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0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

Titel: 0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG
Autoren: Wir liquidierten die Erpresser-AG
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kalkweiß an der Wand der kleinen Diele ihrer Apartmentwohnung und starrte Phil und mich schweif gend an.
    Phil schloss die Wohnungstür. Dann fing sich die schwarzhaarige und schwarzäugige Tänzerin der Clida-Bar. Sie machte eine einladende Handbewegung zum Wohnzimmer hin.
    Ich ließ sie vorangehen und raunte Phil zu, sich ein bisschen umzusehen. Vielleicht hatte sich irgendwo der Portier verkrochen.
    Die Tänzerin, die etwa 25 Jahre alt sein mochte, bot mir einen Sessel an einem kleinen palettenförmigen Rauchtisch an. Sie selbst setzte sich in eine Ecke der Couch. Das Zimmer war solide aber geschmackvoll eingerichtet.
    »Ihr Kollege braucht sich nicht zu bemühen, Mister G-men«, sagte sie lächelnd, und zeigte zwei Reihen perlweißer Zähne. Sie hatte offenbar ihr Gleichgewicht wieder gefunden.
    »Wir verlassen uns nicht gern auf die Angaben fremder Leute, Blacky«, sagte ich. »Nun, Sie werden sich wohl denken können, weshalb wir Sie aufgesucht haben.«
    »Sie möchten gern wissen, wo sich John auf hält, nicht wahr, Mister G-men?«
    »Genau.«
    »Tut mir Leid. Ich kann Ihnen keine Auskunft geben.«
    Inzwischen war auch Phil hereingekommen und hatte sich in den anderen Sessel gesetzt.
    »Soll das heißen, dass sie mir keine Auskunft geben wollen?«, fragte ich.
    »Genau«, erwiderte sie kühl.
    Ich beugte mich wütend ein wenig vor, und die Tänzerin wich erschrocken in die äußerste Ecke der Couch zurück.
    »Jetzt hören Sie mal ganz genau zu, Blacky. Wenn Sie Ihre weiche Couch nicht mit einer verdammt harten Pritsche vertauschen wollen, dann wäre es gut für Sie, sich dem Emst Ihrer Lage anzupassen Wir veranstalten hier kein gemütliches Plauderstündchen, sondern ein Verhör. Das zu Ihrer Information. Sie haben auf jede Frage eine sehr präzise Antwort zu geben.«
    Ich machte eine Pause, um die Wirkung meiner Worte abzuwarten. Ich hatte jetzt die schnippische Tänzerin da, wo ich sie haben wollte.
    Ich lehnte mich wieder in den Sessel zurück.
    »Ich weiß nicht«, fuhr ich mit wieder ruhiger Stimme fort, »wie weit Sie in das schmutzigen Gewerbe, das Mike Cowler und Ihr Freund sowie noch ein paar andere gewissenlose Strolche ausüben, eingeweiht sind. Deshalb will ich Ihnen zunächst eine Frage stellen, die in unmittelbarem Zusammenhang damit steht. Sie haben kein Kind, nicht wahr?«
    »Nein«, erwiderte sie erstaunt und eingeschüchtert zugleich.
    »Schön. Können Sie sich trotzdem vorstellen, was es für eine Mutter bedeutet, wenn man ihr androht, ihrem Kind was anzutun?«
    »Was soll das heißen?«, rief sie erschreckt aus.
    »Sie haben keine Fragen zu stellen, Sie haben nur zu antworten«, herrschte ich sie an.
    Ihre Hände begannen zu zittern.
    »Ja, das wäre ja scheußlich, wenn man einer Mutter so etwas androhen würde.«
    »Gut, dass Sie das wenigstens einsehen.«
    Die Tänzerin schien zu ahnen, worauf ich hinaus wollte.
    »Und hat John, äh… ich meine, haben John und Mister Cowler und… aber das ist ja furchtbar.«
    »Ja, das ist furchtbar«, sagte ich mit erhobener Stimme. »Und Sie haben wirklich nicht gewusst, dass Cowler, Martin und Konsorten solch eine gemeine Sache machen?«
    Ihr Gesichtsausdruck war mehr als entsetzt. Sie war jetzt noch blasser als vorhin. Ich hatte nicht umsonst an ihre weiblichen Gefühle appelliert.
    »Ich schwöre es Ihnen, ich habe wirklich nichts davon gewusst. Bitte, glauben Sie mir das.«
    »Beweisen Sie mir das, indem Sie mir den Aufenthaltsort Ihres Freundes angeben.«
    Sie schlug die Hände vor das Gesicht.
    »Bitte, Mister G-men, sagen Sie nicht mehr Freund«, schluchzte sie auf. »Mit so einem widerwärtigen Verbrecher will ich nichts mehr zu tun haben. Ich habe ja nicht gewusst, dass John in so einer Sache steckt. Ich wusste wohl dass da irgendwas im Gange war, und ich habe John auch schon mehrmals zur Rede gestellt. Aber er hat mich immer wieder beruhigt und hat gesagt, ich solle mir keine Sorgen machen.«
    »Hatte er in der letzten Zeit größere Geldmittel als gewöhnlich?«, hakte ich schnell ein. Die andere Frage hatte noch Zeit.
    »Ja, das war es ja. Deshalb binich doch nur auf den Gedanken gekommen, dass er dunkle Geschäfte oder was weiß ich macht. Er hat mir die Herkunft des vielen Geldes immer mit Spieleinnahmen erklärt. Zuerst versuchte er es, indem er mir was von hohen Trinkgeldern vorgaukelte. Aber das war natürlich Unsinn. In der Clida-Bar gibt es keine hohen Trinkgelder.«
    »Okay, kommen wir zu meiner Frage zurück, die Sie mir noch
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