da haben Sie Pech gehabt, weil ich so einen herrlichen Plan ausgetüftelt habe. Schluss jetzt.«
    »Hallo, Mister.«
    Schweigen…
    Dann legte auch Mrs. Gardener auf.
    »Das war derselbe Mann, der auch Mrs. Kenton angerufen hat«, konstatierte Phil.
    »Zweifellos«, stimmte ich zu. »Wir wissen aber leider noch immer nicht, wem diese Stimme gehören könnte. Davis oder Cowler? Das ist die entscheidende Frage. Wenn sie Mike Cowler gehört, ist damit zwar noch immer nicht bewiesen, dass Davis nicht in der Geschichte mitmischt, aber feststellen müssen wir das.«
    Phil sagte nur ein Wort.
    »Frank.«
    »Ja, Frank«, sagte ich. »Er kann uns vielleicht weiterhelfen.«
    Wenig später saßen Phil und ich schon in meinem Jaguar. Im Fond hatten wir den Magnetofon-Koffer und das Band.
    »Die Bande ist ganz gerissen« sagte Phil. »Sie haben sich eine Strecke von rund achtzig Meilen ausgesucht. Sie wissen genau dass wir nicht die ganze Strecke bewachen können. Die Stelle, wo die Bande warten will, kann gleich hinter New York liegen, sie kann aber auch erst kurz vor Philadelphia liegen. Ein verdammt raffinierter Plan.«
    »Er ist raffiniert, zugegeben, Phil. Aber nicht raffiniert genug. Wir werden sie überlisten.«
    »Wie denn?«
    »Warts ab. Später. Mir geht da schon was im Kopf herum.«
    Wir klingelten den Mixer aus den Federn. Er bekam kaum die Augen auf, so verschlafen war er noch. Er nötigte uns in die Sessel seines Wohnzimmers und bat uns, ihn für ein paar Minuten zu entschuldigen. Er verschwand im Badezimmer.
    Nach zehn Minuten kam er rasiert, gewaschen und gekämmt herein und setzte sich uns gegenüber an den kleinen Rauchtisch.
    Phil hatte inzwischen das Bandgerät auf dem Tisch startklar gemacht.
    Zuvor klärte ich Frank in großen Zügen über den Fall auf, der in unseren Händen lag. Frank sperrte Mund und Ohren auf und war erschüttert.
    »Ich bin Ihr Mann, Mister Cotton und Mister Decker. Wenn ich Ihnen irgendwie in dieser Sache behilflich sein kann, dann werde ich das auch tun. Auf mich können Sie immer rechnen. Witwen, deren Männer in Korea gefallen sind, zu erpressen und damit zu drohen, im Fall einer Weigerung den Kindern was anzutun… Nein, was muss das bloß für ein Abschaum der Menschheit sein, der so was fertig bringt.«
    »Frank, wir möchten gern von Ihnen wissen, ob Sie die Stimme auf dem Band erkennen, das wir jetzt abspielen werden.«
    Phil hatte schon das Gerät eingeschaltet. Die Spule begann sich zu drehen.
    Als Phil auf die Taste drückte und die Spule schließlich stillstand, räusperte sich Frank und sagte:
    »Das war der
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