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0083 - Als die Knochenreiter kamen

0083 - Als die Knochenreiter kamen

Titel: 0083 - Als die Knochenreiter kamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Fleming. Jetzt schauten sie beide Zamorra an. Denn wenn ihnen einer dieses Phänomen erklären konnte, dann war er es.
    Der Professor nahm einen Zug von der Zigarette. Der Rauch quirlte über seine Lippen.
    »Ich wage zu behaupten«, begann Zamorra, »daß Dschingis Khan zu Lebzeiten ein Dämon in Menschengestalt war. Als 1227 sein Ende kam, berief ihn der Satan von dieser Welt ab, und er kehrte in die Welt der Dämonen zurück.«
    »Da lebt er heute noch?« fragte Bill mit großen Augen.
    »Wie die wieder aufgetauchten Horden beweisen…«
    »Aber wie ist es ihm möglich, auf diese Welt zurückzukehren?« fragte Nicole.
    »Wie ihr wißt, gibt es auf unserer Erde zahlreiche Tore, die in die vierte Dimension führen«, sagte Zamorra.
    Bill nickte. »Eines davon scheint das Bermuda-Dreieck zu sein.«
    Zamorra hob die Hand. »Darüber streiten die Gelehrten noch. Ich spreche von anderen Toren. Sie sind nicht immer offen, sondern werden nur zu ganz bestimmten Zeiten aufgestoßen.«
    »Wovon hängt das ab?« wollte Nicole Duval wissen.
    Zamorra stippte die Asche von seiner Zigarette. »Das hängt mit der Strahlung verschiedener Himmelskörper zusammen, die einen gewaltigen begünstigenden Einfluß auf die Mächte der Finsternis haben und diese mit ungeahnten Kräften aktivieren. Dadurch wird es möglich, daß mal hier, mal dort eines dieser Höllentore aufgesto- ßen wird und sich eine fürchterliche Woge des Bösen über die Welt ergießt. Eine solche folgenschwere Konstellation, die zum Glück nicht allzu häufig vorkommt, muß sich jetzt ergeben haben.«
    Bill nahm noch einen letzten Zug. Dann warf er die Zigarette auf den Boden und trat sie aus. Mit verkniffenem Mund fragte er:
    »Kann man dem grausamen Treiben des Khan Einhalt gebieten, Zamorra?«
    Der Professor blickte auf die Glut seiner Zigarette. Langsam sagte er: »Nicht hier auf dieser Welt, Bill.«
    »Wo denn?« fragte Nicole verwirrt.
    »Man müßte Dschingis Khan in seiner Welt vernichten«, sagte Professor Zamorra.
    »In seiner Welt?« fragte Nicole mit belegter Stimme. Sie bewegte sich unruhig in ihrem Klappsessel. »Wie gelangt man denn dorthin?«
    »Wir müßten denselben Weg nehmen, den die Tataren benützen. Nur in entgegengesetzter Richtung. Dann kommen wir zu den Horden des Khan.«
    Nicole strich sich eine blonde Haarsträhne zweimal aus der Stirn.
    Als die Strähne zum drittenmal herabrutschte, klemmte das Mädchen sie ärgerlich hinter das kleine Ohr. Mit blitzenden Augen sagte Nicole: »Nun bin ich genauso klug wie zuvor, Chef.«
    »Ich auch«, sagte Bill. »Wo befindet sich dieses Tor in die vierte Dimension?«
    Zamorra hob langsam die Schultern. »Das weiß ich leider auch nicht. Wir müssen es suchen…«
    ***
    Chana war einundzwanzig. Ein hübsches Mädchen war sie mit lackschwarzem Haar, einer schönen Figur mit schlanken Beinen und prallen Brüsten, die trotz des einfachen Kleides aus grob gewebtem Stoff zur Geltung kamen. Ihre Augen waren dunkel wie italienischer Mokka, die Lippen verfügten über einen sinnlichen Schwung.
    Man mußte längere Zeit in ihre Augen sehen, um zu erkennen, daß sie in ihrem jungen Leben schon viele üble Dinge gesehen hatte.
    Mit siebzehn war sie weggegangen. Sie hatte gedacht, das Leben in ihrem Bergdorf nicht mehr länger ertragen zu können. Sie war nach Teheran gegangen – wie ihr Bruder, der das Dorf drei Jahre vor ihr verlassen hatte.
    Ihr Glück hatte sie in der großen Stadt machen wollen. Sie, das einfache Mädchen vom Lande, das von nichts eine Ahnung gehabt hatte, das noch nie einen Autobus gesehen hatte und für das ein Fernsehapparat ein unerklärbares Zauberding war.
    Ihre alten Eltern hatten ihr davon abgeraten, in die große Stadt zu gehen. »Chana«, hatte ihr Vater mit vorwurfsvoller Miene gesagt.
    »Chana, was suchst du in Teheran?«
    »Das Glück, Vater. Ich will nicht in ein paar Jahren so aussehen wie Mutter. Eine alte, verbrauchte, abgearbeitete Frau ist sie, seit ich sie kenne. Mutter war für mich immer alt. Genau wie du. Dieses Gebirge ist uns Menschen feindlich gesinnt.«
    »Wir trotzen ihm seit undenklichen Zeiten.«
    »Und wie hoch war die Lebenserwartung unserer Ahnen?«
    »Wir waren hier glücklich.«
    »Sprich nicht von Glück, Vater. Was Glück ist, das weißt du am allerwenigsten.«
    Mit nichts war Chana von ihrem Vorhaben abzubringen gewesen.
    Ihr Vater war zum Mullah gelaufen. »Sprich du mit ihr«, hatte er den angesehenen Mann gebeten.
    Der Mullah vollzog die

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