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0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

Titel: 0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG
Autoren: Wir liquidierten die Erpresser-AG
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die Wohnung von der Polizei überwacht wird. Nun besteht die Möglichkeit, dass Miss Price einfach keine Lust hatte, diese Aufgabe zu übernehmen und darum bat, sie davon zu entbinden.«
    »Das ist aber ein sehr kühner Gedankengang, Jerry«, sagte Phil und wiegte seinen Kopf hin und her.
    »Aber denk doch mal die Sache bis zu Ende durch, Phil. Dann kommst du von selbst drauf. Ich finde den Gedankengang gar nicht kühn und völlig aus der Luft gegriffen. Ich finde, er ist logisch.«
    »Ich wage gar nicht weiterzudenken, Jerry. Das würde letzten Endes darauf hinauslaufen, dass Clifford Davis dick in der Sache drinhängt, oder um noch einen ganz kühnen Schritt weiterzugeben, dass er der Boss von dieser - man könnte sie beinahe so nennen - Erpresser-Firma ist.«
    »Genau.«
    »Jerry, ich weiß nicht…« zweifelte Phil.
    »Überleg dir’s in aller Ruhe, vielleicht kommst du dann auch zu dieser Überzeugung, Phil.«
    »Überzeugung? Willst du damit sagen, dass du davon überzeugt bist, Jerry?«
    »Ja.«
    »Hm, hoffentlich irrst du dich nicht. Ich kann es einfach nicht glauben, dass wir innerhalb von drei Tagen diese verwickelte Affäre auf klären sollten.«
    »Und den Mord an Peggy Sterling«, ergänzte ich.
    »Ja, ja, natürlich. Der hängt ja damit zusammen.«
    »Bestimmt.«
    »Sag mal, Jerry. Hast du wirklich nicht gewusst, dass Clifford Davis Inhaber der Clida-Bar ist?«
    »Nein. Unsere Akten gaben darüber keine Auskunft. Ich konnte daraus nur entnehmen, dass er irgendwo am Broadway eine Bar besitzt.«
    »Wenn der Anwalt mit drinhängt, dann ist er entweder ein ganz großer, skrupelloser Gangster oder ein Verrückter.«
    »Vielleicht beides«, sagte ich.
    »Aber die Motive für die Erpressungen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Vielleicht politisch?«
    Ich blickte Phil erstaunt an.
    »Du meinst wegen der gefallenen Korea-Kämpfer? Kaum anzunehmen. Irgendein dummer, für die Witwen aber sehr verhängnisvoller Zufall. Vielleicht aber auch von der Bande sehr intelligent ausgeknobelt. Stell dir mal vor, die Frauen haben alle einen ganz schönen Batzen Geld auf der Bank. Sie sind ohne männlichen Schutz. Sie werden unter Druck gesetzt, und zahlen. Dass einige Frauen doch zur Polizei gingen, hatten die Gangster nicht berechnet. Das ist der große Fehler in ihrer Rechnung.«
    »Stopp mal, Jerry. Du sagst, einige Frauen gingen zur Polizei. Du hältst es also für möglich dass noch viel mehr erpresst wurden oder noch erpresst werden sollen?«
    »Ja. Ich bin der Meinung, dass noch eine Menge Frauen diese anonymen Anrufe oder Briefe erhalten haben.«
    »Jerry, ich sitze verdammt wie auf Kohlen.«
    »Ich auch, glaub es mir. Aber wir dürfen nichts überstürzen. Wenn wir nervös werden, fassen wir diese gerissenen Halunken nicht so schnell. Ich bezweifle, dass sich nachher ein Mitglied der Bande im Norfolk Park sehen lässt. Das darf uns aber nicht davon abbringen, die Aktion so durchzuführen, wie es geplant ist. Dann können wir immer noch weitersehen. Aber erst muss diese Aktion zu Ende sein.«
    »Und morgen werden wir diesen Mister Davis unter die Lupe nehmen«, sagte Phil mit zusammengepressten Lippen.
    »Drauf kannst du dich verlassen. Hast du dir übrigens die Gäste in der Clida-Bar genauer angesehen?«
    »Wie meinst du das, Jerry?«, fragte Phil unsicher.
    »Na, ich hab mir da so meine Gedanken gemacht. Die Gesellschaft war größtenteils nicht so vornehm, wie es auf den ersten Blick den Anschein hatte. Die meisten kannten sich untereinander. Der Schmuck, den die Damen trugen, war meistens Talmi. Und dann noch was, die Leute verzehrten dort nicht viel. Der Mixer hatte nicht viel zu tun. Man kommt dort nur hin, um zu sehen und gesehen zu werden. Es ist selten, dass sich in diese Bar mal ein Fremder verirrt. Alles Stammpublikum. Mit einem Wort. Großer Aufwand, kleiner Nutzen für den Besitzer.«
    »Worauf willst du hinaus, Jerry?«
    »Dass das Geschäft nicht floriert und dass der Besitzer bis zum Kragen in Schulden steckt.«
    ***
    Es war 23 Uhr 50, als wir am Norfolk Park, der weit draußen im Osten liegt, anlangten. Der Park, der eigentlich mehr eine größere Grünanlage mit einigen verschlungenen Wegen und Pfaden, einem kleinen Teich und zwei- bis dreihundert Bäumen ist, grenzt an der Süd- und an der Westseite an ein Eisenbahngelände und an den beiden anderen Seiten an ein etwas baufälliges Wohnviertel mit vier- bis sechsstöckigen Häusern.
    Der Park war praktisch von unseren Leuten hermetisch abgeriegelt. Der
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