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0083 - Als die Knochenreiter kamen

0083 - Als die Knochenreiter kamen

Titel: 0083 - Als die Knochenreiter kamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Teufel, was er befürchtet hatte. Jetzt wo er die Zelte unversehrt wiedersah, wußte er, daß alle unterschwelligen Befürchtungen unnötig gewesen waren.
    Der Landrover rollte vor den niedrigen Stoffhäusern aus. Nicole Duval stieg aus dem Wagen und spannte mit verzogener Miene das Kreuz. »Ich bin völlig durchgerüttelt und erledigt.«
    »Mach uns Tee«, verlangte Zamorra.
    Als der Tee fertig war, setzten sie sich an den Tisch. Schweigend tranken sie das heiße Getränk, das allemal noch das Beste gegen die auslaugende Hitze war. Anschließend verlangte der Parapsychologe nach einer Landkarte. Bill erhob sich ächzend, verschwand in seinem Zelt, kam mit acht Plänen wieder. Es waren Detailkarten, auf denen jeder größere Stein eingetragen war.
    »Was willst du mit den Karten?« fragte Fleming neugierig.
    »Ich werde sie auspendeln«, sagte Zamorra.
    »Auspendeln?«
    Der Professor nahm das Amulett ab. »Wirst gleich sehen, wie das geht«, sagte er zu Fleming. Dann breitete er die erste Landkarte auf dem Tisch aus. Nicole brachte die Teetassen weg. Zamorra hielt seinen silbernen Talisman über den Plan, versetzte den schweren Silberanhänger in Schwingung.
    »Wozu soll das gut sein?« erkundigte sich Fleming.
    »Diese Landkarte gibt präzise einen Teil jenes Gebietes wieder, in dem wir uns befinden«, sagte Zamorra.
    »Na schön, aber…«
    »Sichtbar sind Bodenerhebungen, Bodenvertiefungen, eventuelle Merkmale der Landschaft…«, fuhr Zamorra unbeirrt fort. »Unsichtbar sind hingegen die Strahlungen der Unterwelt.«
    Bill staunte. »Heißt das, daß sich auf dieser Karte auch etwaige Geistererscheinungen befinden?«
    »Sie gehören ebenso zu dieser Gegend wie ein Stein«, sagte Zamorra. »Wenn irgendwelche dämonische Spuren vorhanden sind, wird mein Amulett sie sichtbar machen.«
    Nicole Duval hörte, was Zamorra sagte, und kam interessiert zurück. Mit gespannter Miene setzte sie sich zu den Freunden an den Tisch, und genau so still wie Fleming beobachtete sie das Pendeln des silbernen Talismans.
    Karte Nummer eins gab nichts her.
    »Die nächste Karte«, verlangte Zamorra. »Am besten den Plan, auf dem das zerstörte Dorf eingezeichnet ist.«
    Bill blätterte in den Karten und breitete dann die verlangte auf dem Tisch aus. Diejenige, die von Zamorra getestet worden war, warf er hinter sich auf den Boden.
    Nun wuchs die Spannung.
    Zamorra selbst war aufgeregt. Er beugte sich mit unruhigen Augen über die Landkarte. Das Silberpendel schlug aus. Und plötzlich erschienen schwarze Flecken auf der Karte.
    »Was ist das?« fragte Fleming krächzend. Die schwarzen Flecken bewegten sich. Sie wischten über das Papier, dem Dorf entgegen.
    »Das sind die Knochenmänner des Khan!« sagte Zamorra ernst.
    »Wir sehen jetzt, was vorgestern nacht passiert ist.«
    »Das müssen an die tausend Reiter gewesen sein«, sagte Nicole Duval beeindruckt.
    Die Punkte prallten auf das Dorf. Sie überdeckten es, zogen nach ganz kurzer Zeit wieder ab, verloren sich im Nichts. Und Bill stieß einen verblüfften Schrei aus. »Da. Das Dorf. Es existiert auf meiner Karte nicht mehr.«
    »Es wurde von den Dämonen ausgelöscht«, sagte Zamorra.
    »Aber woher kamen sie?« fragte Nicole.
    Zamorra zückte einen Rotstift und machte dort ein Kreuz, wo sein Amulett die Punkte zum erstenmal sichtbar gemacht hatte. Bill stellte fest, daß genau da die Punkte wieder verschwunden waren.
    Der Historiker warf Zamorra einen nervösen Blick zu. »Soll ich dir sagen, was ich denke, Zamorra?«
    Der Professor nickte. Immer noch hielt er das Amulett über die Landkarte.
    »Wir haben das Tor, das wir suchen, gefunden!« sagte Bill.
    »Ich bin deiner Meinung«, erwiderte Zamorra.
    Nicole fuhr sich verwirrt durch das blonde Haar. »Moment, Herrschaften. Genau da, wo sich jetzt dieses rote Kreuz befindet, haben wir besonders intensiv gesucht, soviel ich mich erinnern kann. Wieso hat dein Amulett nichts registriert, Chef?«
    »Möglicherweise ist das Tor zur vierten Dimension mittels mächtiger magischer Kräfte abgeschirmt«, sagte Zamorra.
    »Das müßten Kräfte sein, die stärker sind als dein Amulett«, sagte Bill Fleming beunruhigt.
    Zamorra nickte. »So ist es.«
    »Heißt das, daß du im Reich der Dämonen – ich will jetzt mal annehmen, daß es uns gelingt, bis dorthin vorzudringen – mit deinem silbernen Talisman einpacken kannst?«
    »Zweifellos wird beim Überschreiten der Schwelle mein Amulett Kräfte einbüßen, die von der Macht des Schattenreichs

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